Was für ein chaotisch-schönes Turnier – und so viele Aspekte und Storylines, die sich daraus ergeben. Nicht die WM vor zwei Jahren wird die große Generationen-Zäsur sein, auch nicht die Corona-Pandemie, die im Frauenfußball für noch viel größere Löcher gesorgt hat als bei den Männern. Sondern es ist dieses Olympia-Turnier in Japan.
Hier ist so viel Entwicklung hineinkulminiert, so viele unerwartete Twists haben sich ergeben und so viele Keimzellen für Neues sind entstanden. Vom überraschenden Gold-Gewinner Kanada bis zum erfrischenden Debütanten Sambia, von der Schwedischen Renaissance über die bröckelnde USA-Dominanz bis zum chinesischen Team, von dem nur Ruinen übrig sind.
Corona hat bei den Männern für eine monatelange Pause gesorgt. Den Frauenfußball, der nicht von TV-Geldern am Leben erhalten wird, haben die Folgen der Pandemie aber noch wesentlich härter getroffen: Fast alle nationalen Ligen wurden komplett abgebrochen, die EM wurde von 2021 auf 2022 verschoben.
Und doch haben sich seit März einige Dinge getan – nicht nur der Transfer von Sarah Zadrazil von Turbine Potsdam zu Bayern München.
Die ÖFB-Teamspielerin Sarah Puntigam wird 100 Länderspiele alt. Wir haben sie zum Podcast gebeten und sie spricht über ihre Anfänge im Nationalteam, die völlig geänderte Lebensrealität von Fußballerinnen, über ihre beste Gegenspielerin und räudige Plumpsklos, über ihren Kreuzbandriss 2011 und die seltsame Häufung von Klassekickern in der Südoststeiermark.
Ungeschlagen, als Gruppensieger und mit dem vierten Platz im Gepäck reisen die ÖFB-Frauen vom Cyprus Cup nach Hause. Mindestens ebenso wichtig wie die beiden Siege (4:1 gegen Nigeria und 1:0 über die Slowakei) sowie die beiden 0:0-Remis gegen Belgien sind aber die inhaltlichen Fortschritte. Vor allem beim radikalen neuen Ansatz in der Spieleröffnung ist einiges weitergegangen.
Die Qualifikation für die Frauen-WM 2019 in Frankreich nimmt nun, nach der Winterpause, endgültig Schwung auf. In Europa fallen jetzt vermehrt Vorentscheidungen. In Asien und Südamerika werden die kontinentalen Champions und gleichzeitig die jeweiligen WM-Teilnehmer gesucht. Und in Deutschland wurde erstmals eine Bundestrainerin gefeuert.
Heute haben wir viel für euch: Es ist wieder einmal Zeit für eine Podcast-Folge, die sich die internationalen Top-Ligen ansieht: England, Spanien, Italien und Deutschland – was läuft da so? Ihr habt uns Fragen geschickt, wir beantworten sie euch!
Es ist auch absolut wieder Zeit für einen Blick zum österreichischen Frauen-Nationalteam, denn es stehen wichtige Frauen-WM-Quali-Spiele an. Wir bereden das!
Und dann haben wir noch einen Stargast für unser erstes Podcast-Interview bei uns: Europameisterschafts-Dritte Sarah Puntigam beantwortet die Frage, die ihr euch schon immer gestellt habt: Was hat sie mit Paul Breitner gemeinsam? Und: Hat Sarah Puntigam ihre deutschen Teamkolleginnen gehänselt? Es ist alles da!
Mit einer bärenstarken ersten Hälfte und einem enorm willensstarken Auftritt nach dem Seitenwechsel kommen die ÖFB-Frauen bei ihrem ersten großen Turnier-Spiel überhaupt zu einem 1:0-Sieg über die Schweiz. Dieser gelang, weil man selbst seine Stärken lang genug auf den Rasen brachte und man so den Gegner entnervte.
Wer zur UEFA Frauenfußball Europameisterschaft 2017 alles wissen will, der ist diesmal hier bestens aufgehoben: bei Philipps 154-seitiger Vorschau. Besonders für echte Fans und professionelle Berichterstatter sei sie wärmstens empfohlen. Wer ganz kompakt und kurz wissen will, welche Teams gut sind, welche weniger und wo dabei Österreich, die Schweiz und Deutschland einzuordnen sind, der ist im Podcast richtig. Wir richten diesmal den kompakten Blick nach vorne auf das Turnier. Weniger als das, was wir in diesen 32 Minuten untergebracht haben, wollt ihr als Fußballfan mit Selbstwertgefühl über die Frauen EURO 2017 nicht wissen. Continue reading →
Frauen-Testspiel
Continental-Arena, Regensburg, 22. Oktober 2016
Deutschland - Österreich
4-2
Tore: 8' und 40' Mittag, 75' Faißt, 81' (p) Petermann bzw. 48' Feiersinger, 54'Burger
Die ÖFB-Frauen zeigten vor 9.452 Zusehern in Regensburg (neuer Rekord für das österreichische Team) eine couragierte Leistung und traute sich gegen den Olympiasieger durchaus auch etwas zu. Am Ende gab es eine verdiente 2:4-Niederlage, aber man hat sich alles andere als blamiert.
Im August 2011 unterlagen die ÖFB-Frauen in einem Testspiel der Slowakei mit 0:4. Drei Jahre später wurden die Slowakinnen in der gerade abgelaufenen WM-Quali Gruppenletzter – und Österreich schloss zum zweiten Mal hintereinander eine Quali auf Rang zwei ab. Die Fortschritte sind unverkennbar, das gestiegene Ansehen bei anderen Teams ebenso. Nicht nur bei EM-Stammgast Finnland, den man hinter sich gelassen hat.