74.000 Zuschauer in einem Zweitliga-Spiel – in Deutschland ist sowas möglich. Im Berliner Derby ging Tabellenführer Hertha BSC programmgemäß im Führung, aber Underdog Union gab sich nicht auf, stellte gut um und drehte das Spiel senstationell noch zu einem 2:1-Sieg!
Schalke erkämpft sich ein 0:0 im Revierderby beim designierten Meister Dortmund – was zum einen an sensationellen Paraden von Torhüter Neuer liegt. Zum anderen aber auch an Felix Magath, die dem vor der Pause groß aufspielenden BVB den Wind aus den Segeln nahm – indem er Raúl zum Manndecker machte.
„Ich habe mich entschieden, weit weg von Italien zu trainieren, um mich von der dortigen Schizophrenie zu entgiften. Ich bin zurückgekehrt zu der Arbeit, die mir am meisten gefällt – den Fußball zu lehren!“ – Das sagt Alberto Zaccheroni. Jener Mann, der das tolle japanische Team zum Sieg im Asien-Cup geführt hat.
Schon nach dem ersten Gruppendurchgang musste jeder, der mehr gesehen hat als nur die Ergebnisse, wissen: Der Titelgewinn führt nur über diese bärenstarken Japaner – obwohl es im ersten Spiel gegen Jordanien „nur“ ein 1:1 gegeben hat. Im Nachhinein betrachtet, im Lichte dessen, was die Jordanier erreicht haben, verwundert dieses Resultat nicht mehr. Nach 32 Spielen, die Ballverliebt analysiert hat, darf natürlich ein Debriefing nicht fehlen. Eine Zusammenfassung dessen, was das Turnier Katar 2011 so alles gebracht hat.
Wie es die Australier im Finale schafften, die klare Überlegenheit nicht in einen deutlichen Sieg umzumünzen, wissen sie wohl selbst nicht. So freut sich Japan auch dank Zacs kluger Umstellung über einen glücklichen Sieg, der einen verdienten Titel sichert. Dritter wird Südkorea – im ersten Spiel nach Park Ji-Sung.
Japan und Südkorea neutralisierten sich im deutlich besser besetzten der beiden Semifinals 120 Minuten lang. Letztlich behielt Nippon im Elfmeterschießen die Nerven. Welche die Usbeken im Stich gelassen haben – nachdem sie als aktivere Mannschaft nach einer Stunde 0:3 gegen Australien hinten waren…
David Alaba rettete mit seinem Ausgleich in der Nachspielzeit einen Punkt für sein neues Team Hoffenheim. Die Höhepunkt einer eher durchschnittlichen Leistung in einem Spiel, dass der ÖFB-Jungstar als Linksaußen begann und als Sechser beendete. Ganz angekommen ist Alaba im „System Hoffenheim“ aber noch nicht.
Zwei Spiele, zwei Viertelfinals, und zweimal der gleiche Spielverlauf! Sowohl die Australier (gegen Titelverteidiger Irak) als auch die Südkoreaner (gegen Mitfavorit Iran) waren zu Beginn überlegen, gaben die Partie dann aus den Händen – und belohnten sich in der Verlängerung doch noch!
Die dezimierten Japaner mussten sich nicht nur gegen das gut spielende Team aus Katar durchsetzen, sondern auch gegen ein inferiores Schiri-Gespann. Und die Usbeken versuchten, Jordanien mit einem eigenwilligen System zu überraschen. Einem 3-2-4-1. Oder sowas Ähnlichem.
Wer es in drei Spielen nicht schafft, auch nur ein einziges Tor zu schießen, scheidet verdient aus. Das gilt für die Nordkoreaner genauso wie für das Team aus den Emiraten – und so war es den Favoriten aus dem Irak und dem Iran letztlich ein Leichtes, souverän ins Viertelfinale einzuziehen.
Bahrain verpasste in der ersten Hälfte die Chance, den immer noch nicht restlos überzeugenden Australiern ein Tor zu schießen und so ins Viertelfinale zu kommen. Und Südkorea verpasst gegen Indien ein Schützenfeld – und somit die Chance auf den leichten Weg ins Finale…