Am 18. Dezember 2022 wird im Stadion von Lusail, einem Vorort von Katars Hauptstadt Doha, im WM-Endspiel der Weltmeister ermittelt. Nun, exakt zwei Jahre vorher, nimmt die Qualifikation dafür Formen an – coronabedingt etwas später als vorgesehen und mancherorts auch mit einem veränderten Modus.
Hier ein Rundblick, wie es in der Qualifikation für die letzte mit 32 Teams ausgetragene WM in zwei Jahren aussieht.
🏟 Lusail Stadium
🏆 Final, 18 Dec 2022 18:00 local time + 6 group stage & 3 knockout stage matches
Does it spark joy for you? Die österreichischen Klubs haben einen Europapokal-Herbst hinter sich, der sich durchaus sehen lassen kann. Aber welche Teams waren wirklich näher am europäischen Spitzenfußball als früher und welche musste man trotzdem nicht sehen? Tom und Philipp lassen den Herbst Revue passieren.
Die gute Nachricht: Österreich ist Gruppensieger und steigt damit in den A-Pool der Nations League auf. Die schlechte: Gegen das hastig und bunt zusammen gewürfelte Team aus Norwegen, das coronabedingt das eigentliche Nationalteam ersetzen musste, hätte es beinahe eine verdiente Niederlage gegeben. Erst der Ausgleich in der 94. Minute verhinderte die Niederlage für ein ideen- und espritloses ÖFB-Team, das schon vor dem Rückstand wenig Plan zeigte und danach jegliche Struktur verlor.
Kein Arnautovic, kein Sabitzer, kein Laimer – und doch gab es für Österreich den dritten Länderspiel-Sieg innerhalb einer Woche. Das 1:0 in Rumänien basierte auf einer Umstellung zu Beginn der zweiten Halbzeit: Damit löste Teamchef Franco Foda das zerfahrene Spiel etwas auf und sein Team nützte die Schwächen, welche Rumänien schon zuvor in defensiven Umschaltmomenten offenbart hatte.
Im Hinspiel in Klagenfurt überrumpelte Rumänien das ÖFB-Team mit einem aggressiven, hohen Pressing. Darauf war Österreich diesmal besser eingestellt, zumindest reaktiv. Denn da es beide Teams gut verstanden, dem Gegner die Zeit am Ball zu nehmen und damit die Passgenauigkeit nach unten zu drücken, wurde es vom ästhetischen Standpunkt nicht gerade eine Augenweide von einem Fußballspiel.
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Auffällig waren die Mannorientierungen, welcher das österreichische Mittelfeld – vor allem Schlager und Baumgartlinger gegenüber Stanciu und Marin – bediente, wenn Rumänien das Spiel eröffnen wollte. Kam der Pass aus der rumänischen Abwehr ins Mittelfeldzentrum, standen sofort Österreicher parat. Auch auch die Außenverteidiger wurde von den ÖFB-Spielerin schnell isoliert. Generell stellte Österreich rasch und geschickt Überzahl in Ballnähe her.
Spielerisch fiel den Rumänen nicht viel ein. Wenn sie doch in die Nähe des Strafraums gekommen sind, halfen Österreichs Spieler gut zusammen, um den ballführenden Rumänen abzudrängen. Mehr als ein Weitschuss zu Spielbeginn und eine Chance, nachdem Baumgartlinger in der Vorwärtsbewegung sehr robust vom Ball getrennt wurde, schaute vor der Pause für Rumänien nicht heraus. Kurz nach Wiederanpfiff folgte das Tor, welches wegen (vorgeblichem) Abseits nicht zählte.
Österreich hatte etwas mehr Torszenen, allen voran natürlich der Lattenschuss von Gregoritsch nach etwa 20 Minuten. Vor allem, wenn man mit Tempo gegen ein etwas aufgerücktes rumänisches Team kontern konnte, waren die Gastgeber zuweilen unsortiert. Am auffälligsten war dies nach rund zehn Minuten, als Schlager den Konter nicht erfolgreich abschließen konnte.
Fodas Umstellung auf 5-4-1
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff kam Posch für Hinteregger, mutmaßlich, um den früh gelb-belasteten Hinteregger vor einem Ausschluss zu bewahren. Im Zuge dieses Austausches wurde aber auch das System und die generelle Herangehensweise beim ÖFB-Team geändert. Posch nahm Hintereggers Position ein, aber Ilsanker rückte von der Sechs zurück in die Abwehr. Dadurch entstand ein recht klares 5-4-1.
Die Absicht war offensichtlich: Das offene Spiel um den Ball brachte nichts ein und man rieb sich zunehmen darin auf. Letztlich war dies die Art von Spiel, die Rumänien zu wollen schien. Also schob Österreich nach der Umstellung im Block etwas weiter zurück und man ließ die rumänischen Abwehrspieler den Ball zirkulieren, ohne viel Raumgewinn zu gewähren. Früher oder später kam aber ein Pass nach vorne, hier war Österreich wieder schnell in Überzahl und nach Ballgewinn ging es schnell in Richtung Tătăruşanu.
Man lud dadurch zwar durchaus Druck ein und Rumänien war sehr bemüht, für Gefahr zu sorgen. Aber nur Österreich näherte sich dem Tor an: Einmal, in der 62. Minute, wurde gerade noch vor Schlager geklärt; wenig später näherte sich Schlager noch weiter an, dann rettete der rumänische Keeper bei einem Gewaltschuss von Baumgartner. Alle diese Angriffe wurden über die rechte Seite lanciert, als in der 75. Minute Alaba und Baumgartner von links in den Strafraum kamen und Schöpf freistehend fanden, war das 1:0 für Österreich gefallen.
Kurze Unsicherheit über weitere Marschroute
Das Problem, wenn man sich zurückzieht, um offensiv für sich Räume zu schaffen: Wenn der Plan aufgeht und man in Führung geht, wie geht’s dann weiter? Doch wieder offener, um die Entscheidung herbeizuführen, oder weiterhin auf Konter lauern? In den ersten Minuten nach dem Führungstor schien man auch innerhalb des österreichischen Teams nicht so richtig zu wissen, wie es gehen soll. Schlager beispielsweise drängte vermehrt nach vorne. Letztlich setzte sich das Rückzug-Denken durch.
Die Rumänen warfen alles nach vorne, Mirel Rădoi brachte mit Puşcaş einen zweiten Stürmer und stellte vom variablen Mix aus 4-1-4-1 (gegen den Ball) und 4-2-3-1 (im Ballbesitz) auf ein klares 4-4-2 um. Im Rückstand wurde aber deutlich, dass Rumänien recht patent darin ist, den Gegner zu stören und dessen Fehler zu nützen. Wenn aber eine eigene Idee gefragt ist, ist nicht viel los.
Fazit: Diesmal war defensive Umstellung zielführend
Beim Sieg in Belfast war Österreich klar besser, schaltete nach der Führung zurück und suchte nicht mehr die Entscheidung und machte damit einen unterlegenen Gegner unnötig stark. Auch in Ploieşti erfolgte eine defensive Umstellung, sogar im System, aber der Kontext war ein völlig anderer.
In Rumänien rieb man sich eine Halbzeit lang mühsam gegen einen zumindest gegen den Ball recht geschickt agierenden Kontrahenten auf, konnte sich aber keine zählbaren Vorteile erarbeiten. Die Umstellung vom 4-2-3-1 auf das 5-4-1 nach einer knappen Stunde war ein Versuche, das Gesamtgefüge des Spiels zu verändern und einen Vorteil daraus zu ziehen.
Das hat auch funktioniert.
Die erste Halbzeit in Belfast war erheblich besser als alles, was man in Ploieşti zu sehen bekam. Dennoch hinterlässt der Sieg bei dem zerfahrenen, mühsamen und unansehnlichen Spiel in Rumänien einen wesentlich angenehmeren Nachgeschmack: Diesmal wurde im laufenden Match die Marschroute gewinnbringend geändert.
Damit bleibt Österreich an der Spitze der Gruppe, punktgleich mit Norwegen. Das heißt auch: Wenn am 14. November daheim gegen Norwegen gewonnen wird, ist das ÖFB-Team fix Gruppensieger und auch Aufsteiger in den A-Pool – unabhängig davon, was drei Tage zuvor gegen Nordirland passiert.
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Österreich übernimmt mit einem 1:0-Sieg in Nordirland zur Halbzeit dieser Nations-League-Ausgabe die Führung in der Gruppe. Einer sehr ordentlichen Auftritt vor dem Seitenwechsel folgte ein sehr zurückhaldender nach der Pause. Diese Handbremse sowie Fodas defensive Wechsel ermöglichten einem um mehrere Klassen schlechteren Gegner völlig ohne Not, zurück ins Spiel zu finden.
Es ist Mitte September, die Saison 2020/21 startet nun in quasi ganz Europa – und eine Sache ist noch nicht so ganz in den Köpfen angekommen: Die neue UEFA Europa Conference League. Der dritte Europacup-Bewerb feiert in der kommenden Saison seine Premiere, damit dient die nun beginnende Spielzeit als Qualifikation dafür.
Drei Tage nach dem sehr ordentlichen 2:1-Erfolg in Olso verlor Österreich das zweite Nations-League-Spiel daheim gegen Rumänien mit 2:3. Neben individuellen Schnitzern in der österreichischen Abwehr trug auch ein punktgenau eingestelltes rumänisches Team dazu bei, dass dies auch ein verdientes Resultat darstellt.
Zum Auftakt in die Nations League gewann Österreich das erste Länderspiel nach der Corona-Pause in Norwegen mit 2:1. Anders als beim letzten Match vor zehn Monaten zeigte das ÖFB-Team eine klare Spielidee, die zwar nicht besonders viel Esprit versprühte, einen lange Zeit sehr biederen Gegner aber klar dominierte. Erst in der Schlussphase traute sich Norwegen in die Offensive.
Am 3. August ist sie abgelaufen: Die Nennfrist für die kommende Europacup-Saison 2020/21 ist verstrichen. 15 der 54 Meisterschaften wurden abgebrochen, die restlichen wurden beendet – manche schon vor einigen Wochen (Deutschland hatte das Pokalfinale vor exakt einem Monat), andere am allerletzten Drücker (Rumänien änderte sogar kurzfristig das Prozedere). Drei Cups wurden nicht zeitgerecht beendet.
Die nationalen Ligen in Europa werden – sofern sie fertig gespielt werden – bis 2. August beendet sein. Die UEFA hatte schon im Vorfeld darauf hingewiesen, dass man den August selbst gerne zur Verfügung hätte, um die Europacup-Bewerbe zu Ende zu bringen. Nun wurde der genaue Kalender dafür präsentiert.