Alle Beiträge von Georg Pichler

Über Georg Pichler

Journalist und zumindest digitaler Superkicker. In echt hütet er meistens das Kastl und das recht gut. Zukünftiger ÖFB-Präsident. Kein Fan, mag aber Sturm Graz.

BL-Saisonauftakt: Sturm Graz – SK Rapid Wien

3:1 gewannen die Blackies das Auftaktspiel der neuen Ligasaison gegen den amtierenden Meister Rapid. Im ORF überschlug man sich mit Superlativen zu diesem durchaus sehenswerten Spiel. Gar für international konkurrenzfähig erklärte man die nunmehrige „tipp3 Bundesliga“ (die zweite Spielklasse heißt ab heuer übrigens „ADEG Erste Liga“) vor laufender Kamera. Zeit für Ballverliebt, die Euphorie zu bremsen.

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Viva España – Am Schluss lebt Spanien hoch

Vorbei ist es. Das wahrscheinlich größte Fußballereignis, das Österreich in absehbarer Zeit erleben wird, hat diesen Abend sein Ende und seinen Sieger gefunden. In einer durchwegs sehenswerten Partie, die gut aus der Reihe vielfach langweiliger Finalspiele fällt, bezwang die „Seleccion“ aus Spanien ihre deutschen Kontrahenten mit 1-0. Es war die 33. Minute, in der Fernando Torres gleichsam Philipp Lahm und Jens Lehmann bezwang, und den Ball über letzteren in die lange Ecke lupfte. Continue reading

Russland – Spanien

Guus Hiddink wollte sich kein zweites Mal überrumpeln lassen, das war von Anfang an zu bemerken. Der spanische Coach Aragones hingegen – wohlwissend die Sbornaja in der Vorrunde schon einmal klar in die Schranken gewiesen zu haben – ging mit breiter Brust in die Partie. Und das sah man dann auch, je länger das Spiel dauerte. Der Offensivdrang des eurasischen Überraschungsteams, mit dem sie die in der Vorrunde brillierenden Holländer bezwungen hatten, war viel weniger spürbar. Und wenn dann doch einmal der Zug zum Tor da war, fiel sofort die schwache Tagesform des Wunderkinds Arschawin ins Gewicht. Continue reading

Kroatien – Türkei

Lange habe ich überlegt, was ich über das gestrige Viertelfinale schreiben soll. Habe versucht die Spielstruktur herauszufinden, die Spielanlagen gegeneinander abzuwägen, Personalkritik zu üben. Hier könnte nun ein seitenlanger Beitrag stehen, der über die Unfähigkeit der Türken berichtet, den Druck vom hinteren ins vordere Mittelfeld mitzunehmen um so das Spiel zu kontrollieren. Continue reading

Österreich – Deutschland: Spielbericht

Langsam find’t der Tag sei End und die Nacht beginnt
In der Kärtnerstrass’n do singt aner „Wunder von Wien“
Hat a rotes Kapperl an, steht da ganz verlor’n
Und der Steffl der schaut owa auf den oarmen Kickerbuam
Der hat woll’n a Wunder seg’n im Ernst Happel Oval,
Hat glaubt a Sieg führt uns aus dem großen Fußball-Jammertol
Aus der Traum zerplatzt wia Seifenblos’n nix is blieb’n
Ois wia a paar Fahndl’n in seiner Jockentosch’n drin.

(Textanleihe an „STS – Fürstenfeld“) Continue reading

Österreich – Deutschland: Eine Nervensache

Heute ist der langerwartete D-Day (Deutschland-Day) der EURO 2008. Eine neue Welle endloser Cordoba-Reminiszenzen hat das Land längst erfasst. Das Team übt sich in kleineren Geplänkeln, die Boulevardpresse fetzt sich und Martin Harnik attestiert den Deutschen das, was wir wahrscheinlich selbst alle haben: Eine Scheiß Angst. Der Druck auf beiden Seiten ist groß: Die einen erhoffen sich vom Heimteam so sehr diesen „historischen Sieg“, dass man schon von einer konkreten Erwartung sprechen kann. Die anderen haben die hohen Ansprüche von Fans und Medien in ihrem Land noch nicht erfüllt, und müssen ein Team schlagen, dem der Ruf des „Jausengegners“ anhaftet. Continue reading

Thomas König vs. Antonios Nikopolidis

Da hat sich die Sbornaja gestern gefreut, als ihnen der weithin als Fliegenfänger verschrieene Griechengoalie das Tor für die Führung freigestellt hat. Den Rest des Spieles taten sich die Roten nämlich reichlich schwer mit dem Tore schießen, wirkliche Großtaten brachte der Sturm nicht zusammen. Die Griechen ihrerseits steigerten sich zwar deutlich gegenüber dem ersten Spiel (ein weiterer Abfall wäre auch schwer möglich gewesen), boten aber keine Leistung die auch nur annähernd eine Titelverteidigung rechtfertigen würde.

So kam es wie es kommen musste: Die Hellenen unterlagen durchaus verdient mit 0:1 und werden daher schon vor dem unwichtig gewordenen Spanienmatch auf gepackten Koffern sitzen. Der Aufstieg ist selbst theoretisch nicht mehr möglich. Der Sündenbock des Spieles, Nikopolidis, hat bereits verlautbart, seine Nationalteamkarriere nach dem dritten Vorrundenspiel zu beenden. Das macht altersmäßig durchaus Sinn, zudem wurde er von Sportmedien in ganz Europa für seinen Patzer gescholten. Wohl nicht ganz zu Unrecht. Continue reading

Weiterträumen…

Es war irgendwie ein Dejavue.  Ein traum-albtraumartiger Mix aus bitteren Niederlagen und großartigen Siegen. Irgendwie war es auch kein Dejavue, denn es gab keine Sieger und Verlierer – am Spielfeld. Moralisch war es ein zweistelliges Ergebnis trotz und wegen eines unglücklichen Schiedsrichtertrios.

Der Reihe nach: Continue reading