Es war ein hartes Stück Arbeit für die ÖFB-Frauen, ehe der 3:0-Sieg im ersten EM-Quali-Heimspiel gegen Wales feststand. Das lag daran, dass Wales einen genauen Plan hatte, wie man Österreich beikommen wollte und dieser auch lange funktionierte. Für Österreich entschieden Standard-Situationen und die schwache walisische Keeperin.
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Startschuss: Die ÖFB-Frauen auf dem Weg zur EM
Flug von Wien nach Moskau-Vnukovo, dort viereinhalb Stunden Aufenthalt, danach Weiterflug nach Shimkent – Ankunft um 6 Uhr morgens Ortszeit, also um 2 Uhr nachts nach unserem Zeitgefühl. Vier, fünf Stunden Schlaf, dann Brunch – und ab zum Training.
Die Qualifikation für die Frauen-EM 2017 beginnt für Österreich mit einer reichlich mühsamen Reise nach Kasachstan. Im Idealfall endete die Quali in einem Jahr mit dem Ticket für die Endrunde in Holland. Es wäre das erste große Turnier für Österreich. Die Chancen dafür stehen gut: Nicht umsonst ist man seit zehn Spielen in anderthalb Jahren ungeschlagen. Die acht Gruppensieger und die sechs besten Zweiten sind dabei, die verbliebenen Zweiten spielen im K.o.-Duell um einen weiteren Platz.
Österreichs bösartiges Pressing greift auch gegen Australien
Irland schwindelig spielen, wie beim Istrien-Cup vor einem Monat, schön und gut – aber wie gut greift das aggressive Pressing-Spiel der ÖFB-Frauen gegen eine Mannschaft aus den Top-10 der Weltrangliste? Zumindest beim Testspiel gegen Australien in Villach gab es darauf eine eindeutige Antwort, denn die „Mathildas“ standen dem österreichischen Spielanlage völlig hilflos gegenüber und mussten froh sein, nur mit 1:2 verloren zu haben.
Österreich beim Istrien-Cup: Irland körperlich eingeschüchtert
Gegner in die eigene Hälfte locken, um sie erst dort anzupressen und gerade jene Gegner, die auf robustes Spiel und hohe Intensität setzen, rechts zu überholen – das ist, was die ÖFB-Frauen beim Istrien-Cup erprobt haben. Österreich trat eher als Bully auf, anstatt sich selbst einschüchtern zu lassen. Womit durchaus Wirkungstreffer erzielt wurden.
Bei den zwei besten Leistungen verloren – bei den drei schlechtesten gewonnen
Im August 2011 unterlagen die ÖFB-Frauen in einem Testspiel der Slowakei mit 0:4. Drei Jahre später wurden die Slowakinnen in der gerade abgelaufenen WM-Quali Gruppenletzter – und Österreich schloss zum zweiten Mal hintereinander eine Quali auf Rang zwei ab. Die Fortschritte sind unverkennbar, das gestiegene Ansehen bei anderen Teams ebenso. Nicht nur bei EM-Stammgast Finnland, den man hinter sich gelassen hat.
Wie un-überzeugend zwei Siege sein können
Österreich ist Gruppen-Zweiter! Das ist das erfreuliche Fazit zum Ende der Frauen-WM-Qualifikation für die Endrunde in Kanada nächstes Jahr. Dabei waren die letzten beiden Auftritte, obwohl es ein 4:3 gegen Ungarn und ein 5:1 gegen Kasachstan gab, alles andere als überzeugend. Das ist natürlich auch mit einigen Ausfällen und dem jungen Alter der Truppe (im Schnitt knapp 22 Jahre) zu erklären, muss aber natürlich dennoch ganz klar so angesprochen werden.
Frauen-WM-Quali: Schattenboxen und Rechenschieber
Wirklich logisch ist das nicht. Das Quali-Spiel für die Frauen-WM gegen den Weltranglisten-Vierten Frankreich, einen absoluten Weltklasse-Kontrahenten, ließ der ÖFB vor einem Jahr in Ritzing spielen, einem Dörfchen, das 45 Auto-Minuten von der nächsten Stadt mit fünfstelliger Einwohnerzahl entfernt liegt, wo es zwar ein hübsches Stadion gibt, aber sonst nur Felder, Wiesen, Hügel, eine Kirche und ein paar schmucke Wohnhäuser. Na eh klar waren da nur 500 Leute da.
Dafür steigt am Samstag das Spiel gegen Ungarn, einen weder attraktiven noch nennenswert starken Gegner, im Schmuckkästchen von St. Pölten. Wo vor zwei Jahren im EM-Playoff gegen Russland noch fast 4.000 Zuseher waren, werden’s diesmal wohl deutlich weniger werden. Während etwa in Ritzing wiederum das Stadion wiederum nur schlanke vier Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt liegen würde.
Nach zu knappem 3:1 gegen Finnland: ÖFB-Frauen auf Kurs Platz zwei
Dass EM-Teilnehmer Finnland absolut in Reichweite ist, haben die ÖFB-Frauen bereits im Hinspiel gezeigt, in dem man haushoch überlegen war, aber 1:2 verlor. Das nie auch nur im Ansatz gefährdete 3:1 im Rückspiel legt den Schluss nahe, dass Österreich Finnland mittlerweile überholt haben könnte, vor allem, weil es nicht mal eine glanzvolle Leistung war, sondern eher eine kämpferische – ohne zwei absolute Leistungsträger. Der Weg zu Gruppenplatz zwei ist damit geebnet. Weil Finnland noch zweimal gegen Frankreich ran muss, jenen Gruppenfavoriten, gegen den Österreich zuvor schon extrem mutig aufgetreten war.
„Ich hätt‘ sie gerne hier – aber für das große Ganze ist es anders besser!“
„Als Teamchef der Nationalmannschaft hätte ich sie gerne hier. Aber für das große Ganze im österreichischen Frauen-Fußball ist es besser, wenn sie in der U-19-Eliterunde spielt – darum macht sie das jetzt auch.“
Dominik Thalhammer über Nicole Billa
Sie ist, wenn nichts schiefgeht, die Nationalteam-Stürmerin der Zukunft, hat im Herbst schon im A-Team gespielt. Dennoch ist Nicole Billa, 17 Jahre alt, nicht im Kader für das WM-Quali-Doppel mit den Spielen in Bulgarien (Samstag) und Frankreich (Mittwoch). Weil zeitgleich die U-19 in der Eliterunde um das Ticket für die EM-Endrunde kämpft – in einer Gruppe, in der das auch alles andere als unmöglich scheint. Es geht gegen Irland, die Türkei und Holland.
Bilanz des Algarve-Cups: Der gigantische Schatten kam 15 Minuten vor Schluss
Vier Spiele lang austesten, wie man den verletzungsbedingten Ausfall von Abwehr-Boss Carina Wenninger kompensiert. So war der Plan beim Algarve Cup. Hat funktioniert. Was nicht geplant war: Dass sich eine Viertelstunde vor Ende des letzten Spiels Laura Feiersinger schwer verletzt. Schien- und Wadenbein sind durch, die Saison für die Bayern-Legionärin vorbei. Bitter! Denn in den 345 Spiel-Minuten davor war eine kontinuierliche Steigerung erkennbar – ausgehend vom völligen Fehlstart in das Turnier.