Es war jetzt doch schon einige Zeit abzusehen. Aber jetzt ist es fix: Die Europameisterschaft wird wegen der durch die Epidemie des Coronavirus ausgelösten Krise um ein Jahr nach hinten verlegt und zur UEFA EURO 2021. Das hat der europäische Fußballverband am Dienstag bei einem Krisentreffen beschlossen. „Die Vorgangsweise bezüglich UEFA Frauen-EURO 2021 und der UEFA U21-EURO 2021 ist derzeit noch offen“, heißt es vom ÖFB.
Die Verlegung bei den Männern gibt den nationalen Ligen möglicherweise Zeit, um die laufende Meisterschaft doch noch fertig zu spielen. Das haben wir kürzlich schon in unserem spontanen Podcast zur Situation spekuliert und für gut befunden.
Auch die Champions League soll offenbar in dieser Saison weitergespielt werden. Das Finale wurde auf 27. Juni verlegt. Gleichzeitig zeigt dieser Termin auch, dass man im europäischen Fußball offenbar nur eine kurze Verzögerung der Saison einrechnet. Wie lange die Corona-Krise uns tatsächlich noch begleitet und das öffentliche Leben und den Fußball begleitet, bleibt aber vorerst abzuwarten. Gut möglich, dass wir noch die ein oder andere zusätzliche Verschiebungen erleben werden.
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Für die Zeit dazwischen haben wir uns etwas einfallen lassen: Wir spielen die nun verschobenen oder ausgefallenen Spiele für euch fertig. Hier werdet ihr sie ansehen können. Heute um 20:30 ist der erste solche Termin angesetzt.
Wie praktisch alles in Europa bekommt derzeit auch König Fußball eine Corona aufgesetzt. Geisterspiele, Absagen, Suspendierungen ganzer Ligen: Wie ist die aktuelle Situation im vom Coronavirus lahmgelegten europäischen Fußball? Drohen jetzt Abbrüche der Meisterschaften ohne Titelvergabe wie im Eishockey?
Und wird es im Sommer überhaupt eine EM geben oder wäre es nicht vernünftiger, sie schon jetzt um ein Jahr zu verschieben? Fragen über Fragen, die sich Tom und Philipp im Podcast stellen.
Für die EM qualifiziert – es muss also alles super sein. Oder? Der mediale Jubel nach dem gelösten EM-Ticket für Österreich wirkte krampfhaft aufgesetzt. Nur: Wie verhält es sich tatsächlich mit dem Verhältnis zwischen tatsächlicher und zu erwartender Leistung? Wir versuchen uns an einer quantifizierbaren Einordnung.
Die EM-Teilnahme Österreichs ist gesichert. Dennoch wirkte die Euphorie, die vor allem ORF und Krone (als Medienpartner) sowie Kleine (als nibelungentreue Foda-Freunde) krampfhaft zu verbreiten versuchen, künstlich aufgesetzt und findet – wenn man sich die Kommentarspalten und die Stimmung in den sozialen Medien betrachtet – wenig Resonanz. Das war schon vor der Blamage in Lettland so.
Voller Vorfreude und aufgepumpt mit Euphorie kann ganz Fußball-Österreich kaum noch auf die letzten beiden EM-Quali-Spiele warten! Naja, oder so ähnlich. Vor dem letzten Schritt zur EM schauen wir auf das ÖFB-Team, einen erstaunlichen Gegensatz innerhalb des Verbandes, auf die anderen Quali-Gruppen und kurz noch auf einen jener deutschen Bundesliga-Vereine, die einen Österreicher unter Vertrag haben. Enjoy!
Das Ende der EM-Quali rückt näher und damit auch die Auslosung am 30. November. Sechs Teams haben ihr Ticket schon fix, acht weitere können mit einiger Wahrscheinlichkeit auch bereits von einer Teilnahme ausgehen. Damit lässt sich zumindest schon einiges erahnen, was die Aufteilung der Gruppen bei der Endrunde angeht.
Österreich ist bei der EM! Naja, zumindest so gut wie. Darum ist der Jubel bei Tom und Philipp auch fast so unkritisch wie jener beim ORF nach dem 1:0-Sieg in Slowenien.
Okay, also nicht ganz. Wir freuen uns, dass das EM-Ticket praktisch gelöst wurde. Aber war das nicht nur die Mindestanforderung für das ÖFB-Team in dieser doch recht schwachen Gruppe? Wurden die Spieler wirklich ihren Stärken entsprechend eingesetzt? Und sind es wirklich nur die hohen Ticketpreise, die an der fast völlig fehlenden Euphorie schuld sind?
Das ÖFB-Team liefert eine verstörend passive Vorstellung ab, in dem ihm offenbar jegliches Pressing, jeglicher Mut und jegliche Forschheit strikt verboten worden war. Der Gegner aus Israel war jedoch so schwach, dass selbst eine innerlich zerrissene österreichische Mannschaft gar nicht so schlecht spielen konnte, um das Spiel nicht zu gewinnen. Damit ist die EM-Teilnahme schon recht nahe gerückt.
Österreich kommt in Warschau mit einer überwiegend recht starken Vorstellung zu einem 0:0. Das Spiel ist ebenso ambivalent wie das Ergebnis: Einerseits war das ÖFB-Team die bessere Mannschaft, andererseits ist kein Tor und damit auch kein Sieg gelungen. Einerseits ist es ein Remis auswärts beim Gruppenkopf – andererseits ist durch den verpassten Sieg das kommende Match in Slowenien zum Pflichtsieg geworden.
Mit einem nie gefährdeten 6:0-Heimsieg gegen ein erschütternd schlechtes Team aus Lettland springt Österreich zur Halbzeit der EM-Quali auf den zweiten Gruppenplatz. Man war den Letten in allen Belangen haushoch überlegen und hätte sogar noch deutlich höher gewinnen können. Die Pflicht ist vor dem Match in Polen damit erfüllt.