Fünf zu Null

Totalhoheit von Panionios beim letzten Freistoß im Austria-Strafraum. Einer hat die Abseitsfalle nicht mehr rechtzeitig geschnallt und dann hats ENDLICH „Bumm“ gemacht. Ich hätte mich sehr über einen Sieg gefreut, immerhin ist die Austria der letzte Klub, der noch Punkte für die 5-Jahreswertung sammeln könnte. Mir wäre es auch egal gewesen, wenn die Austria mit einem Eiertor in der 93ten noch gewonnen hätte, nur um wenigstens noch darauf hoffen zu können, dass „wir“ nicht wieder traditionellerweise nach der Winterpause international nicht mehr vorhanden sind.

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Austria Wien – Panionios Athen (ein paar Gedanken nach Halbzeit 1)

Kurzzeitig habe ich mir heute Abend überlegt, ob ich zum UEFA Cup-Match Austria gegen Panionios ins Stadion pendeln soll. Weiß gar nicht wieso, ein besonderes Erlebnis erwartet man sich da ja nicht. Nach einer Halbzeit vorm Fernsehgerät bin ich dann ja auch schon wieder froh, dass ich davon abgehalten wurde. Es ist immer wieder interessant anzusehen, wie internationale Klasse-5-Klubs nach Österreich kommen. Die beginnen dann immer recht defensiv, mit einigem Respekt. Als würde man im Ausland denken, dass die Klubs im Alpenland ja nicht wirklich so schlecht sein könnten – vielleicht noch falscher Ruhm aus vergangenen Zeiten? Im Laufe des Spiels bemerken dann diese Mannschaften, so auch heute Panionios, dass sie hier ja doch nur gegen Bloßfüßige antreten müssen und kommen dann langsam aus ihren Löchern gekrochen.

Fairerweise muss man sagen, dass die Austria es wahrscheinlich schon etwas besser kann. Die Frage ist, ob sie das in der zweiten Halbzeit auch zeigen wird. Wenn nicht, prophezeihe ich, dass das endgültige Aus in Form einer Niederlage noch heute kommt.

Und im Übrigen bin ich der Ansicht, dass es im ORF Co-Kommentatoren geben sollte – mit einem „peppigen“ Gesprächspartner könnte das Spiel auch den Fernsehsprechern mehr Freude machen.

Hört doch endlich mit Cordoba auf!!

Gleich nach der EM-Auslosung meldete sich bei mir ein beinahe unwiderstehlicher Brechreiz. Kaum wurde uns Deutschland zugelost, schrie die ganze österreichische Fußballwelt schon auf: „Cordoba! Cordoba! Cordoba!“

Ich kann es wirklich nicht mehr hören. Was hat uns das Spiel in Cordoba denn schon gebracht? Für unser Abschneiden bei der WM war es damals bedeutungslos, weil dieselben Spieler die beiden vorangegangenen Partien deutlich verloren haben. Das einzige, was es uns gebracht hat war, dass Hans Krankls Ego dadurch noch größer wurde, als es eh schon war (und somit alle irdischen Gefilde hinter sich ließ) und er leider danach aufgrund zweier Tore in den 70ern ein paar Jahrzehnte später den Teamchef spielen durfte (leider, denn es gab nie einen schlechteren Trainer als Hans Krankl). Einzig Herbert Prohaska scheint das Thema Cordoba realistisch zu sehen, wenn er in seinem Buch schreibt, dass er über dieses Spiel eigentlich gar nicht mehr gerne redet und auch sonst versucht, das Geschrei darüber möglichst klein zu halten (was ihm leider nur selten gelingt).

Cordoba ist Schuld daran, dass der österreichische Fußball 30 Jahre lang nur in der Vergangenheit gelebt hat und davon kann ich nun wirklich keine Neuauflage brauchen!

Im Zentrum: EM 2008 – Ist Österreich gerüstet?

Beginnt 21:58, ORF2.

Teilnehmer an der Diskussion: Der Organisationschef der Euro, der ÖFB-Teamchef, ein EM-Botschafter, die Präsidentin einer EM-Werbeinitiative, der ÖFB-Präsident und der Bundeskanzler.

Ich erwarte eine äußerst kritische Debatte. Danke dafür an den einladenden Moderator. Wer das ist? Mister Superjournalist Elmar Oberhauser natürlich. Im Ernst jetzt: Hätte man da nicht eher gleich eine einstündige Werbeschaltung machen können? Die UEFA sollte das Geld schon haben…

Zu viele Spiele? Blödsinn!

Mir kommt jedes Mal das Grausen, wenn bei schwachen Leistungen (aktuell ganz gerne bei der Austria gesehen) gejammert wird, was die armen Hunde nicht für ein unglaubliches Pensum haben ableisten müssen, seit der letzten Sommer-„Pause“.

Abgesehen davon, dass ohnehin die Sinnfrage gestellt werden muss, bezügich einer 10er-Liga (erstens) mit 36 Spieltagen, und einem Saisonstart Mitte Juli (zweitens), ist das Argument mit den ach so vielen Spielen nichts anderes als hanebüchener Schwachsinn. Der arme Sanel Kuljic hat in den letzten sechs Monaten also 32 Spiele absolviert. Mir kommen die Tränen! In den vergangenen 12 Monaten hat beispielsweise ein Steven Gerrard 73 (in Worten: Dreiundsiebzig) Spiele absolviert – Liga, Europacup, FA-Cup, Ligacup, Länderspiele. Und zwar keinen Kuljic-Standfußball ur-österreichischer Prägung, sondern 90 Minuten Vollgas. Und er beschwert sich nicht nur nicht, er bringt sogar dennoch seine Leistung.
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EM 2008: Gruppe B

Österreich
Kroatien
Deutschland
Polen

Tough, aber ich freu mich. Objektiv gesehen hat Österreich vom heutigen Standpunkt aus natürlich keine Chance (wäre eh in jeder Gruppe so gewesen). Aber wer weiß. Man ist ja Optimist: Zumindest gegen Polen ist eine Überraschung möglich.

PS: Gruppe C ist eine Frechheit. Warum man bei solchen Ergebnissen überhaupt noch Töpfe zur Auslosung nimmt, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Ungleicher könnte es bei einer völligen Zufallsziehung auch nicht sein…

Falsches Spiel

Falsches Spiel VON Roland Linz – oder falsches Spiel MIT Roland Linz? Diese Frage durfte einen schon beschäftigen, als unser Teamverweser H. den Portugal-Legionär auf drigendes Geheiß unseres ÖFB-Verwesers S. aus dem Team eliminierte, weil der einzige ersthafte Goalgetter aus Österreich so spielt, wie ein Goalgetter nun mal zu spielen hat – auf Chancen lauern und dann abdrücken. Wer sich nun nicht das (vorhersehbare) Unspiel der Austria in Schweden angetan, sondern sich das UEFA-Cup-Spiel Braga-Bayern bei den Kollegen des ZDF gegeben hat, der wurde in dieser Frage schlauer.
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Austria – Rapid

Das Wiener Derby am Sonntag war mal wieder ein Abziehbild der Probleme im österreichischen Fußball. Die treten in einem Derby immer besonders deutlich hervor. Warum liegt auf der Hand: Da jeder unbedingt gewinnen will, wird grundsätzlich in einem höheren Tempo gespielt. Das ist gut. Durch das intensive Spiel sieht man die technischen Unzlänglichkeiten aber noch deutlicher als sonst. Das ist auch nicht so schlimm, dann weiß man wenigstens, woran man zu arbeiten hat. Das Problem ist aber, dass die Spieler auch noch glauben, dass das von ihnen gezeigte so etwas wie guter Fußball wäre. Und das ist schlecht. Denn dieses sich-selbst-in-die-Tasche-lügen ist der große Bremsklotz, der unseren Fußball von den Vereinen bis hinauf zur Nationalmannschaft lähmt. Versteht mich nicht falsch: Einige der Spieler haben durchaus gute Ansätze (vor allem die jüngeren unter ihnen). Aber wenn das so weitergeht, dann werden auch diese ihre Fähigkeiten und Leistungen Stück für Stück „zurückentwickeln“. Und die Abwärtsspirale, in der unser Fußball derzeit steckt, wird sich wieder ein Stückchen weiter nach unten drehen.

WM Quali: Färöer, wir kommen!

Nun stehen sie also fest: Unsere Herausforderungen für die Qualifikation der Fußball-WM 2010 in Südafrika. Und es gibt, aus heutiger Sicht, keinen gleichwertigen Gegner. Hicke’s Einschätzung, dass es egal sei, ob man in Topf 4 oder Topf 5 gesetzt wäre, erwies sich in dieser Konstellation als Blödsinn. Nun will ich aber auf jeden Gegner einzeln eingehen, und schaffe dafür ein paar Bewertungsvoraussetzungen.

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