Alle Beiträge von Philipp Eitzinger

Über Philipp Eitzinger

Journalist, Statistik-Experte und Taktik-Junkie. Kein Fan eines bestimmten heimischen Bundesliga-Vereins, sondern von guter Arbeit. Und voller Hoffnung, dass irgendwann doch noch alles gut wird.

Mit Kraftakt und Zittern das 2:1 gegen Esten gerettet

Bitterkalt war es in Linz. Und statt dem erhofften Kantersieg gegen das nominell schwächste Team der Gruppe wurde es auch sportlich eine Zitterpartie. Immerhin: Österreich warf auch nach verschossenem Elfer und Rückstand nie die Nerven weg, Rangnick stellte wieder um (diesmal in der Halbzeit), am vorhandenen Willen änderte sich nie etwas, an den vielen ungenauen Pässen leider auch nicht. Immerhin wurde der Punktverlust verhindert und kurz vor Schluss noch der 2:1-Sieg gerettet.

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Nach 20 Minuten reagiert und damit 4:1-Sieg eingeleitet

Am Ende steht ein 4:1-Erfolg über Aserbaidschan zum Auftakt in die EM-Qualifikation, souverän und die überlegene individuelle Klasse ausnützend. Ermöglicht wurde die starke Stunde aber auch davon, dass Teamchef Rangnick schon nach 20 Minuten nicht nur erkannt hatte, dass der ursprüngliche Plan nicht funktionierte, sondern auch reagierte. Mit angepasstem System wurden die Stärken der Azeris neutralisiert und auch das Publikum im neuen Linzer Stadion animiert.

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Die sieben Jahre des Jürgen Klopp

Sieben volle Saisonen war Jürgen Klopp in Mainz Trainer. Es folgten sieben Jahre in Dortmund. Aktuell ist er in seiner siebenten kompletten Spielzeit in Liverpool engagiert. Vor allem bei seinen Amtszeiten beim BVB und bei den Reds gibt es frappierende Ähnlichkeiten: Zwei Jahre zur Eingewöhnung, der Gipfel in der vierten Saison, eine Rückkehr an die alte Form nach einem mittelmäßigen fünten Jahr – und eine über weite Strecken verflixte siebente Saison.

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Zum Rücktritt von Gerhard Milletich

Nach nicht mal eineinhalb Jahren ist die Amtszeit von Gerhard Milletich als ÖFB-Präsident vorbei. Angesichts der stets bestehenden Spannungen im Präsidium und der Schlinge, die sich in der Inseratenaffäre immer dichter um ihn zog, ist der Schritt keine Überraschung mehr gewesen. Auch, wenn sowohl er als auch etwa die „Krone“ den Finger vorwurfsvoll auf die internen Aufdecker der Causa zeigen: Niemand anderer ist für die Situation verantwortlich als Milletich selbst. Sicher eher aus nonchalantem Amtsverständnis als wegen offensiv-korrupter Haltung, aber auch das machte ihn als Präsident untragbar.

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WM 2022: Alte Köpfe, neue Pflöcke – Schlusspunkt und Neuanfang

Lionel Messi hat den Fußball durchgespielt. Mit der WM hat der 35-jährige Argentinier nun wirklich jeden für ihn theoretisch möglichen Titel geholt. Neben dem Gastgeber, den große Teile der weltweiten Beobachter aus Gründen rundheraus ablehnen, ist es die Krönung des größten Fußballers, den Argentinien seit Maradona hervorgebracht hat.

Da war aber noch mehr.

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Südamerika: Krönung für Argentinien, Zwiespalt für Brasilien

36 Jahre nach Maradonas Wunderturnier in Mexiko ist Argentinien wieder Weltmeister. Und wieder war es mit Lionel Messi einer der ganz großen Spieler der Fußball-Geschichte, der die Albiceleste zu einem Titel führt. Die neidischen Blicke aus Brasilien sind den jubelnden Fans in Buenos Aires sicher, zumal die Seleção die hohen Erwartungen zwar spielerisch erfüllen, aber nicht mit dem passenden Resultat untermauern konnte.

Hier der letzte Teil unserer Team-Bilanzen: Der Weltmeister aus Argentinien, die hadernden Brasilianer, das fahrige Team aus Uruguay und die Ecuadorianer, die ihre gute Ausgangslage nicht nützen konnten.

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Europas Große: Klares Top-Trio, der Rest mit Aufgaben

Nach Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich ist die größte europäische Siegesserie der WM-Geschichte nun gerissen. Selbstredend bleibt der alte Kontinent jedoch die große Macht im Weltfußball, vor allem ein Top-Trio hat sich in den letzten fünf Jahren herauskristallisiert. Der lähmende Eindruck, den zahlreiche Top-Teams im Nations-League-Sommer gemacht haben, hat sich nur teilweise korrigiert: Die Frage, ob der Rest der Welt aufgeholt oder Europas Große nachgelassen haben, ist eine philosophische.

Hier unser Überblick: So ging es den großen europäischen Namen bei der WM 2022.

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Afrika: Gute Figur mit einheimischen Trainern

Endlich ist mal einer durchgekommen: Marokko löste mit dem erstmaligen Halbfinal-Einzug eines afrikanischen Teams das Versprechen ein, das Kamerun vor 32 Jahren gegeben hat. Auch der Senegal überstand die Gruppenphase und selbst die Ausgeschiedenen haben entweder eine gute Figur abgegeben und/oder einen prestigeträchtigen Sieg eingefahren – und zwar allesamt mit einheimischen Trainern. Das kann ein Turnaround sein; ein Fingerzeig ist es in jedem Fall.

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Europas zweite Reihe: Allgemeine Stagnation

Drei Teams aus Asien im Achtelfinale, zwei aus Afrika, eines aus der Concacaf-Zone: Die Bilanz der fußballerisch „kleinen“ Kontinente nahm reichlich Platz in der K.o.-Runde ein. Leidtragende waren vor allem die Teams aus der zweiten Reihe Europas: Gute Mittelklasse-Teams wie Serbien und Dänemark blieben schon in der Vorrunde hängen, ein belgisches Team am absteigenden Ast ebenso, Wales hatte nie eine ernsthafte Chance aufs Weiterkommen. Und selbst die Teams aus der Schweiz und Polen, die ihre Gruppen überlebt haben, fahren nicht gerade mit einem ganz breiten Lächeln nach Hause.

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