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Kapfenberger SV – Austria Amateure

KSV - FAK Am., 19. Oktober 2007, Franz-Fekete-Stadion in Kapfenberg

So etwas Trauriges habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Halt… Doch! Es passiert jede Woche! Das Spiel um die Tabellenführung in Österreichs zweithöchster Liga endete übrigens 1:1. Es war arschkalt und nass. Das spärliche Kapfenberger Publikum tat sich vor allem durch wüstes Schimpfen über einen Krampf von Ruben Okotie (Torschütze zum 0:1, 33., Abpraller) hervor, war wie üblich sonst aber nicht daran interessiert, Stimmung zu machen. Ist aber auch kaum zu erwarten, wenn die Heimmannschaft erst in der 94. Minute ein Tor schießt (1:1, Sencar per Kopf) und über die restliche Spielzeit davor die Offensivarbeit niederlegt.

„Eine angenehme Nebenerscheinung“

Mein erster Eintrag auf diesem Blog also, auf dem ich jetzt auch mitschreiben darf, was mich sehr freut. Für die, die mich nicht kennen – und das dürften fast alle außer TomSchaffer sein – ich bin nathilion von „Gehirnspüler„.

Relativ kurzfristig hab ich mich jetzt entschieden hier gleich etwas zu schreiben, zu verdanken ist dies Red Bull.

Früher konnte man Red Bull in Sachen Personalpolitik wenig vorwerfen. Seit dem Einstieg in die Formel 1 ging es damit aber stark bergab. Und auch in der Fußballabteilung, wie Mateschitz den FC Salzburg nennt, wurde viel herum experimentiert und einige Male kräftig daneben gegriffen. Continue reading

Autsch

Kurz und knapp: Gutes und glückliches Ergebnis dank leichter Steigerung in einem durchwachsenem Spiel gegen einen lustlosen Gegner – Hicke hat sich gerade sein EM-Ticket gelöst, England muss um die Teilnahme bangen – der schlechtestmögliche Tag. Elfenbeinküste, ich hab auf dich gezählt.

PS: Die ORF Kommentatoren müssen ganz schwere Drogen bekommen…

Hört endlich mit dieser PR-Lüge auf

Andreas Ivanschitz sagt: „Jeder gibt seinen Senf dazu und glaubt, in der Öffentlichkeit seine Meinung sagen zu müssen. Für eine junge Mannschaft ohne viel internationale Erfahrung ist es schwierig, mit so einer Situation umzugehen.“

Die Mannschaft die am Samstag gegen die Schweiz eingelaufen und eingegangen ist, war im Schnitt 27,27 Jahre alt. Der Schnitt aller eingesetzten Spieler war 26 Jahre.

Die Schweiz startete im Vergleich dazu mit einem Schnitt von 23,91 Jahren und alle eingesetzten Spieler waren 25,35 Jahre alt.

Ein anderer Vergleich: England startete im Bewerbsspiel(!) gegen Estland mit einem Team von durchschnittlich 27,36 Jahre, alle eingesetzten waren 27,5. Also in etwa dasselbe wie das österreichische Team. Nur dort würde (wie in der wesentlich jüngeren Schweiz) kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen, der Mannschaft wegen ihrem Alter etwas nachzusehen. Und das ist richtig so.

WIR HABEN KEIN JUNGES TEAM! Continue reading

Sag einfach NÖ!

Nun schreibe also auch ich hier rein – Philipp Eitzinger, Mitarbeiter u.a. bei den Internetplattformen der Regionalliga Mitte und der Oberösterreichliga. Und, ach ja: Ich bin einer von jenen Unverbesserlichen, die trotz der aktuellen Entwicklung glauben, dass der österreichische Fußball wieder bessere Zeiten erleben wird. Wenn man die richtigen Maßnahmen setzt. Das heißt auch: Aus Fehlern lernen.

Denn normalerweise sollte man meinen, wenn man einmal einen Fehler gemacht hat, der in einem mittelschweren sportlichen und in einem beträchtlichen finanziellen Desaster endete, wird man einen zweiten Versuch des gleichen Modells meiden wie der Teufel das Weihwasser. Normalerweise, denn da Schwadorf-Mäzen Richard Trenkwalder als ausgewiesener Nicht-Fachmann in Fußballfragen erstaunlich beratungsresistent ist, verwundert es eigentlich nicht, dass eine gescheiterte Idee aus den Neunzigern reaktiviert wird. Der FC Niederösterreich. Continue reading

Kienast

Durch das Fehlen von Linz bekommt Kienast erstmals seine Chance. Der Angreifer des norwegischen Zweitligisten Ham-Kam schien zwar bereits im Kader für das Malta-Match im vergangenen Februar auf, musste aber verletzungsbedingt absagen. Kurz zuvor war einer Sperre wegen rassistischer Beschimpfungen eines Gegenspielers in Norwegen bekanntgeworden. (Quelle: derStandard.at)

Frage: Warum nicht Hoffer, Okotie, Idrizaj, Stankovic oder Junuzovic? Ich weiß ja nicht wie gut Kienast wirklich ist, aber auf die unbeobachteten(!) Leistungen in der zweiten norwegischen Liga kann ein Teamchef doch nicht ernsthaft setzen?

Er tritt und keucht und pennt, was jedoch keiner erkennt

Gepennt
Der Mann zwei Meter neben ihm hatte gerade den Ball im Tor versenkt, als die gnadenvollen ORF-Kameras ihn verschonten. Sie hielten nicht auf ihn drauf. Ihn, der als notwendig erachtet wird, weil er „Routinier“ ist. Ihn, den Schuldigen, ließen sie vom Haken. Wie immer.

Getreten
Sein Gegenspieler war gerade erst zu Boden gegangen, weil er ihm von hinten auf die Füße geklopft hatte, als der nachsichtige Schiedsrichter ihn verschonte. Er belangte ihn nicht dafür, dass er seine blöden Attacken wieder und wieder auspackt. Jene Attacken, die eine Existenz jeder Art von modernem Spielverständnis als Verteidiger unmöglich machen.

Gekeucht
Der Kommentator nannte gerade einen seiner Mitspieler Chef, als er ihn verschonte. Er stellte ihn nicht in seiner Funktion als Kapitän in Frage, wie er es tun hätte sollen, und er fragte auch nicht, ob er vielleicht in all seiner „Routine“ einfach zu alt oder zumindest zu wenig fit für den Spitzensport sein könnte.

Geschützt
Sein junger Nebenspieler wurde gerade als überfordert dargestellt, da hat über sein Verhalten keiner nachgedacht. Auch der Trainer nicht, der ihn bis zum bitteren Ende durchspielen ließ, obwohl er im ganzen Spiel keinen Akzent nach vorne setzen und auch hinten keine überragende Aktion bieten konnte.

Gesetzt
Österreich hatte gerade einige vielversprechende, junge Spieler in seiner Position, als auch der Teamchef ihn wieder einberief. Weil der und die anderen Unfähigen „Routine“ vor Fußball stellen.

Geschlussfolgert
Martin Hiden ist das Symptom dafür, was Fußball für die Leute in den Schaltstellen dieses Landes bedeutet. Und deshalb wird es zur „Routine“, dass aus diesem Land auch kein Team in absehbarer Zeit etwas gewinnen wird.

Die Lösung

16. November 2007, das Happel-Stadion, in dem ich gestern zu Besuch war, ist ausverkauft. 49.825 Leute warten darauf, dass England das heimische Team abschlachtet. Eine Stunde vor Spielbeginn der Clou: Martin Blumenau übernimmt das Amt des ÖFB-Präsidenten. In einer ersten Maßnahme wird Teamchef Hickersberger gefeuert, Blumenau setzt Paul Gludovatz als Teamtrainer ein. Der kann gerade noch Paul Scharner und Emanuel Pogatetz einberufen, für mehr Umstellungen hat an diesem Tag die Zeit nicht gereicht. Als das neue Team ins Stadion einmarschiert kippt die masochistische Stimmung in Euphorie. Dann die Verwandlung. In der ersten Minute lassen die österreichischen Spieler die Verkleidungen fallen und können ganz plötzlich Fußball spielen. Pogatetz, der von Beginn an einläuft, überspielt in der ersten Minute erst Lampard, dann Ferdinand und knallt den Ball dann von 20 Metern ins linke Kreuzeck. Die Österreicher schlagen England 5:1 (Hiden hatte sich gar nicht verkleidet und das 3:1 verschuldet). In den nächsten Monaten stellt Gludovatz auf die einzig sinnvolle Aufstellung um und Österreich paniert alle Gegner. Beim Auftaktspiel der EM sind 8,2 Millionen Menschen (100.000 Frauen boykottieren das Spektakel und verpassen die Zeit ihres Lebens, sie werden später zu frustrierten Klosternonnen) in Österreich live dabei. In Deutschland sitzen auch 80 Millionen Menschen vorm Bildschirm, denn unsere liebsten Nachbarn sind der Gegner. In seiner Verzweiflung stellt Joachim Löw Oliver Kahn ins Tor, der bis zur 91. Minute dafür sorgt, dass Deutschland das 0:1 hält, dann rutscht ihm ein Ball durch die Beine (92.) und beim 2:1 eine Minute später demütigt Harnik die gesamte deutsche Mannschaft mit einem 60 Meter langen Solo. Österreich gewinnt, Deutschland scheidet aus, weil es auch gegen das überraschend qualifizierte Zypern nicht gewinnen kann. Österreich kämpft sich bis ins Finale, wo die Farörer Inseln warten. Das heimische Team gewinnt 7:6 nach Verlängerung, das Trauma ist überwunden. Einheimische hören auf zu meckern, der Rassismus verschwindet vollkommen aus der hiesigen Gesellschaft (nur 100.000 Nonnen…), weil Ruben Okotie maßgeblichen Anteil am Europameisterschaftstitel hat. Österreich wird zum schönsten Land der Welt erklärt und annektiert 2009 ganz Europa.

Es ist 7:30, ich wache in einer seltsamen Jubelpose auf und kann mich nicht mehr daran erinnern, wie ICH es geschafft habe, dass Martin Blumenau ÖFB-Präsident wird.