
Die neue Saison wirft ihren Schatten voraus. Höchste Zeit, dass wir wieder unsere Rechenmaschinen anwerfen und entscheiden, was die stärksten Ligen des Kontinents in der verganenen Saison gewesen sind. Continue reading

Die neue Saison wirft ihren Schatten voraus. Höchste Zeit, dass wir wieder unsere Rechenmaschinen anwerfen und entscheiden, was die stärksten Ligen des Kontinents in der verganenen Saison gewesen sind. Continue reading
Am Ende hatte der Favorit mit 4:2 gewonnen. Was aber nicht darüber hinweg täuschen kann, dass das taktische Konzept des Crossover-Systems von Glen Riddersholm seinem Team dazu verholfen hat, beim FC Kopenhagen bis eine Viertelstunde vor Schluss 2:0 zu führen. Was vordergründig eine Analyse eines Spiels des FC Midtjylland ist, darf aber als Beispiel für alle Underdogs gelten: Wer sich was überlegt und etwas probiert, hat zumindest die Chance auf eine Überraschung.

Zlatan Ibrahimovic war schon vor seinem Wechsel zu Paris Saint Germain der teuerste Fußballspieler aller Zeiten (alle Transfers zusammengerechnet). Mit seiner Ankunft in der französischen Hauptstadt – die PSG 23 Mio. Euro gekostet haben soll – hat er sich von seinen Verfolgern jedoch weiter abgesetzt. Wir haben die Top 10 visualisiert (Sport360 hat sie berechnet). Voilá!

(tsc)
Iker Casillas stemmte den Cup in den Wiener Nachthimmel. Der Bann war gebrochen: Spanien, der ewige Under-Achiever, hatte endlich das Potenzial ausgeschöpft. Das Finale der Euro 2008 im Happel-Stadion brach den Bann, fortan etablierten sich die Spanier als bestes Team der Welt. Doch die Spielweise beim 1:0-Sieg über Deutschland war schon untypisch.

In den Halbfinals der Euro 2008 sahen jeweils klare Favoriten (Deutschland und Spanien) gegen zwei Außenseiter mit dem Turnierverlauf auf ihrere Seite (Türkei und Russland). Letztlich setzten sich die Favoriten durch, aber nicht ohne besondere Umstände. Die einen mussten den Sieg erzwingen, die anderen wurden von der Verletzung des Torschützenkönigs zum Glück gezwungen…
Was ist ein Gruppensieg wirklich wert, bei einem großen Turnier? Wenn es nach den Resultaten im Viertelfinale der Euro 2008 geht, gar nichts – er lag wie ein böser Fluch über den betroffenen Teams. Portugal, Kroatien, Holland und Spanien, die alle schon vorzeitig als Gruppen-Erster festgestanden waren, schonten in ihren letzten Partien ihre Stammspieler – und drei aus dem Quartett verabschiedeten sich danach im Viertelfinale.
Zufall oder nicht, jedenfalls zeigte sich, dass sich taktische Variabilität auszahlt. Bei den Deutschen, die mit einem neuen System spielten. Die Türken, die wegen tonnenweise Ausfällen ohnehin in jedem Spiel zu einer völlig neuen Formation greifen müssen. Die Russen die sich anders als in der Vorrunde erst einmal zurückzogen und so den Holländern die Angriffsfläche nahmen. Und natürlich gehört auch Glück dazu. Das Glück, dass Semih in der 121. Minute gegen Kroatien der Ball zufällig vor die Füße fällt. Und das Glück, dass man auch mal im Elferschießen braucht, um Komplexe aus der Vergangenheit zu bewältigen – wie die Spanier… Continue reading
Spanien? Trotz starkem Kader noch immer irgendwie gescheitert. Griechenland? Den Spielverderber der spielerisch ansonsten grandiosen EM vier Jahre davor wollte keiner sehen. Schweden? Immer dabei, meistens ganz gut, aber selten wirklich aufregend. Die Russen? Zwanzig Jahre her, dass die eine relevante Mannschaft hatten. Kaum jemand interessierte sich vor der Euro2008 für die eher unscheinbare Gruppe D. Zu Unrecht, denn zumindest zwei Teams drückten dem ganzen Turnier ihren Stempel auf!

Spanien – Russland 4:1 (2:0)
Luxusprobleme plagten Luis Aragonés vor dem Turnier-Start seiner Spanier. Im Mittelfeld hatte er Silva, Xavi, Iniesta und Fàbregas, dazu Xabi Alonso und Senna zur Verfügung. Vorne David Villa und Fernando Torres. Wen sollte der 69-jährige Griesgram da draußen lassen? Und doch nahm vor dem Turnier niemand die Spanier für voll. Weil sie noch immer einen Weg gefunden hatten, kolossal zu scheitern.
Gegen Russland ging Aragonés von seinem aus der Quali gewohnten 4-1-4-1 ab und brachte Villa UND Torres, Senna statt Xabi Alonso und beließ Fàbregas auf der Bank. Senna war der tiefste Spieler im Mittelfeld, Silva besetzte die linke Flanke und Iniesta nominell die rechte. Letzterer orientierte sich aber eher in die Mitte Richtung Xavi. Villa agierte als hängende Spitze und bewegte sich über die komplette Breite des Feldes.
Eine Woche vor EM-Start ist ein 2:3 in Österreich für den Co-Gastgeber nicht gerade ein Boost für’s Selbstvertrauen. Für das ÖFB-Team allerdings sind neben dem Erfolg über die Ukraine vor allem die Erkenntnisse aus dem Testspiel nicht schlecht: Ein klares Defensiv-Konzept, gute Chancenverwertung und eine immer klarerer erkennbare Handschrift des Teamchefs darf man als positiv vermerken. Fehlende Breite von den Außenverteidigern und überhasteter Spielaufbau als negativ.

Innerhalb von 14 Minuten drehten sie das entscheidende Spiel gegen Tschechien um. Machten aus einem 0:2 noch ein 3:2. Und das nur vier Tage, nachdem beim Wasserball-Spiel gegen die Schweizer ebenfalls drei Punkte nach einem Rückstand geholt worden waren. Die wehrhafteste Mannschaft bei der Euro2008 waren fraglos die Türken! Die schon in der Vorrunde ihren Gruppen-Gegnern kräftig die Show stahlen. Also den souveränen Portugiesen, den wackeligen Tschechen und dem Gastgeber aus der Schweiz.
Schweiz – Tschechien 0:1 (0:0)

Poborský und Nedvěd hatten aufgehört. Tomáš Rosický – verletzt. Milan Baroš – weit entfernt von Bestform. Kurz: Das tschechische Team war offensiv nicht mal annähernd mit jenem vergleichbar, das vier Jahre davor fraglos das beste des Turniers war. Entsprechend bieder kam die Mannschaft von Karel Brückner auch daher.
So konnten die Schweizer das Spiel kontrollieren. Köbi Kuhn, dessen Frau zeitgleich schwer krank im Krankenhaus gelegen war, schickte sein Team in einem 4-4-1-1 aufs Feld. Vorderste Spitze war Alex Frei, Marco Streller ließ sich etwas fallen – so glich sich das Mittelfeld auf ein 3-gegen-3 aus. Jenes der Schweizer war aber ohnehin eher auf Verhindern ausgerichtet, die Akzente nach vorne kamen von den Flügeln – und dort in erster Linie von Lichtsteiner (rechts) und Barnetta (links).
Der Weltmeister, Italien. Der Vize-Weltmeister, Frankreich. Die personell großartig besetzten Holländer. Und Underdog Rumänien, der eine starke Qualifikation absolviert hat. Die Gruppe C der Euro2008, in Bern und Zürich ausgetragen, wurde unisono als die „Todesgruppe“ des Turniers bezeichnet…

Holland – Italien 3:0 (2:0)
Womit kann Italien nicht umgehen? Mit Pressing! Die Holländer traten von Beginn an dominant auf und setzten dem Weltmeister mit schnellem Gegenpressing bei Ballverlusten zu. Und mit hohem Tempo vor allem von Sneijder und Van der Vaart, die den personellen Nachteil im offensiven Zentrum des 4-2-3-1 von Bondscoach Marco van Basten so ausgleichen konnten.
Roberto Donadoni, der italienische Teamchef, hatte wie bei italienischen Mannschaften üblich ein Trio vor die Viererkette gestellt. Davor allerdings baute er auf Breite im Spiel: Di Natale und Camoranesi kamen von den Flanken, ganz vorne stand Luca Toni. Die Folge war, dass die Holländer mit De Jong und vor allem Orlando Engelaar im Zentrum seelenruhig das Spiel aufbauen konnten. Van der Vaart und Sneijder versuchten, durch ihre Laufwege Löcher zu reißen, was aber kaum gelang – so musste ein Weitschuss herhalten, den Van Nistelrooy fünf Meter vor dem Tor aufnahm und zum 1:0 versenkte. Nicht aus Abseits-Postion, denn Panucci hob dieses neben dem Tor liegend auf.