Nach sechs Jahren endet die Ära Marcel Koller. Nach der lähmenden Inhaltslosigkeit der Constantini-Jahre war es die Aufgabe des Schweizers, das Team taktisch von Null auf dieine zeitgemäße Höhe zu bringen. Dafür brauchte er Jahre – aber es gelang. Damit war die Amtszeit von Marcel Koller, dem enttäuschenden letzen Jahr zum Trotz, ein großer Erfolg.
Die Sympathie-Welle, die ihm am Ende seiner Amtszeit zuteil wird, spricht überdies auch Bände über die Angst der Fans davor, was dem ÖFB für seltsame Ideen in der Nachfolge-Frage haben dürfte. Hier nun in der Übersicht: Marcel Kollers 54 Spiele und unsere Analysen dazu.
1. Spiel am 19. November 2011 in Lemberg, Freundschaftsspiel. Tore: 0:1 (18.) Milevski, 1:1 (71.) Arnautovic, 1:2 (90.) Devic. Ballverliebt meinte: „Im ersten Spiel unter dem Schweizer war Österreich bemüht, das Heft in die Hand zu nehmen, hatte deutlich mehr Ballbesitz und setzte die Ukraine zum Teil recht früh unter Druck. Zwei Gegentore bescherten dem nicht wirklich beeindruckenden EM-Co-Gastgeber einen etwas schmeichelhaften 2:1-Erfolg.“
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2. Spiel am 29. Februar 2012 in Klagenfurt, Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (32.) Janko, 2:0 (54.) Harnik, 3:0 (73., Elfmeter) Ivanschitz, 3:1 (89.) Furuholm. Ballverliebt meinte: „Nach Jahren mit diversen durch abstruse Wechsel vergeigten Spielen bzw. solchen, die durch seltsame Umstellungen komplett kaputt gemacht wurden, ist es eine Wohltat zu sehen, dass es nun auch beim ÖFB-Team intelligente und nuancierte Umstellungen gibt, die sich tatsächlich auf Problemfelder im laufenden Spiel beziehen und diese auch tatsächlich beheben.“
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3. Spiel am 1. Juni 2012 in Innsbruck , Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (3.) Junuzovic, 1:1 (56.) Gusev, 2:1 (62.) Arnautovic, 2:2 (65.) Gusev, 3:2 (89.) Arnautovic. Ballverliebt meinte: „Im dritten Spiel unter Marcel Koller wurde wieder ein schöner Schritt nach vorne gemacht. Inhaltlich ist das natürlich alles nichts übertrieben Weltbewegendes, aber die Richtung zu einem Fußball, wie er den aktuellen internationalen Anforderungen entspricht, ist deutlich erkennbar. Das war ja davor nicht immer so.“
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4. Spiel am 5. Juni 2012 in Innsbruck, Freundschaftsspiel. Ballverliebt meinte: „Koller wollte explizit sehen, wie weit sein Team in der eigenen Spielgestaltung ist, und das muss man sagen: Da fehlt’s noch ziemlich. Hinten allerdings wurde es dem Gegner mit konsequenten Pressing praktisch unmöglich gemacht, zu Chancen zu kommen. Hier agiert das ÖFB-Team sehr diszipliniert, verfolgt einen genauen Plan und ist auf einem richtig guten Weg.“ Anmerkung: Letztes Länderspiel für Paul Scharner.
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5. Spiel am 15. August 2012 in Wien, Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (2.) Kavlak, 2:0 (6., Elfmeter) Ivanschitz. Ballverliebt meinte: „Das Pressing funktioniert schon wirklich gut; man kann auch ohne Alaba und Arnautovic gegen Teams auf Augenhöhe bestehen. Jeder weiß, was er zu tun hat, es ist Struktur im Team, es ist ganz deutlich die Handschrift des Teamchefs zu erkennen. Der extreme Fortschritt, den die Mannschaft unter Koller gemacht hat, wurde fortgesetzt.“
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6. Spiel am 11. September 2012 in Wien, WM-Qualifikation. Tore: 0:1 (44.) Reus, 0:2 (52., Elfmeter) Özil, 1:2 (57.) Junuzovic. Ballverliebt meinte: „Endlich traut sich auch ein rot-weiß-rotes Team gegen einen übermächtig scheinenden Gegner zu, selbst die Initiative zu ergreifen. Und stellt sich, überspitzt formuliert, nicht mehr nur auf das Feld und hofft, dass sich die sportliche Katastrophe in Grenzen halten möge.“
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7. Spiel am 12. Oktober 2012 in Astana, WM-Qualifikation. Ballverliebt meinte: „Es fällt auf, dass Österreich unter Koller dreimal selbst das Spiel machen musste, und dabei zweimal auf keinen grünen Zweig kam. Es wurde auch deutlich, dass man es überhaupt nicht gewohnt ist, selbst angepresst zu werden, noch dazu von einem auf dem Papier unterlegenen Gegner. Sprich: Genau jenes Spiel, dass den Deutschen in Wien so große Probleme bereitet hatte, stellte nun die Österreicher in Astana vor Schwierigkeiten.“
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8. Spiel am 16. Oktober 2012 in Wien, WM-Qualifikation. Tore: 1:0 (23.) Janko, 2:0 (63.) Janko, 3:0 (71.) Alaba, 4:0 (90.) Harnik. Ballverliebt meinte: „Jener Gegner, der Österreich in Astana noch mit aggressivem Spiel geärgert hatte, ließ diesmal in Wien das Treiben von Alaba, Aranautovic und Co. über sich ergehen wie Opferlämmer auf Valium. Das 4:0 ist zwar ein schönes Ergebnis. Aber kein Ruhekissen.“
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9. Spiel am 14. November 2012 in Linz, Freundschaftsspiel. Tore: 0:1 (44.) Ya-Konan, 0:2 (61.) Drogba, 0:3 (76.) L. Traoré. Ballverliebt meinte: „Österreich kann pressen. ABER: Wenn man selbst von einer gegnerischen Mannschaft so sehr das Zentrum angepresst bekommt, gibt es noch überhaupt kein Mittel dagegen. Zumindest nicht, wenn ein Spieler wie Leitgeb – der im Alltag ja nie mit Pressing eines ohnehin besseren Gegners konfrontiert wird – auf dem Feld steht.“
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10. Spiel am 6. Februar 2013 in Swansea. Tore: 0:1 (21.) Bale, 0:2 (52.) Vokes, 1:2 (75.) Janko. Ballverliebt meinte: „Die deutlichste Erkenntnis von allen ist aber alles andere als neu: Österreich kann einen grundsätzlich defensiv ausgerichteten Gegner nicht knacken. Bedenklicherweise häufen sich in jüngster Zeit die schwachen Länderspiel-Leistungen. Mit solchen Performances wird in Irland und gegen Schweden wenig herausschauen.“
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11. Spiel am 22. März 2013 in Wien, WM-Qualifikation. Tore: 1:0 (8.) Hosiner, 2:0 (20.) Hosiner, 3:0 (28.) Ivanschitz, 4:0 (77.) Junuzovic, 5:0 (78.) Alaba, 6:0 (82.) Garics. Ballverliebt meinte: „Obwohl das nach einem 6:0 seltsam klingt: Es fehlen weiterhin die Tore aus der eigenen Spielgestaltung heraus. Das 2:0 und das 6:0 resultierte aus schlimmen individuellen Fehlern, das 3:0 und das 4:0 waren Weitschüsse und das 5:0 war ein Konter. Obwohl Arnautovic und Alaba viel probierten, geht das sicher noch besser.“
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12. Spiel am 26. März 2013 in Dublin, WM-Qualifkation. Tore: 1:0 (11.) Harnik, 1:1 (25., Elfmeter) Walter, 1:2 (45.) Walters, 2:2 (90.) Alaba. Ballverliebt meinte: „Die Entscheidung, nach Junuzovic’ Verletzung den wesentlich weniger offensiv orientierten Kavlak auf die Zehn zu stellen, ließ ein Spiel aus der Hand gleiten, dass Österreich bis dahin mit einer recht ansprechenden Vorstellung weitgehend im Griff hatte. Die Reaktion von Trapattonis Iren war wesentlich progressiver.“
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13. Spiel am 7. Juni 2013 in Wien, WM-Qualifikation. Tore: 1:0 (26., Elfmeter) Alaba, 2:0 (32.) Janko, 2:1 (81.) Elmander. Ballverliebt meinte: „Österreich machte nichts Spektakuläres, nahm den Schweden aber deren Stärken. Es war eine ausgewogene Leistung. Keine absolut glanzvolle, aber eine über weite Strecken sehr disziplinierte. Außerdem reagierte Koller diesmal sofort auf eine Umstellung beim Gegner und wartete nicht zu, wozu er ja sonst neigt.“
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14. Spiel am 15. August 2013 in Salzburg, Freundschaftsspiel. Tore: 0:1 (39.) Mitroglou, 0:2 (67.) Mitroglou. Ballverliebt meinte: „Österreich fehlte es zum Teil an der Fähigkeit, gegen dieses Spiel anzukommen, in diesem Spiel aber vor allem am Schwung und am letzten Einsatz. So können aus diesem Test kaum relevante Erkenntnisse gezogen werden, und schon gar keine neuen. Es wirkte so ein wenig wie eine Pflichtübung, von der jeder wusste, dass sie weder echte Relevanz noch echte Auswirkungen hat.“
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15. Spiel am 6. September 2013 in München, WM-Qualifikation. Tore: 0:1 (33.) Klose, 0:2 (51.) Kroos, 0:3 (88.) Müller. Ballverliebt meinte: „Österreich agierte über weite Strecken viel zu passiv, die Spieler waren zu weit voneinander entfernt, und einmal mehr wurde deutlich, dass es kein Gegenmittel gibt, wenn man selbst angepresst wird. Das man nach dem 0:2 jegliches Bemühen einstellte, ist mit einem Blick auf das anstehende Spiel gegen Irland nicht ganz unverständlich.“
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16. Spiel am 10. September 2013 in Wien, WM-Qualifikation. Tor: 1:0 (84.) Alaba. Ballverliebt meinte: „Dieser Einsatz und dieser Sieg kaschieren so ein wenig die vielen Schwächen und die vielen Problemzonen, die sich in der österreichischen Mannschaft aber trotz des Erfolgs offenbarten und die man auf keinen Fall außer Acht lassen darf. Und es bleibt dabei, einen Junuzovic kann diese Mannschaft nicht adäquat ersetzen.“
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17. Spiel am 11. Oktober 2013 in Stockholm, WM-Qualifikation. Tore: 1:0 (29.) Harnik, 1:1 (56.) M. Olsson, 1:2 (86.) Ibrahimovic. Ballverliebt meinte: „Eine Halbzeit lang hat Österreich vieles richtig gemacht: Auf’s Zentrum gepresst, aktiv gespielt, gedankenschnell gehandelt, damit auch verdient in Führung. Doch auf die Umstellungen, die Schweden danach eine nach dem anderen ausgepackt hat, fehlten die adäquaten Reaktionen.“
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18. Spiel am 15. Oktober 2013 in Tórshavn, WM-Qualifikation. Tore: 1:0 (16.) Ivanschitz, 2:0 (64.) Prödl, 3:0 (67., Elfmeter) Alaba. Ballverliebt meinte: „Wenn das Ziel war, möglichst unbeschadet von dieser vermaledeiten Insel runter zu kommen, ist es gelungen. Die Leistung reichte, um die bösen Geister der Vergangenheit nicht wieder auferstehen zu lassen und sich zu Europas bestem Gruppendritten zu machen. Mehr aber auch nicht.“
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19. Spiel am 19. November 2013 in Wien, Freundschaftsspiel. Tor: 1:0 (33.) Janko. Ballverliebt meinte: „Diesmal nahm das Team ein Freundschaftsspiel auch mit dem gebührenden Ernst in Angriff. Aufmerksamen Beobachtern sowie dem ÖFB-Teamchef entging trotzdem nicht, dass zur vollen Zufriedenheit so manches fehlte. Der Sieg war im Endeffekt nicht ganz gerecht und das Zu-Null etwas glücklich.“
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20. Spiel am 5. März 2014 in Wien, Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (14.) Janko, 1:1 (66.) A. Pereira. Ballverliebt meinte: „Eine großartige erste Halbzeit, in der die Marschrichtung passte und von den Spielern sehr gut umgesetzt wurde, ehe der Gegner in der Pause umstellt, das Heft in den Hand bekommt – und von Österreich aber keine Reaktion mehr kommt.“
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21. Spiel am 30. Mai 2014 in Innsbruck, Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (28.) Sabitzer, 1:1 (46.) Sigthorsson. Ballverliebt meinte: „Echte gruppentaktische Fortschritte brachte der Test nicht. Die positiven Aspekte waren mehr individueller Natur: Arnautovic ist in der Tat besonnener geworden, seit er in Stoke ist, und er versuchte auch, in Abwesenheit von David Alaba mehr Verantwortung zu übernehmen. Auch hat man gesehen, dass man sich auf Stefan Ilsanker verlassen kann.“
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22. Spiel am 3. Juni 2014 in Olmütz, Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (34.) Sabitzer, 1:1 (42.) Horava, 2:1 (72.) Baumgartlinger. Ballverliebt meinte: „Es war fraglos eines der schlechteren Spiele unter Marcel Koller, die Probleme waren mannigfaltig, aber auch keineswegs neu. Es fehlte wieder das Tempo und die Genauigkeit im eigenen Aufbau, es gab zu wenig Nachrücken im Mittelfeld, es wurde die Kompaktheit im mannschaftstaktischen Verschieben vermisst.“ Anmerkung: Letztes Länderspiel von Andreas Ivanschitz und Emanuel Pogatetz.
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23. Spiel am 8. September 2014 in Wien, EM-Qualifikation. Tore: 1:0 (7., Elfmeter) Alaba, 1:1 (12.) Zengin. Ballverliebt meinte: „Österreich war über weite Strecken das aktivere Team, agierte phasenweise sogar drückend überlegen. Schweden zog sich von Beginn an zurück und schwächte das ÖFB-Team, indem es dieses das Spiel selbst aufziehen ließ. Alaba und Co. kreierten zu wenige Chancen und nützten die Druckphase nach der Pause nicht.“
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24. Spiel am 9. Oktober 2014 in Chisinau, EM-Qualifikation. Tore: 1:0 (11., Elfmeter) Alaba, 1:1 (27., Elfmeter) Dedov, 2:1 (51.) Janko. Ballverliebt meinte: „So gab es zwar ein optisches Übergewicht mit deutlich mehr Ballbesitz als der Gegner, aber wiederum so gut wie keine ernsthafte, herausgespielte Torchance. Das Kreieren von Torchancen gegen einen grundsätzlich eher defensiv und reaktiv spielenden Gegner fällt extrem schwer.“
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25. Spiel am 12. Oktober 2014 in Wien, EM-Qualifikation. Tor: 1:0 (24.) Okotie. Ballverliebt meinte: „Ehe das Team vom Balkan wirklich gefährlich wurde, hätte Österreich schon 3:0 führen müssen. Es gelang deutlich besser als in den letzten Spielen, sich Torchancen aus dem Spiel heraus zu erarbeiten. Das größere Problem des ÖFB-Teams als das Wehren gegen einen Gegner, der sich tatsächlich oder vermeintlich auf Augenhöhe befindet, sind die Nerven. Wenn die Chancen nicht genützt werden und der Gegner so am Leben bleibt, beginnt das Zittern.“
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26. Spiel am 15. November 2014 in Wien, EM-Qualifikation. Tor: 1:0 (73.) Okotie. Ballverliebt meinte: „Ohne die Einser-Besetzung in der Mittelfeld-Zentrale mit Alaba und Baumgartlinger fehlt dem österreichischen Team die ordnende Hand und die Übersicht in der Spielfeld Mitte. Der Sieg ist eher glücklich, aber es von dem internationalen Respekt, den Österreich in den drei Jahren unter Koller gewonnen hat, dass sich ganz deutlich Capello dem ÖFB-Team angepasst hat und nicht so sehr Koller den Russen.“
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27. Spiel am 18. November 2014 in Wien, Freundschaftsspiel. Tore: 0:1 (65.) David Luiz, 1:1 (75., Elfmeter) Dragovic, 1:2 (83.) Firmino. Ballverliebt meinte: „Dass Brasilien mit ziemlich deutlich angezogener Handbremse agierte und der Sieg der Selecao eher schmeichelhaft wa ist vielleicht etwas ärgerlich, aber das ÖFB-Team konnte dennoch verschiedene Verteidigungs-Formen testen, die gegen wirklich starke Gegner durchaus zur Anwendung kommen können.“ Anmerkung: Letztes Länderspiel für Veli Kavlak.
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28. Spiel am 27. März 2015 in Vaduz, EM-Qualifikation. Tore: 1:0 (14.) Harnik, 2:0 (16.) Janko, 3:0 (59.) Alaba, 4:0 (74.) Junuzovic, 5:0 (90.) Arnautovic. Ballverliebt meinte: „Natürlich war das Spiel nach 16 Minuten entschieden, um den Sieg musste man zu keinem Zeitpunkt fürchten. Wichtig ist aber zu vermerken, dass bis zum Abpfiff konsequent und aggressiv gegen den Ball agiert wurde und der Gegner nie wirklich zur Entfaltung kam.“
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29. Spiel am 31. März 2015 in Wien, Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (34.) Janko, 1:1 (48.) Hajrovic. Ballverliebt meinte: „Man wurde das Gefühl nicht so wirklich los, dass dieses Spiel für die Legionäre eher eine Fleißaufgabe von mäßiger Relevanz und geringer Konsequenz war. Andererseits konnten sich Spieler aus der österreichischen Liga nicht nachhaltig beweisen.“
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30. Spiel am 14. Juni 2015 in Moskau, EM-Qualifikation. Tor: 1:0 (33.) Janko. Ballverliebt meinte: „Österreich hatte das Team aus Russland zur völligen inhaltlichen Implosion getrieben, man war um minimum zwei Klassen stärker als ein russisches Team, das ums Überleben kämpft. Das Österreich zur EM fährt, steht spätestens mit diesem Sieg außer Frage, und dass man sich das Ticket für Frankreich aber sowas von verdient hat, ebenso.“
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31. Spiel am 5. September 2015 in Wien, EM-Qualifikation. Tor: 1:0 (52.) Junuzovic. Ballverliebt meinte: „Von Moldawien ging zu keinem Zeitpunkt ernsthafte Gefahr aus – und doch bedurfte es eines Gastgeschenks. Das Problem, gegen tief stehende Teams abzuschließen, ist bekannt. Solange es für drei Punkte reicht, lässt sich die fehlende Kaltschnäuzigkeit verkraften.“
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32. Spiel am 8. September 2015 in Stockholm, EM-Qualifikation. Tore: 1:0 (11., Elfmeter) Alaba, 2:0 (38.) Harnik, 3:0 (77.) Janko, 4:0 (88.) Harnik, 4:1 (90.) Ibrahimovic. Ballverliebt meinte: „Eine solche absolute Stabilität, eine solche Abgezocktheit, ein solches Vertrauen in die eigenen Stärken und den eigenen Matchplan, ohne dabei auch bei klarer Führung schlampig zu werden, ist zutiefst un-österreichisch und gerade deshalb so bemerkenswert. Dieses Spiel war der (bisherige) Höhepunkt dieser Spieler-Generation.“
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33. Spiel am 9. Oktober 2015 in Podgorica, EM-Qualifikation. Tore: 0:1 (32.) Vucinic, 1:1 (55.) Janko, 1:2 (68.) Beciraj, 2:2 (81.) Arnautovic, 3:2 (90.) Sabitzer. Ballverliebt meinte: „Österreich durchlief viele Phasen, hatte das Spiel dabei auch nicht immer unter Kontrolle . Aber obwohl nie alles flutschte, ließ man dem Gegner dennoch nie das Gefühl, dass man gebrochen wäre. Es gelang immer wieder, neue Konzentration zu fassen, den Gegner laufend neu zu beurteilen und auf veränderte Gegebenheiten zu reagieren.“
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34. Spiel am 12. Oktober 2015 in Wien, EM-Qualifikation. Tore: 1:0 (12.) Arnautovic, 2:0 (54.) Janko, 3:0 (57.) Janko. Ballverliebt meinte: „Österreich gewinnt gegen Liechtenstein im letzten Spiel der EM-Quali und bleibt damit während der gesamten Quali ungeschlagen. Das Team von Marcel Koller hat nur zwei von 30 Punkten abgegeben, ist bei der Auslosung für die Gruppenphase im zweiten Lostopf.“
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35. Spiel am 17. November 2015 in Wien, Freundschaftsspiel. Tore: 0:1 (10.) Seferovic, 1:1 (13.) Alaba, 1:2 (38.) Seferovic. Ballverliebt meinte: „Der Ausgleich wäre verdient und möglich gewesen, er gelang Österreich aber nicht mehr. Der Dämpfer kommt zu einem “perfekten” Zeitpunkt. Er stört niemanden wirklich, muss auch nicht beunruhigen und erinnert doch sanft daran, dass das Team natürlich nicht unverwundbar ist.“
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36. Spiel am 26. März 2016 in Wien, Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (6.) Janko, 2:0 (13.) Harnik, 2:1 (47.) Lenjani. Ballverliebt meinte: „Österreich kommt im Duell mit einem anderen EM-Teilnehmer zu einem verdienten, aber nicht problemlosen Erfolg. Österreich versuchte hohes Pressing und verlor in seinem Ballhunger gelegentlich die Kompatkheit. Ob Alaba und Baumgartlinger wirklich so oft gleichzeitig aufrücken sollten?“
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37. Spiel am 29. März 2016 in Wien, Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (22.) Junuzovic, 1:1 (43.) Calhanoglu, 1:2 (56.) Arda. Ballverliebt meinte: „Das Ergebnis ist nicht schlimm, zumal die Gegentore aus einem Freistoß und einem Torwart-Patzer entstanden. Was hingegen sehr wohl etwas Sorge bereitet: Ohne Julian Baumgartlinger, der krank fehlte, konnte Marcel Koller nicht so reagieren, wie das nach der intelligenten Umstellung des türkischen Trainers Fatih Terim notwendig gewesen wäre.“ Anmerkung: Letztes Länderspiel für György Garics.
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38. Spiel am 31. Mai 2016 in Klagenfurt, Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (4.) Arnautovic, 2:0 (16.) Schöpf, 2:1 (87, Eigentor) Alaba. Ballverliebt meinte: „Viel kann man daraus nicht mitnehmen, weil Österreich aus dem Training heraus spielte und es mehr ein Zu-sich-Finden auf dem Platz war als ein wirkliches Testspiel. Was man aber auf jeden Fall sagen kann: Schöpf ist jedenfalls zu diesem Zeitpunkt kein adäquater Alaba-Ersatz. Womöglich ist er auf der Außenbahn wertvoller.“
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39. Spiel am 4. Juni 2016 in Wien, Freundschaftsspiel. Tore: 0:1 (9.) Janssen, 0:2 (66.) Wijnaldum. Ballverliebt meinte: „Die Spieler haben sich sichtbar vor engen Situationen zurückgenommen, um sich nur ja nicht zu verletzen und sich vor allem in der fast komplett wertlosen zweiten Hälfte gelegentlich den ein oder anderen Meter erspart, den sie im Bewerb laufen würden.“
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40. Spiel am 14. Juni 2016 in Bordeaux, 1. EM-Gruppenspiel. Tore: 0:1 (62.) Szalai, 0:2 (87.) Stieber. Ballverliebt meinte: „Die Ungarn haben es geschafft, das ÖFB-Team auf ihr Niveau herunter zu ziehen. Ungarn brachte über weite Strecken des Spiels keine drei vernünftigen Vertikalpässe in einer Ballbesitzphase unter, hatten vor allem vor der Pause keinen wirklichen Plan zur Spielgestaltung und waren entsprechend harmlos. Weil es ihnen Österreich aber vor allem in puncto Passgenauigkeit gleich tat, konnte das ÖFB-Team diese Schwäche bei Ungarn nicht entsprechend nützen.“
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41. Spiel am 18. Juni 2016 in Paris, 2. EM-Gruppenspiel. Ballverliebt meinte: „Die ultra-defensive Herangehensweise in diesem Spiel hat – wenn auch mit einem gehörigen Batzen Glück – zum erhofften Punkt geführt, wird in dieser Form aber garantiert nur eine Option für den Extremfall bleiben. Anstatt die Stärken des Stamm-Kaders zu betonen, wurde beim 0:0 gegen Portugal so gut es geht um die neu aufgetretenen Schwachpunkte herumgespielt.“
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42. Spiel am 22. Juni 2016 in St. Denis, 3. EM-Gruppenspiel. Tore: 0:1 (18.) Bödvarsson, 1:1 (60.) Schöpf, 1:2 (90.) Traustason. Ballverliebt meinte: „Nach einem gut gemeinten, aber fehlgeschlagenen System-Experiment vor der Pause erinnert Österreich nach dem Seitenwechsel erstmals in diesem Turnier an die Form aus der Qualifikation. Das ÖFB-Team hatte Island klar im Griff, hatte auch die eine oder andere Chance – aber am Ende reicht es nicht ganz.“ Anmerkung: Letztes Länderspiel für Christian Fuchs.
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43. Spiel am 5. September 2016 in Tiflis, WM-Qualifikation. Tore: 1:0 (16.) Hinteregger, 2:0 (42.) Janko, 2:1 (78.) Ananidze. Ballverliebt meinte: „Für eine Rehabilitation nach der verpatzten EM war die Leistung von Tiflis deutlich zu wenig, andererseits war sie nicht so schlecht, um den (typisch österreichischen) zynischen Komplett-Pessimismus zu rechtfertigen, der nach der EM um sich gegriffen hat. Aber auf die Umstellungen des Gegners blieb das Team von Marcel Koller aber – einmal mehr – eine Antwort schuldig.“
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44. Spiel am 6. Oktober 2016 in Wien, WM-Qualifikation. Tore: 0:1 (23.) Allen, 1:1 (28.) Arnautovic, 1:2 (45., Eigentor) Wimmer, 2:2 (48.) Arnautovic. Ballverliebt meinte: „Die Stimmung in Österreich vor dem Spiel war angespannt bis sorgenvoll – die Stimmung nach dem 2:2 gegen Wales darf durchaus in Richtung Optimismus gehen. Mit einer sehr vorzeigbaren Vorstellung gegen den EM-Halbfinalisten bleibt das ÖFB-Team voll im Rennen um einen Platz bei der WM in Russland.“
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45. Spiel am 9. Oktober 2016 in Belgrad, WM-Qualifikation. Tore: 0:1 (6.) A. Mitrovic, 1:1 (15.) Sabitzer, 1:2 (23.) A. Mitrovic, 2:2 (62.) Janko, 2:3 (74.) Tadic. Ballverliebt meinte: „Erstmals seit fast auf den Tag genau drei Jahren verliert Österreich wieder ein Qualifikations-Spiel. Das ist zum einen unglücklich, weil es genügend Chancen gab, zumindest ein Remis zu holen. Das ist zum anderen aber auch hochverdient, weil es die Serben mit einem einzigen Trick schafften, Österreichs Defensive auszuhebeln.“
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46. Spiel am 12. November 2016 in Dublin, WM-Qualifikation. Tore: 0:1 (48.) McClean. Ballverliebt meinte: „Koller-Österreich war wieder einmal Koller-Österreich – das hat sich im Grunde seit drei Jahren nicht mehr verändert. Keine Antwort gibt es weiterhin bei Mannorientierungen im Mittelfeld. Weiterhin ist das Loch zwischen Spieleröffnung und Offensive riesengroß. Ees ist auch im vierten Spiel nach der verpatzten EM kein Funken einer inhaltlichen Entwicklung zu sehen. Um es in der TV-Sprache zu sagen: Marcel Koller jumped the shark.“
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47. Spiel am 16. November 2016 in Wien, Freundschaftsspiel. Ballverliebt meinte: „Das Spiel war geprägt von unzähligen Fehlpässen im Aufbau, von fehlendem Tempo. Davon, dass im Zweifel stets der Rückzug nach ganz hinten, zu Lukse, angetreten wurde. Dass da schon einige kräftig out of position spielten. Es lässt sich aber schon gut sehen, dass Hinteregger hinten, Arnautovic auf der Seite und, ja, die Präsenz von Alaba im Zentrum für das Funktionieren der Mannschaft von essenzieller Bedeutung sind.“ Anmerkung: Bisher letztes Länderspiel für Florian Klein.
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48. Spiel am 24. März 2017 in Wien, WM-Qualifikation. Tore: 1:0 (75.) Sabitzer, 2:0 (90.) Harnik. Ballverliebt meinte: „Das ÖFB-Team bot eine ordentliche Vorstellung, viele ungenützte Torchancen und eine Dreierkette in der Abwehr. Die Gäste agierten überwiegend harmlos, die Österreicher linkslastig. Alaba – diesmal auf der Außenbahn aufgestellt – bestimmte mit Hinteregger und Arnautovic die ÖFB-Offensive klar. Der Sieg hält Österreich in der WM-Quali am Leben, mehr aber auch nicht.“
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49. Spiel am 28. März 2017 in Innsbruck, Freundschaftsspiel. Tore: 1:0 (62.) Arnautovic, 1:1 (76.) Jensen. Ballverliebt meinte: „Was wollte Koller mit diesem Test? Ganz klar: In der ersten Hälfte austesten, ob Schöpf für die Arnautovic-Position in Frage kommt. Da man den direkten Vergleich schon in diesem Spiel selbst geliefert bekam, kann die Erkenntnis nur lauten: Ein Arnautovic in guter Form ist in Irland wohl nicht zu ersetzen. Auch in der zweiten Halbzeit mit dem gewohnten System konnte es nur um personelle Tests gehen.“
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50. Spiel am 11. Juni 2017 in Dublin, WM-Qualifikation. Tore: 1:0 (31.) Hinteregger, 1:1 (85.) Walters. Ballverliebt meinte: „Angesichts des Umstandes, dass das Team mittlerweile überhaupt keine seiner einstigen Stärken mehr zeigt und Reaktionen des Trainers auf offensichtliche Schwächen ausbleiben, wird es immer wahrscheinlicher, dass diesem 50. Länderspiel von Marcel Koller nicht mehr viele folgen werden.“ Anmerkung: Letztes Länderspiel für Zlatko Junuzovic.
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51. Spiel am 2. September 2017 in Cardiff, WM-Qualifikation. Tore: 0:1 (74.) Woodburn. Ballverliebt meinte: „Es war jetzt keine schlechte Leistung von Österreich. Aber: Es war auch nicht genug. Wieder hatte Koller einen Plan zum Spielbeginn, den seine Spieler angemessen gut exekutierten, aber ab der ersten walisischen Umstellung wurde wieder nur das angenommen, was einem der Gegner gerade taktisch so anbot. In einer solchen Situation, wenn man auf einen Sieg angewiesen ist, um im Rennen zu bleiben, ist das halt dann doch etwas zu wenig.“
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52. Spiel am 5. September 2017 in Wien, WM-Qualifikation. Tore: 0:1 (8.) Gvilia, 1:1 (43.) Schaub. Ballverliebt meinte: „Es war ein Spiegelbild der letzten eineinhalb Jahre: Eh nicht schlecht und alles nicht furchtbar und nichts, wofür man sich schämen müsste, aber auch ohne die zündende Idee. Ordentlich, aber nicht zwingend genug, ohne den letzten Nachdruck.“
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53. Spiel am 6. Oktober 2017 in Wien, WM-Qualifikation. Tore: 0:1 (11.) Milivojevic, 1:1 (25.) Burgstaller, 2:1 (76.) Arnautovic, 2:2 (83.) Matic, 3:2 (89.) Schaub. Ballverliebt meinte: „Der Schweizer setzte dem Gegner mit leichten Adaptierungen die Daumenschrauben an. Österreich spielte initiativ, konzentriert und wusste stets, was zu tun war. Der einzige Grund, aus dem es einen knappen Last-Minute-Sieg gab und keinen glanzvollen, schon in der ersten Halbzeit fixierten Erfolg, war die schwache Chancenverwertung.“
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54. Spiel am 9. Oktober 2017 in Chisinau, WM-Qualifikation. Tor: 1:0 (69.)) Schaub. Ballverliebt meinte: „Es ist ungemein schade, dass Marcel Koller erst jetzt, in den letzten zwei Spielen, wo sein Abgang schon feststand, die Experimentierkiste ausgepackt hat. Es war kein glanzvoller Sieg, aber es war ein Sieg. Das ist schön und für künftige Setzlisten nicht völlig unerheblich.“
DANKE Marcel Koller dafür, dass 🇦🇹 nun in der fußballerischen Gegenwart ist!
Wir werden uns weigern, vom Nachfolger weniger zu akzeptieren.
— Philipp Eitzinger (@PEitzinger) 9. Oktober 2017