Fünf Trainer versuchten sich vergeblich, zahllose Spieler kamen zum Einsatz, aber das Resultat war immer das gleiche: Österreich verpasst die Qualifikation für die Endrunde. Das war seit der WM 1998 immer so – bis der Bann nun gebrochen wurde. Wir blicken kurz zurück: Das waren die Teams, die die jeweiligen Zwei-Jahres-Zyklen für das ÖFB-Team bestritten haben.
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Als Kader-Bekanntgaben in Österreich noch spannend waren
Kaderbekanntgaben sind unter ÖFB-Teamchef Marcel Koller zu einem völligen Non-Event geworden. Seit Jahren gibt es keine nennenswerten Überraschungen peronseller Natur, flockige und/oder jenseitige Aussagen des grundseriösen Schweizers gibt es auch so gut wie nie. Das war in der Vergangenheit anders: Da waren die Kader-Bekanntgaben nicht selten unterhaltsamer als das folgende Match. Eine kleine Rückschau.
Österreich kurz vor Toreschluss, Teil 2: Verweigerer, Irreregulär und Alaba
Am Freitag kommt es zum Showdown: Österreich gastiert in der Friends-Arena von Stockholm, dann geht’s auf die Färöer-Inseln. Die entscheidenden Spiele, ob sich das ÖFB-Team erstmals seit 16 Jahren auf sportlichem Wege für ein Großereignis qualifizieren kann oder nicht. Aus diesem Anlass unser großer Zweiteiler: Österreich im Quali-Endspurt, ein Rückblick auf die letzten 24 Jahre: So lief es für Österreich in den Qualifikationen und so sah es kurz vor Ultimo aus.
Hier nach Teil 1 (1988-1999) nun hier Teil 2: Herzogs Tor in Israel, Krankls Ausraster in Belfast, und die Wiederauferstehung unter Koller.
Ballverliebt Classics: Färöer II.
Vom Winde verwehrt: 18 Jahre nach Landskrona versuchte sich wieder ein österreichisches Nationalteam auswärts gegen die Färinger, und wieder war das Resultat eine Blamage. Keine Jahrhundert-Peinlichkeit wie das Spiel im September ’90 zwar, aber in ihrer Entstehung nicht weniger dämlich – und in der Erinnerung auch wegen der „Radio-Übertragung“ von Thomas König (der ORF bekam kein Bildsignal) berüchtigt. Im teils heftigen Sturm auf den Schafsinseln agierte das Team fast ausschließlich mit hohen Bällen. Das 1:1 war letztlich auch der Anfang vom Ende der kurzen Ära Brückner. Continue reading
Euro-Classics 2008 – Die unglaublichen Aufholjäger aus der Türkei
Innerhalb von 14 Minuten drehten sie das entscheidende Spiel gegen Tschechien um. Machten aus einem 0:2 noch ein 3:2. Und das nur vier Tage, nachdem beim Wasserball-Spiel gegen die Schweizer ebenfalls drei Punkte nach einem Rückstand geholt worden waren. Die wehrhafteste Mannschaft bei der Euro2008 waren fraglos die Türken! Die schon in der Vorrunde ihren Gruppen-Gegnern kräftig die Show stahlen. Also den souveränen Portugiesen, den wackeligen Tschechen und dem Gastgeber aus der Schweiz.
Schweiz – Tschechien 0:1 (0:0)
Poborský und Nedvěd hatten aufgehört. Tomáš Rosický – verletzt. Milan Baroš – weit entfernt von Bestform. Kurz: Das tschechische Team war offensiv nicht mal annähernd mit jenem vergleichbar, das vier Jahre davor fraglos das beste des Turniers war. Entsprechend bieder kam die Mannschaft von Karel Brückner auch daher.
So konnten die Schweizer das Spiel kontrollieren. Köbi Kuhn, dessen Frau zeitgleich schwer krank im Krankenhaus gelegen war, schickte sein Team in einem 4-4-1-1 aufs Feld. Vorderste Spitze war Alex Frei, Marco Streller ließ sich etwas fallen – so glich sich das Mittelfeld auf ein 3-gegen-3 aus. Jenes der Schweizer war aber ohnehin eher auf Verhindern ausgerichtet, die Akzente nach vorne kamen von den Flügeln – und dort in erster Linie von Lichtsteiner (rechts) und Barnetta (links).
Salzloser Einheitsbrei
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren: Die Länderspiele unter Brückner werden immer schlechter. Dem starken Italien-Spiel und dem schönen Sieg gegen Frankreich folgten ordentliche bis unglückliche Spiele wie das auf den Färöer und dem gegen die Türkei. Und nun, im neuen Jahr, stellt das Team nach 15 Minuten guten Spiels selbiges ein und versucht nicht einmal mehr, das Heft des Handelns wieder in die Hand zu nehmen.
Sticke weg – und nun?
Friedlich „Sticke“ Stickler, der viel und nicht ganz zu Unrecht gescholtene ÖFB-Präsident ist gestern „aus beruflichen Gründen“ zurückgetreten. Mittlerweile liegen erste Reaktionen von Herzog, Prohaska und Co. vor. Und: Keiner heuchelt. Kein „Schade, dass er geht“, kein „er hat gute Arbeit geleistet“ oder dergleichen. Das ist zumindest „untypisch“. Unisonso heißt es nur, man nehme seinen Rücktritt zur Kenntnis. „Berufliche Gründe“ lassen freilich auch einigen Interpretationsspielraum. Ich belasse es dabei, Stickler mit dem Engagieren von Karel Brückner die mit Abstand kompetenteste Handlung seiner Ära zu bescheinigen. Und kaum wird einmal etwas richtig gemacht, droht schon ein anderer unterschwellig, es wieder zu ruinieren.
Analyse & Kommentar: Italien – Österreich 2:2
Eine neue Ära hat begonnen. Gegen die Weltmeister aus Italien fand in Nizza Karel Brückners erstes Länderspiel mit der österreichischen Nationalmannschaft statt. Im Vorfeld wurden da natürlich ziemlich große Erwartungen aufgebaut. Wie sich das Ganze dann aber wirklich gestaltet hat, wage ich einmal kurz zu analysieren. Continue reading