Kroatien – Türkei

Lange habe ich überlegt, was ich über das gestrige Viertelfinale schreiben soll. Habe versucht die Spielstruktur herauszufinden, die Spielanlagen gegeneinander abzuwägen, Personalkritik zu üben. Hier könnte nun ein seitenlanger Beitrag stehen, der über die Unfähigkeit der Türken berichtet, den Druck vom hinteren ins vordere Mittelfeld mitzunehmen um so das Spiel zu kontrollieren. Continue reading

Rapid pfeift auf die Zukunft

Zumindest könnte man das meinen, wenn man sieht, wen man da geholt hat – nämlich Georg Koch. Einen durchschnittlich begabten, schon deutlich in die Jahre gekommenen Torwart-Wandervogel, der von Düsseldorf über Cottbus und Kaiserslautern bis Duisburg schon einige putzige Vereine abgeklappert hat, ehe er vor einem Jahr bei Dinamo Zagreb landete und dort überlegen Meister wurde. Ach ja: Georg Koch ist 36 Jahre alt. Continue reading

Österreich 2010: Hicke raus

Vorweg. Ich hab den Hicke zu mögen gelernt. Meine totale Ablehnung, die noch Ende letzten Jahres geherrscht hat, habe ich abgelegt. Das Frühjar war ok, die EM kein Desaster. Der Coach hat sich sympathisch, ironisch, witzig, zuweilen gefinkelt gezeigt. Und genau deshalb muss Hickersberger jetzt gehen. Es ist unerträglich, dass man sich als Fan mit solchen Resultaten zufrieden gibt. Österreich ist an seinem Ziel klar und zuweilen stümperhaft und feige gescheitert. 1 Punkt und 1 Tor, das ist alles andere als das mit dem aktuellen Spielerpotential erreichbare Optimum. Continue reading

Österreich – Deutschland: Spielbericht

Langsam find’t der Tag sei End und die Nacht beginnt
In der Kärtnerstrass’n do singt aner „Wunder von Wien“
Hat a rotes Kapperl an, steht da ganz verlor’n
Und der Steffl der schaut owa auf den oarmen Kickerbuam
Der hat woll’n a Wunder seg’n im Ernst Happel Oval,
Hat glaubt a Sieg führt uns aus dem großen Fußball-Jammertol
Aus der Traum zerplatzt wia Seifenblos’n nix is blieb’n
Ois wia a paar Fahndl’n in seiner Jockentosch’n drin.

(Textanleihe an „STS – Fürstenfeld“) Continue reading

Österreich – Deutschland: Eine Nervensache

Heute ist der langerwartete D-Day (Deutschland-Day) der EURO 2008. Eine neue Welle endloser Cordoba-Reminiszenzen hat das Land längst erfasst. Das Team übt sich in kleineren Geplänkeln, die Boulevardpresse fetzt sich und Martin Harnik attestiert den Deutschen das, was wir wahrscheinlich selbst alle haben: Eine Scheiß Angst. Der Druck auf beiden Seiten ist groß: Die einen erhoffen sich vom Heimteam so sehr diesen „historischen Sieg“, dass man schon von einer konkreten Erwartung sprechen kann. Die anderen haben die hohen Ansprüche von Fans und Medien in ihrem Land noch nicht erfüllt, und müssen ein Team schlagen, dem der Ruf des „Jausengegners“ anhaftet. Continue reading

Thomas König vs. Antonios Nikopolidis

Da hat sich die Sbornaja gestern gefreut, als ihnen der weithin als Fliegenfänger verschrieene Griechengoalie das Tor für die Führung freigestellt hat. Den Rest des Spieles taten sich die Roten nämlich reichlich schwer mit dem Tore schießen, wirkliche Großtaten brachte der Sturm nicht zusammen. Die Griechen ihrerseits steigerten sich zwar deutlich gegenüber dem ersten Spiel (ein weiterer Abfall wäre auch schwer möglich gewesen), boten aber keine Leistung die auch nur annähernd eine Titelverteidigung rechtfertigen würde.

So kam es wie es kommen musste: Die Hellenen unterlagen durchaus verdient mit 0:1 und werden daher schon vor dem unwichtig gewordenen Spanienmatch auf gepackten Koffern sitzen. Der Aufstieg ist selbst theoretisch nicht mehr möglich. Der Sündenbock des Spieles, Nikopolidis, hat bereits verlautbart, seine Nationalteamkarriere nach dem dritten Vorrundenspiel zu beenden. Das macht altersmäßig durchaus Sinn, zudem wurde er von Sportmedien in ganz Europa für seinen Patzer gescholten. Wohl nicht ganz zu Unrecht. Continue reading