Archiv der Kategorie: Marketing & PR

„…nur, dass hier die Hure zahlt!“

„Der Fußball hat zum Fernsehen ein Verhältnis wie der Freier zur Hure. Nur, dass in diesem Fall die Hure zahlt!“ – Das sagt Steffen Simon, Leiter der ARD-Sportschau und WDR-Sportchef, im Rahmen einer hochinteressanten Diskussion zum Thema Journalismus im Fußball. Einer Diskussion über Arbeitsmöglichkeiten, das Verhältnis zwischen Information und Entertainment, Rechtssiuationen und vielem mehr.

Unter dem Titel „Gefangen in der Mixed-Zone“ debattierten unter Leitung des „Netzwerk Recherche e.V.“ über „Sportjournalismus und das Diktat der Rechte-Besitzer“ – 100 Minuten, die sich lohnen.


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„Unsympathisch“

hattenberger

Matthias Hattenberger ist Fußballer. Seit der Saison 2008/09 kickt er bei der Wiener Austria, von wo er nach den Stationen Wörgl, Kärnten und zuletzt Wacker Innsbruck dazustieß. Nächste Runde hat er seine erste Saison als Mittelfeldspieler für die Violetten hinter sich. Doch Hattenberger schreibt auch, nämlich Kolumnen auf sportnet.at. Unter dem Titel „Wer ist Baumgartlinger?“ erzählte er da am 22. Mai von der 0:4 Pleite beim LASK und seinen Erwartungen für das mittlerweile gewonnene Cupfinale gegen die Admira. Und er schilderte seine Gedanken zur Transferpolitik seines Klubs, genauer gesagt zum österreichischen U21-Kicker Julian Baumgartlinger. Titel: „Wer ist Baumgartlinger?“

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Eu(ro)phorie

Merkt ihr es? Es kribbelt. Jap, auch bei mir. Aber nicht die Krone-Fahndlwachler, sondern die Ergebnislisten unseres Tippspiels haben es mir angetan. Fußballtabellen turnen irgendwie an. Hingegen nervt dieses künstliche Herbeireden einer Euphorie – in seinem schlimmsten Dummschwätz-Auswüchen auch schon mal „EUROphorie“ genannt. (Nicht zu verwechseln mit der in Österreich häufig grassierenden Europhobie bitte.) Continue reading

Ein WM-Song geht auf Reisen

Wer kennt Sebastian Bürgin? Niemand? Nun, außerhalb der Schweiz kennt man den guten Mann auch nicht. Er ist so etwas wie das schweizer Pendant zu Christl Stürmer – der aktuell erfolgreichste ehemalige Casting-Show-Kandidat. Das ganze nannte sich in der Schweiz „MusicStar“, er nennt sich „Baschi“, und er hatte mit dem Song „Bring en hei“ vor zwei Jahren einen veritablen Hit. Es war dies der WM-Song des schweizer Fernsehens, quasi die Titelmelodie des schweizer WM-Auftritts in Deutschland 2006, der ja bekanntlich im Elferschießen gegen die Ukraine endete. Also quasi das „Three Lions“ für die Schweiz. Aber warum ist das jetzt, zwei Jahre nach der WM, für uns interessant? Continue reading

Keine Gnade für unsere Ohren

Christl Stürmer hat es vorgemacht. Mit „Fieber“ servierte sie uns einen Konserven EM-Song erster Güte, der bis Ende Juni unzählige Male aus irgendwelchen Lautsprechern dröhnen wird. Bloß weil er der offizielle EM-Song unseres Landes ist. Marketing kann grausam sein.

Neben ihr haben sich auch alle möglichen anderen Berufenen nun dazu aufgeschwungen, die Euro als Trittbrett zu benutzen und ihre eigene fußballaffine Musik zu produzieren. Das muss nicht immer schlecht sein, wie einige der Songs auf der „Lieber ein Verlierer sein“ Compilation der jüngsten Ballesterer-Ausgabe zeigen. Muss nicht, kann aber. Sogar sehr.

Rapids Zwei-Meter-Lackel Stefan Maierhofer, der erst Last-Minute ins noch zu reduzierende Kaderaufgebot gerutscht ist, hat das mit dem Marketing anscheinend auch irgendwo gehört. Aus diesem Grunde nahm er wohl auch an der Produktion des „offiziellen inoffiziellen“ (haha, wie originell) EM-Songs eines gewissen Mathias Peschta teil. Der glänzt – neben noch mehr Konservenmusik – mit Refrainzeilen wie „I am… You are… We will… stay together“ (oder wahlweise: „Together we will reach the stars.“). Warum tut man so etwas? Continue reading