Kurzanalyse: Rapid überspringt Hürde Slovan mit einem gescheiten Gameplan

Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel bei Slovan Bratislava war die Lage bei Rapid und vor allem für Trainer Goran Djuricin vor dem Rückspiel schon etwas prekär. Das ausgerufene „Schicksalsspiel“ verlief dann aber ganz nach Wunsch.

Rapid lief mit einem auf den ersten Blick ziemlich klassischen 4-2-3-1 auf, das bei Ballbesitz allerdings zu einem 3-3-3-1 wurde. Schlüsselspieler für dieses Morphing war der belgische Linksverteidiger Boli Bolingoli-Mbombo, der Barac-Sonnleitner-Potzmann als Dreierkette zurückließ und zu Schwab-Ljubicic ins Mittelfeld aufrückte.

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Bolingoli war allgemein einer der auffälligsten Rapidler in einer Partie, die von Beginn an ziemlich nach Wunsch für die Hütteldorfer verlief. Schon nach drei Minuten konnte man in Führung gehen. Der 23-jährige Linksverteidiger hatte mit seinem frühen Attackieren wesentlichen Anteil am Treffer von Knasmüllner, und war auch sonst mit seinen Vorstößen in die Offensive ein reger Gefahrenherd für Slovan Bratislava. Immer wieder bereitete er Chancen vor oder suchte selbst den Abschluss.

Rapid reagierte auf die Unruhe der vergangenen Wochen insgesamt mit einem gescheiten Gameplan. Man versuchte das eigene Spiel möglichst schnörkellos zu gestalten. Gewonnene Bälle wurden entweder über die Seiten nach vorne gespielt oder gleich mit einem möglichst schnellen, direkten, weiten Pass in die Spitzen geschossen, wo Alar, Knasmüllner, Berisha und Murg ihnen hinterher jagten. „Wenn das Selbstvertrauen fehlt, vermeide zuerst Fehler“, scheint die Devise gewesen zu sein. Die Spielanlage minimierte das Risiko für Fehler, weil sie den meisten Spielern vor allem einfache Aufgaben abverlangte. Einzig Knasmüllner hatte auf der Zehnerposition immer wieder den Ball zu halten und zu verteilen und erledigte diese Aufgabe meist glänzend. Diese Leistung sollte er sich schließlich mit einem Hattrick krönen und damit mit Bolingoli um die „Man of the Match“-Auszeichnung raufen.

Ein Wörtchen darf dabei vielleicht trotz ein oder zwei Unsicherheiten auch noch Keeper Richard Strebinger mitreden, der in den entscheidenden Momenten mit guten Paraden zur Stelle war. Denn auch wenn Rapid das Duell am Ende mit einem verdienten Sieg klar 4:0 (Gesamt 5:2) für sich entschied, hätte das Spiel in einigen Momenten auch in eine andere Richtung kippen können. Rapid schaffte es meist, die Angriffe auf die Außenbahnen abzulenken und spielte aggressiv (26 Fouls und vier Gelbe Karten bezeugen das), aber nicht jede Aktion wurde optimal verteidigt. Solange es noch 1:0 und 2:0 stand, hatten die slowakischen Gäste doch die ein oder andere Großchance. Strebinger störte etwa in der 38. Minute nach einem Innenverteidiger-Patzer den angreifenden Moha entscheidend, parierte in der 43. Minute einen Kopfball aus kurzer Distanz und verhinderte auch in der 68. gegen Savicevic den Ausgleich.

Erst nachdem der eingewechselte Ivan für Knasmüllner das 2:0 vorbereitete (79.) gab Bratislava erst die Defensive und nach dem 3:0 durch Murg (84.) auch das Spiel auf.

Fazit

Rapid vermied schlussendlich verdient das frühe Aus und bekommt es nun mit dem FCSB (Steaua Bukarest) zu tun, das Hajduk Split mit 2:1 besiegte. Die ersehnte Europa League-Gruppenphase ist damit in Reichweite. Für höhere Ziele in der Meisterschaft und in Europa wird Rapid sich wesentlich steigern müssen. Nicht jeder Gegner wird daran scheitern, so einen einfachen Plan zu vereiteln. Aber zumindest haben Djuricins Mannen eine solide Basis erkennen lassen, auf die man zur Not zurückfallen und auf der man aufbauen kann.

Ankündigung: Unser nächster Podcast wird sich mit der bisherigen Saison und den Erwartungen von Rapid und Austria auseinandersetzen. Die Sendung erscheint am Montag. Ihr könnt den Podcast kostenlos hier anhören und abonnieren.

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