Es ist Jänner, es ist ein ungerades Jahr. Das bedeutet für Fußball-Fans immer: Es ist Africa Cup of Nations-Zeit. Von Klub-Fans wird er gefürchtet, weil ihre afrikanischen Top-Spieler abgestellt werden müssen. Von afrikanischen Fans wird er geliebt. Tom und Philipp sind schon seit langem angetan davon. Und sie lieben das Turnier schon allein für seinen schlanken, geradlinigen Modus. Aber die Qualität der letzten Jahre? Naja. Nun steht der Africa Cup 2017 in Gabun bevor. Die Ballverliebt-Crew nimmt sich im neuesten Podcast aller Teams und Gruppen an. Nicht verpassen. Okay! Verstanden!
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Afrika-Cup 2013: Unter den Blinden ist der Einäugige König
Zu sagen, es wäre nicht so besonders prickelnd gewesen, ist ein handfestes Understatement. Nein – was den Zuschauern beim Afrika-Cup 2013 in Südafrika geboten wurde, war zuweilen von einer erschreckenden Erbärmlichkeit. Das war nicht nur kein Fortschritt, das war ein ordentlicher Rückschritt. Zumindest, was die spielerische Note anging. Das Problem, dass dem zu Grunde liegt, ist ein typisch afrikanisches: Chaos im Umfeld. Letztlich warf mit Stephen Keshi selbst der Teamchef von Champion Nigeria entnervt von fehlender Rückendeckung vom Verband zunächst das Handtuch. Ballverliebt analysiert.
Nigeria das reifere und kompaktere Team – verdientes 1:0 im Afrikacup-Finale!
Ein Geniestreich von Sunday Mba kurz vor der Pause sorgte für das entscheidende Tor. Und Teamchef Stephen Keshi sorgte dafür, dass Nigeria im Endspiel des Afrika-Cups die Schwächen des Gegners, Überraschungs-Finalist Burkina Faso, geschickt ausnützte. Dass es alles andere als ein Feuerwerk war, passt zum Turnier. Dass Nigeria dieses Spiel und damit den Titel gewann, ist dabei zweifellos korrekt – man zeigte sich als reifere Mannschaft.
Die ’12-Besten
Das Jahr 2012 verlässt uns, aber die Erinnerungen an viele tolle Spiele aus den vergangenen zwölf Monaten wird uns natürlich bleiben. Darum gibt’s wie schon 2010 und 2011 noch mal die besten, interessantesten, richtungsweisendsten Spiele. Die Reihenfolge dieser zwölf Spiele aus 2012 ist natürlich willkürlich und nicht allzu eng zu sehen!
Mehr als nur eine Feel-Good-Story: Das war der Afrika-Cup 2012
„Sie haben die Kraft gefunden, als ob es vorherbestimmt gewesen wäre. Ich habe ihnen gesagt, wenn wir ins Finale kommen, spielen wir in Libreville, wo es den Flugzeugabsturz gegeben hat. Das war vor unserem ersten Spiel gegen Senegal – jenes Land, wo die Mannschaft damals hingeflogen wäre. Das hatte eine ganz eigene Bedeutung.“ – Hervé Renard, Teamchef von Sambia.
Sambias „Date with Destiny“ – Außenseiter holt den Afrika-Cup!
Vor 19 Jahren stürzte vor Gabuns Hauptstadt Libreville das Flugzeug mit dem Nationalteam Sambias ab – keiner überlebte. Nun schließt sich der Kreis – denn just in Libreville vollendet Sambia ein Rendez-Vouz mit dem Schicksal. Indem die Mannschaft von Teamchef Hervé Renard die haushoch favorisierten Ivorer nach 120 torlosen Minuten im Elfmeterschießen bezwangen!
Gervinhos Solo bringt Entscheidung – Ivorer ohne Gegentor ins Endspiel
Nüchterner Ergebnis-Fußball zeichnet die Ivorer bei diesem Turnier aus. Auch, wenn beim hochverdienten Halbfinal-Sieg gegen Mali in der ersten halben Stunde Chancen am laufenden Band herausgespielt (und vergeben) wurden, bestätigte sich dieser Eindruck auch hier. Denn nach der Führung ging es vor allem darum, nichts mehr Anbrennen zu lassen.
Sambias nächster Streich – 1:0 gegen Ghana und der Finaleinzug
Ghana wäre der programmierte Finalist gewesen – aber nach Senegal in der Gruppenphase stolperte nun der nächste Favorit über die defensiv unglaublich gut organisierten Sambier. Die Chipolopolo zogen Ghana erst den Nerv und schlugen kurz vor Schluss entscheidend zu. Das 1:0 bedeutet den dritten Finaleinzug in der Geschichte Sambias.
Ghana zittert sich ins Semifinale, Mali wurschtelt sich dorthin
Aufregend war es wirklich nicht – aber in der Verlängerung zumindest spannend: Ghana setzt sich im erwarteten Geduldsspiel gegen Tunesien durch und steht dank Mathouthis Fehler im Semifinale. Genau wie Mali: Zwar waren Seydou Keita und Co. auch gegen Gabun weit weg davon, die bessere Mannschaft zu sein. Aber man war die mit den besseren Nerven.
Papierform entsprochen: Côte d’Ivoire und Sambia mit 3:0-Siegen weiter
Einmal in Führung, gab’s keine Zweifel mehr: Das galt am ersten Viertelfinal-Tag beim Afrika-Cup sowohl für Côte d’Ivoire (gegen Co-Gastgeber Äquatorialguinea) als auch für Sambia (gegen den Sudan). Beide Favoriten feierten letztlich souveräne und verdiente 3:0-Siege gegen Mannschaften, die es mit guter Defensive versuchten und nach vorne harmlos blieben, als es darauf ankam.