Iker Casillas stemmte den Cup in den Wiener Nachthimmel. Der Bann war gebrochen: Spanien, der ewige Under-Achiever, hatte endlich das Potenzial ausgeschöpft. Das Finale der Euro 2008 im Happel-Stadion brach den Bann, fortan etablierten sich die Spanier als bestes Team der Welt. Doch die Spielweise beim 1:0-Sieg über Deutschland war schon untypisch.
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Euro-Classics 2008 – Zwei Korken-Knaller
Spanien? Trotz starkem Kader noch immer irgendwie gescheitert. Griechenland? Den Spielverderber der spielerisch ansonsten grandiosen EM vier Jahre davor wollte keiner sehen. Schweden? Immer dabei, meistens ganz gut, aber selten wirklich aufregend. Die Russen? Zwanzig Jahre her, dass die eine relevante Mannschaft hatten. Kaum jemand interessierte sich vor der Euro2008 für die eher unscheinbare Gruppe D. Zu Unrecht, denn zumindest zwei Teams drückten dem ganzen Turnier ihren Stempel auf!
Spanien – Russland 4:1 (2:0)
Luxusprobleme plagten Luis Aragonés vor dem Turnier-Start seiner Spanier. Im Mittelfeld hatte er Silva, Xavi, Iniesta und Fàbregas, dazu Xabi Alonso und Senna zur Verfügung. Vorne David Villa und Fernando Torres. Wen sollte der 69-jährige Griesgram da draußen lassen? Und doch nahm vor dem Turnier niemand die Spanier für voll. Weil sie noch immer einen Weg gefunden hatten, kolossal zu scheitern.
Gegen Russland ging Aragonés von seinem aus der Quali gewohnten 4-1-4-1 ab und brachte Villa UND Torres, Senna statt Xabi Alonso und beließ Fàbregas auf der Bank. Senna war der tiefste Spieler im Mittelfeld, Silva besetzte die linke Flanke und Iniesta nominell die rechte. Letzterer orientierte sich aber eher in die Mitte Richtung Xavi. Villa agierte als hängende Spitze und bewegte sich über die komplette Breite des Feldes.
Das Imperium schlägt zurück: Die alte Garde schießt Chelsea zum 4:1-Sieg
Vor allem mit Drogba, Lampard und Terry war Ex-Chelsea-Coach Villas-Boas auf Crash-Kurs. So ist es wohl durchaus bezeichnend, dass genau diese drei im ersten wirklich wichtigen Spiel nach der Entlassung des Portugiesen so richtig aufgeigten, drei der vier Tore schossen und das ganze Team mitreißen konnten. Das Aus in der Champions League gegen Napoli konnten die Blues in einem unterhaltsamen Spiel gerade noch verhindern.
1:3 bei Man Utd macht klar: Villas-Boas ist bei Chelsea noch ein Suchender
Spätestens nach diesem Spiel ist klar: Während Manchester United ein heißte Anwärter auf die Titelverteidigung ist, wird das für Chelsea im ersten Jahr unter André Villas-Boas eher ein Übergangsjahr. Der Portugiese befindet sich jedenfalls noch in der Findungsphase, was beim 1:3 in Old Trafford ersichtlich wurde.
Ancelotti amputiert Chelsea – mit Torres
Letzte Chance… vorbei! Im direkten Duell hätte Chelsea bei Manchester United mit einem Sieg die Tabellenführung übernommen. Letztlich gewann United aber hochverdient mit 2:1 und ist praktisch Meister. Auch, weil Ancelotti mit der Einwechslung von Torres sein Team massiv schwächte!
Giggs lenkt, Rooney rennt
Mit einem Tannenbaum und hoch stehenden Außenverteidigern versuchte Chelsea, im Old Trafford den nötigen Druck aufzubauen – doch United reagierte cool und gewinnt schließlich verdient. Vor allem dank zweier Spieler: Dem unermüdlichen Rooney – und dem Lenker Ryan Giggs.
Drogba UND Torres? Schwierig.
In der Meisterschaft ist der Titelzug abgefahren. Im FA-Cup war Chelsea gegen Everton schon im Achtelfinale rausgeflogen. Bleibt als letzte Titelhoffnung die in der Champions League – aber diese ist nach dem 0:1 daheim gegen Manchester United auch so gut wie weg. Auch, weil Ancelotti zu spät reagierte.
Sweet Revenge
Was für ein Hype um dieses Spiel – dem ersten von Fernando Torres im Chelsea-Trikot, ausgerechnet gegen Liverpool. Doch im Spiel selbst war El Niño kein Faktor, da dominierte die neu gefundene Stabilität der Reds mit Dalglish‘ Dreierkette. So blieb Liverpool ohne Gegentor und nützte vorne einen Cech-Schnitzer.
Viva España – Am Schluss lebt Spanien hoch
Vorbei ist es. Das wahrscheinlich größte Fußballereignis, das Österreich in absehbarer Zeit erleben wird, hat diesen Abend sein Ende und seinen Sieger gefunden. In einer durchwegs sehenswerten Partie, die gut aus der Reihe vielfach langweiliger Finalspiele fällt, bezwang die „Seleccion“ aus Spanien ihre deutschen Kontrahenten mit 1-0. Es war die 33. Minute, in der Fernando Torres gleichsam Philipp Lahm und Jens Lehmann bezwang, und den Ball über letzteren in die lange Ecke lupfte. Continue reading