Archiv der Kategorie: Österreich

Fünf zu Null

Totalhoheit von Panionios beim letzten Freistoß im Austria-Strafraum. Einer hat die Abseitsfalle nicht mehr rechtzeitig geschnallt und dann hats ENDLICH „Bumm“ gemacht. Ich hätte mich sehr über einen Sieg gefreut, immerhin ist die Austria der letzte Klub, der noch Punkte für die 5-Jahreswertung sammeln könnte. Mir wäre es auch egal gewesen, wenn die Austria mit einem Eiertor in der 93ten noch gewonnen hätte, nur um wenigstens noch darauf hoffen zu können, dass „wir“ nicht wieder traditionellerweise nach der Winterpause international nicht mehr vorhanden sind.

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Hört doch endlich mit Cordoba auf!!

Gleich nach der EM-Auslosung meldete sich bei mir ein beinahe unwiderstehlicher Brechreiz. Kaum wurde uns Deutschland zugelost, schrie die ganze österreichische Fußballwelt schon auf: „Cordoba! Cordoba! Cordoba!“

Ich kann es wirklich nicht mehr hören. Was hat uns das Spiel in Cordoba denn schon gebracht? Für unser Abschneiden bei der WM war es damals bedeutungslos, weil dieselben Spieler die beiden vorangegangenen Partien deutlich verloren haben. Das einzige, was es uns gebracht hat war, dass Hans Krankls Ego dadurch noch größer wurde, als es eh schon war (und somit alle irdischen Gefilde hinter sich ließ) und er leider danach aufgrund zweier Tore in den 70ern ein paar Jahrzehnte später den Teamchef spielen durfte (leider, denn es gab nie einen schlechteren Trainer als Hans Krankl). Einzig Herbert Prohaska scheint das Thema Cordoba realistisch zu sehen, wenn er in seinem Buch schreibt, dass er über dieses Spiel eigentlich gar nicht mehr gerne redet und auch sonst versucht, das Geschrei darüber möglichst klein zu halten (was ihm leider nur selten gelingt).

Cordoba ist Schuld daran, dass der österreichische Fußball 30 Jahre lang nur in der Vergangenheit gelebt hat und davon kann ich nun wirklich keine Neuauflage brauchen!

Zu viele Spiele? Blödsinn!

Mir kommt jedes Mal das Grausen, wenn bei schwachen Leistungen (aktuell ganz gerne bei der Austria gesehen) gejammert wird, was die armen Hunde nicht für ein unglaubliches Pensum haben ableisten müssen, seit der letzten Sommer-„Pause“.

Abgesehen davon, dass ohnehin die Sinnfrage gestellt werden muss, bezügich einer 10er-Liga (erstens) mit 36 Spieltagen, und einem Saisonstart Mitte Juli (zweitens), ist das Argument mit den ach so vielen Spielen nichts anderes als hanebüchener Schwachsinn. Der arme Sanel Kuljic hat in den letzten sechs Monaten also 32 Spiele absolviert. Mir kommen die Tränen! In den vergangenen 12 Monaten hat beispielsweise ein Steven Gerrard 73 (in Worten: Dreiundsiebzig) Spiele absolviert – Liga, Europacup, FA-Cup, Ligacup, Länderspiele. Und zwar keinen Kuljic-Standfußball ur-österreichischer Prägung, sondern 90 Minuten Vollgas. Und er beschwert sich nicht nur nicht, er bringt sogar dennoch seine Leistung.
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Falsches Spiel

Falsches Spiel VON Roland Linz – oder falsches Spiel MIT Roland Linz? Diese Frage durfte einen schon beschäftigen, als unser Teamverweser H. den Portugal-Legionär auf drigendes Geheiß unseres ÖFB-Verwesers S. aus dem Team eliminierte, weil der einzige ersthafte Goalgetter aus Österreich so spielt, wie ein Goalgetter nun mal zu spielen hat – auf Chancen lauern und dann abdrücken. Wer sich nun nicht das (vorhersehbare) Unspiel der Austria in Schweden angetan, sondern sich das UEFA-Cup-Spiel Braga-Bayern bei den Kollegen des ZDF gegeben hat, der wurde in dieser Frage schlauer.
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Austria – Rapid

Das Wiener Derby am Sonntag war mal wieder ein Abziehbild der Probleme im österreichischen Fußball. Die treten in einem Derby immer besonders deutlich hervor. Warum liegt auf der Hand: Da jeder unbedingt gewinnen will, wird grundsätzlich in einem höheren Tempo gespielt. Das ist gut. Durch das intensive Spiel sieht man die technischen Unzlänglichkeiten aber noch deutlicher als sonst. Das ist auch nicht so schlimm, dann weiß man wenigstens, woran man zu arbeiten hat. Das Problem ist aber, dass die Spieler auch noch glauben, dass das von ihnen gezeigte so etwas wie guter Fußball wäre. Und das ist schlecht. Denn dieses sich-selbst-in-die-Tasche-lügen ist der große Bremsklotz, der unseren Fußball von den Vereinen bis hinauf zur Nationalmannschaft lähmt. Versteht mich nicht falsch: Einige der Spieler haben durchaus gute Ansätze (vor allem die jüngeren unter ihnen). Aber wenn das so weitergeht, dann werden auch diese ihre Fähigkeiten und Leistungen Stück für Stück „zurückentwickeln“. Und die Abwärtsspirale, in der unser Fußball derzeit steckt, wird sich wieder ein Stückchen weiter nach unten drehen.

WM Quali: Färöer, wir kommen!

Nun stehen sie also fest: Unsere Herausforderungen für die Qualifikation der Fußball-WM 2010 in Südafrika. Und es gibt, aus heutiger Sicht, keinen gleichwertigen Gegner. Hicke’s Einschätzung, dass es egal sei, ob man in Topf 4 oder Topf 5 gesetzt wäre, erwies sich in dieser Konstellation als Blödsinn. Nun will ich aber auf jeden Gegner einzeln eingehen, und schaffe dafür ein paar Bewertungsvoraussetzungen.

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Wie cool ist Hicke eigentlich?

Um mal kurz zum heutigen Spiel zu senfen:

Das Team spielt ca. 65 Minuten recht gut mit. Bis auf zwei Aussetzer hält die Abwehr solide, so wie zumeist auch gegen England. Der Sturm bleibt weiter sehr harmlos, auch wenn man als Optimist eine leichte Steigerung attestieren kann. Kienast war bemüht, ist aber halt von der Fuß- und Oberkörperarbeit ein „Holzpupperl“. Das Mittelfeld hat phasenweise ebenfalls passabel gespielt, jedenfalls deutlich weniger fehlpassanfällig als wir es gewohnt sind.

Dann naht das letzte Spielviertel und der Herr Bundestrainer hat nichts Besseres zu tun, als ein funktionierendes Gefüge durch defensiv orientierte Einwechslungen mit fragwürdiger Qualität (abgesehen von Sariyar – Kavlak) zu zerstören, und verwandelt am Ende sogar noch die wie gesagt brauchbare Viererkette in eine Dreierkette als er Hiden aufs Feld schickt. Ab der 75ten ist ein Knackpunkt feststellbar, die Mannschaft beginnt wieder unruhig zu spielen, wirkt hinten wieder schlecht organisiert, und geht ziemlich scharf am Gegentreffer vorbei.

Logische Konsequenz: Pfiffe und „Hicke Raus!“ Rufe, immerhin hat er es mit den Wechseln verbockt. Und dann sagt der erfolgloseste Bundestrainer seit Ewigkeiten über eben jene (durchaus vernehmbaren) Rufe aus den Zuseherrängen: „Jaaa, das waren vielleicht drei oder vier Schreier… und 25 haben sich angeschlossen weil ihnen kalt war.“

Trotz der Leistungssteigerung und der Tatsache, dass die Konzentrationsspanne des Teams deutlich länger als zur 20ten Minute gereicht hat: Das pack‘ ich echt nicht.

Zumal, wollte er sein „Spiel des Jahres“ nicht eigentlich gewinnen?!

PS: England ist raus. Russland ist weiter. Und auch wenn ich von den unbelehrbaren Britenjunkies gleich eins auf den Deckel kriege: Ich freue mich, endlich einmal kriegen sie die Rechnung für sehr mäßige Qualileistungen und erreichen nicht durch pures Glück die Endrunde…

Vaduz, wir kommen nicht!

Kommenden Sonntag ist es soweit: Die WM 2010 nimmt auch für Europa konkrete Formen an, indem die neun Qualifikationsgruppen ausgelost werden. Der ORF wird, so wie es derzeit aussieht, dieses Ereignis nicht live übertragen, weil zeitgleich das mit Sicherheit hochkarätige Wiener Derby läuft. Das mag man bedauern oder auch nicht – aber bevor ich mir dieses Ereignis (die Auslosung, nicht das Derby) mit den mehr oder weniger kompetenten Worten von Thomas König oder Oliver Polzer anschaue, hätte ich ohnehin eher auf den Kollegen Reif (Premiere) umgeschaltet. Aber das ist ein anderes Thema.

Auf was ich hinauswill, ist etwas ganz anderes. Da die Auswahlmannschaft des ÖFB in der Weltrangliste (auch von der mag man halten, was man will) mittlerweile auf dem 88. Platz angekommen ist, landet das Team im fünften Topf. Von Sechs. So, wie sich das derzeit darstellt (also vorbehaltlich der letzten Ergebnisse aus der Euro-Quali) befinden wir uns in diesem Topf in der Gesellschaft von Slowenien und Lettland (immerhin Euro-Teilnehmer 2000 bzw. 2004), mit Island, Litauen, Armenien. Auch mit Aserbaidschan (gegen die wir 05/06 immerhin vier Punkte geholt haben) und Weißrussland (gegen die wir 02/03 sogar zwei Mal klar gewonnen haben). Und mit Liechtenstein.
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