Alle Beiträge von Philipp Eitzinger

Über Philipp Eitzinger

Journalist, Statistik-Experte und Taktik-Junkie. Kein Fan eines bestimmten heimischen Bundesliga-Vereins, sondern von guter Arbeit. Und voller Hoffnung, dass irgendwann doch noch alles gut wird.

Asien bei der WM 2014: 12 Spiele, 3 Remis, 9 Pleiten

Auf der fußballerischen Überholspur hat sich Asien befunden. Die Versprechen, die Afrika vor 20 Jahren abgegeben hatte, schienen von den Asiaten eingelöst zu werden. Aber: Keines der vier AFC-Teams in Brasilien konnte auch nur ein Spiel gewinnen. Vor allem die vermeintlich „Großen“ Japan und Südkorea enttäuschten auf der ganzen Linie. Das Asien-Quartett fuhr in zwölf Spielen 3 Remis und 9 Niederlagen ein.

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Nach zu knappem 3:1 gegen Finnland: ÖFB-Frauen auf Kurs Platz zwei

Dass EM-Teilnehmer Finnland absolut in Reichweite ist, haben die ÖFB-Frauen bereits im Hinspiel gezeigt, in dem man haushoch überlegen war, aber 1:2 verlor. Das nie auch nur im Ansatz gefährdete 3:1 im Rückspiel legt den Schluss nahe, dass Österreich Finnland mittlerweile überholt haben könnte, vor allem, weil es nicht mal eine glanzvolle Leistung war, sondern eher eine kämpferische – ohne zwei absolute Leistungsträger. Der Weg zu Gruppenplatz zwei ist damit geebnet. Weil Finnland noch zweimal gegen Frankreich ran muss, jenen Gruppenfavoriten, gegen den Österreich zuvor schon extrem mutig aufgetreten war.

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WM-Geschichte für Einsteiger (4)

Eine Weltmeisterschaft, das war immer auch ein Treffen der Weltanschauungen. Die spielerischen Brasilianer, die giftigen Argentinier und die bärbeißigen Urus aus Südamerika. Dazu die athletischen Deutschen, die disziplinierten Italiener, die kampfstarken Engländer, die schöngeistigen Holländer und die permanent unter Wert geschlagenen Spanier. Dazu ein paar lustige, aber chancenlose Farbtupfer von anderswo her. In den 1990er-Jahren aber weichte dieses Bild aber zunehmend auf. Außenseiter aus allen Kontinenten stießen plötzlich in ungeahnte Gefilde vor. Die Fußballwelt globalisierte. Continue reading

WM-Geschichte für Einsteiger (3)

Brasilien hatte die Fußballwelt über ein Jahrzehnt dominiert, ehe sich Pelé nach dem Triumph 1970 aus der Nationalmannschaft zurückzog. Womit das Pendel im Weltfußball in Richtung jener athletischen, immer hart kämpfenden aber selten schön anzusehenden Mannschaft ausschlug, die die folgenden zwanzig Jahre die große Konstante sein sollte. In jener Zeit, in der Deutschland endgültig seinen Ruf als „Turniermannschaft“ festigte. Mit ihrer Angewohnheit, schlecht zu spielen und trotzdem weit zu kommen.

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WM-Geschichte für Einsteiger (2)

Zwei Weltmeisterschaften hatte es nach dem Krieg gegeben, zweimal mit haushohen Favoriten, und zweimal hatte dieses Team im entscheidenden Moment nicht gewonnen. Wie glücklich die FIFA war über zwei eher Zufalls-Weltmeister – das kleine Uruguay und die nach dem Krieg, nun ja, nicht direkt beliebten Deutschen – ist die Frage. Wie gut nur, dass zur WM 1958 in Schweden – übrigens das letzte Mal, das zwei Endrunden in Folge in Europa stattfanden – die Brasilianer mit einem 17-jährigen Buben aus der an sich nicht so bedeutenden Hafenstadt Santos daherkamen.

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WM-Geschichte für Einsteiger (1)

Das war eine feine Sache, dieses Olympische Turnier von Amsterdam 1928. Genau wie jenes von 1924. Wenn man davon ausgeht, dass die FIFA damals schon so tickte, wie sie heute tickt (und zeitgenössische Berichte deuten darauf hin), musste sie der Neid gepackt haben. Kurz: Es kann nicht sein, dass die Entscheidung, wer denn die beste Nationalmannschaft im Fußball ist, bei den Kollegen des IOC fällt. Schließlich war man ja selbst der Weltverband. Continue reading

Wackelig, kopflos, konfus und passiv – schlimmer Auftritt trotz 2:1-Sieg

Cech, Kadlec, Suchy, Rosicky, Hübschman, Plasil, Necid – die internationalen Spieler ließ Tschechiens Teamchef Pavel Vrba allesamt draußen. Die Mischung aus den nationalen Top-Teams Sparta Prag und Viktoria Pilsen hatte gegen ein seltsam passives und erschreckend konfuses österreichisches Team das Spiel weitgehend im Griff, machte aber die entsprechenden Tore nicht. So kam die ÖFB-Elf im letzten Test vor der EM-Quali zu einem extrem schmeichelhaften 2:1-Sieg. Bei dem bis auf die Chancenverwertung so gut wie nichts funktionierte.

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Ein ÖFB-Trio zeigte auf, aber als Ganzes war es nicht so gut – 1:1 gegen Island

Zum vierten Mal hintereinander nicht verloren – aber gegen eine biedere Auswahl aus Island auch nicht gerade geglänzt. Österreich offenbarte beim 1:1 gegen die Nordmannen altbekannte Schwächen im Aufbau, ungewöhnliche Schwächen im Pressing und eine allgemeine Schwächung durch den Ausfall von David Alaba. Dafür übernahm Marko Arnautovic Verantwortung, zeigte Markus Suttner eine sehr ordentliche Leistung und Stefan Ilsanker war sofort einer der besten auf dem Platz.

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Anlaufen der Spieleröffnung bestimmt Spiel – Sevilla schlägt Benfica im Shoot-Out

Schon wieder nix! Benfica verlängert den Guttmann-Fluch mit dem achten verlorenen Europacup-Endspiel in Folge. Ganz nüchtern betrachtet war aber weniger der ungarische Ex-Trainer Schuld, sondern viel eher ziemlich profan das Vernebeln bester Tormöglichkeiten. Dennoch ist aber auch der Triumph für Sevilla nicht ganz unverdient, weil sich die Spanier in einem zugegeben weitgehend unspektakulären Europa-LeagueFinale zumeist ganz gut auf Benfica einstellen hatten können. Was den Lauf des Spiels am meisten bestimmte: Das Anpressen der gegnerischen Spieleröffnung.

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Ballverliebt Classics, in memoriam Vujadin Boškov: Die große Sampdoria

„Ihr seid Sampdoria. Von jetzt an gibt’s hier nur glattrasierte Gesichter, ordentlich sitzende Kleidung, dafür gibt’s keine Sonnenbrillen mehr. Denn von jetzt an müssen die Leute, die euch sehen, von Sampdoria als einen Klub mit Stil denken!“

– Vujadin Boškov, erste Worte zur Mannschaft nach seiner Verpflichtung

Er war Professor für Geschichte und Geographie. Sprach sieben Sprachen fließend. War als Trainer Meister in Spanien und Italien, führte Jugoslawien zweimal zu großen Turnieren: Vujadin Boškov. Am meisten errinert man sich an ihn wegen seiner Zeit bei Sampdoria Genua zwischen 1986 und 1992. Dort erreichte er drei Europacup-Finali in vier Jahren und gewann den ersten und einzigen Meistertitel dieses Klubs, in einer Zeit, in der die Serie A die mit Abstand beste Liga der Welt war. Boškov ist nun 82-jährig gestorben – darum hier „Ballverliebt Classic“ über jenen Mann, dessen lakonischen Sprüche in Italien noch heute Kultstatus genießen.

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