Man wird die Uhr danach stellen können

Anorthosis Famagusta hat das Hinspiel in der CL-Quali gegen das turmhoch favorisierte Olympiakos mit 3:0 gewonnen, hat den Einzug in die Champions League nun in eigener Hand. Man wird die Uhr danach stellen können: Bei Rapid (und deren Fans, also auch dem ORF) wird es nun sofort heißen: „Schaut her, die schlagen auch Olympiakos, so schlecht sind die nicht, und damit auch wir nicht!“ – wahlweise auch „Wir waren ja eigentlich besser und haben nur Pech gehabt, das hätte wir auch schaffen können!“ Beides äußerst gefährlich, realitätsverweigernd und typisch österreichisches „Hättiwari“.

Erstaunlich, um noch ein Wort zu Rapid los zu werden, ist im Übrigen diese Meldung Torwarttrainer Zajicek betreffend. Er beklagt die Bevorzugung von Georg Koch und drohte bereits persönliche Konsequenzen hat. Hat Pacult etwa ein persönliches Interesse am Einsatz von Koch / am nicht-Einsatz von Lukse?

Und noch etwas, und damit schließe ich den Kreis zur CL-Quali: Es ist durchaus möglich, als „Kleiner“ des Großen nicht nur zu ärgern, sondern auch zu schlagen. Nicht nur Anorthosis: BATE Borisov, weißrussischer Meister, hat nach dem Aufstieg gegen Anderlecht nun auch IN Sofia gewonnen, steht mit anderthalb Beinen schon in der Gruppenphase. Für die wird’s für Standard Lüttich nicht reichen – aber ein 0:0 gegen Liverpool ist dennoch respektabel.

Und machen wir uns nichts vor: Aalborg ist zu 99% durch, Borisov hat sehr gute Chancen, auch Anorthosis Famagusta könnte es nach dem 3:0 gegen Olympiakos durchaus schaffen. Auch der Schweizermeister Basel hat (nachdem man die Schweden von IFK Göteborg geschlagen hat) nun gegen den Dritten aus Portugal eine gute Ausgangsposition. Sprich: Es ist möglich, in die CL einzuziehen, auch wenn man nicht so viel Geld hat. Das müsste man dann halt mit Cleverness ausgleichen. Gell, Rapid?

(phe)

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Über Philipp Eitzinger

Journalist, Statistik-Experte und Taktik-Junkie. Kein Fan eines bestimmten heimischen Bundesliga-Vereins, sondern von guter Arbeit. Und voller Hoffnung, dass irgendwann doch noch alles gut wird.