Da konnte Leon Goretzka im 25 Jahre alten Bochum-Trikot auf der Tribüne noch so leiden: Sein VfL, bei dem der jetzige Bayern-Profi seine Karriere begann, war im Hinspiel der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf 0:3 unterlegen. In Deutschland ist es sehr ungewöhnlich, dass sich der Zweitligist durchsetzt und es passte ins Bild, dass Düsseldorf selbst dieser klare Auswärtssieg nicht reichte – die Fortuna unterlag daheim 0:3 und zog im Elfmeterschießen den Kürzeren.
Damit liegen die Bundes- gegen die Zweitligisten in der Relegation 13:3 in Führung. Was sagt das aus, und wie ist die Lage in anderen Ländern mit Relegation?
Das hat selbst Bayern München nie geschafft: Bayer Leverkusen wurde ohne eine einzige Niederlage erstmals deutscher Meister und gewann zum Drüberstreuen auch noch den DFB-Pokal, mit einem 1:0 im Finale gegen Kaiserslautern. In schwächeren Ligen kommt das schon mal vor. In jenen Ligen aber, deren Vereine auch international um die Titel mitspielen bzw. mitgespielt haben, ist das äußerst ungewöhnlich. Öfter als einmal alle zehn Jahre kommt das im Schnitt nicht vor.
Hier ein Überblick: Das sind Europas ungeschlagene Teams in Top-Ligen – und der letzte heimische Verein, dem das gelungen ist.
Mit 13 von 15 möglichen Punkten hat Österreich das EM-Ticket schon vor dem Quali-Endspurt schon so gut wie sicher. Einerseits. Andererseits hätten drei der fünf Spiele leicht auch mit einem statt sieben Punkten enden können, dazu gab es das 1:1 im Test gegen Moldawien. Die Entwicklung in den anderthalb Jahren unter Ralf Rangnick macht einen optimistisch, die Erinnerung an die 2016er-EM vorsichtig.
„Immer Glück ist Können“, sagte Hermann Gerland einst. Die Frage ist: Trifft dieses Zitat des legendären Nachwuchs- und Co-Trainers von Bayern München auf das ÖFB-Team (schon) zu?
Sieben volle Saisonen war Jürgen Klopp in Mainz Trainer. Es folgten sieben Jahre in Dortmund. Aktuell ist er in seiner siebenten kompletten Spielzeit in Liverpool engagiert. Vor allem bei seinen Amtszeiten beim BVB und bei den Reds gibt es frappierende Ähnlichkeiten: Zwei Jahre zur Eingewöhnung, der Gipfel in der vierten Saison, eine Rückkehr an die alte Form nach einem mittelmäßigen fünten Jahr – und eine über weite Strecken verflixte siebente Saison.
Wenn Martin Hinteregger eines ist, dann ist er „anders“. Um Etikette im medial hochgezüchteten Fußballbetrieb scherte sich der Kärntner nie, das verschaffte ihm Kultstatus in Österreich genauso wie in Frankfurt. Der plötzliche Rücktritt mit 29 Jahren ist darum auch „Typisch Hinti“. Ein Nachgeschmack bleibt aber.
Jetzt steht uns also 2022 ins Haus. Das heißt, dass die WM von 2002 in Japan und Südkorea bald zwanzig Jahre auf dem Buckel hat. Ich habe für dieses Gaga-Turnier immer eine gewisse Faszination verspürt. Woran das liegt, habe ich aber nie so genau festmachen können. Vermutlich ist es eine Mischung aus einem in jeder Hinsicht aus dem Ruder gelaufenen Turnier, verbunden mit der Zeit, in der es stattfand – und den persönlichen Umständen der Wahrnehmung.
Eine europäische Nations League mit… Argentinien? Brasilien? Venezuela gar? Was sich wie eine seltsame Schnapsidee anhört, hat einen ernsten Hintergrund. Die Pläne einer gemeinsamen Nations League von UEFA und CONMEBOL ab 2024 – bei der alle Spiele in Europa ausgetragen würden – haben einen klaren Adressaten: Die FIFA. Deren Pläne einer WM im Zweijahres-Rhythmus sollen so untergraben werden.
14 Jahre ist es her, als mitten hinein in das tiefste Leistungsloch des österreichischen Fußballs in jüngerer Vergangenheit plötzlich eine Horde von 20-Jährigen mit aktivem Spaß-Fußball ins Halbfinale der U-20-WM stürmten. Trainer dieser Truppe, der „Generation Kanada“, war 2007 ein gewisse Paul Gludovatz. Der Burgenländer ist nun 75-jährig den Folgen einer Corona-Erkrankung erlegen.
Er wurde nur 60 Jahre alt, aber er hat gelebt für 100 Jahre – mindestens. Diego Maradona prägte den Weltfußball in den 1980ern wie kein anderer, sein technisches und spielerisches Genie sind ebenso unvergessen wie seine Allüren, seine Exzesse und seine Skandale. Der kaum mehr als 1,60m kleine Linksfuß verzauberte die Welt und vor allem in seiner Heimat Argentinien und in Neapel, wo er die beste Zeit seiner Karriere verbrachte, wird er wie ein Gott verehrt.
In memoriam: Dies war die Karriere des Pibe del Oro, des Goldjungen.
Oben die Flugzeuge im Anflug auf den Flughafen Linz-Hörsching, unten der neuer LASK-Trainer im Ballverliebt-Gespräch: Dominik Thalhammer hat sich die Zeit zu einem ausführlichen Gespräch genommen. Ausführlich und mit mit dem langfristigen Blick spricht der LASK-Coach zwar auch über das Spiel in Manchester, die schwindene Bedeutung von Systemen wird aber ebenso behandelt wie die Rolle des Sportdirektors und wie man Erfolg unabhängig von Personen reproduzierbar macht, dem Erweitern des inhaltlichen Repertoirs ohne die bekannten Stärken zu vernachlässigen, dass man beim Lehren auch selbst lernt – und ob es stimmt, dass Fußballerinnen intelligenter sind als Fußballer. Continue reading →