Kein Fußballspiel ist in Österreichs Fußballgeschichte so verklärt wie dieses. Bei den einen sorgt schon das Wort „Córdoba“ für verdrehte Augen, für die anderen steht es, ebenso wie Edi Fingers berühmter Radio-Kommentar, für die größte Stunde im heimischen Fußball seit dem Krieg. Auch 42 Jahre danach sorgt der österreichische 3:2-Sieg über Deutschland noch für Emotionen.
Aber wie gestaltete das Spiel jenseits mythischer Zuschreibungen, wie trat das ÖFB-Team 1978 taktisch und spielerisch auf? Dieser weitgehend blinde Fleck verlangt nach neutraler, nüchterner Beobachtung.
Pep Guardiola hat den Ball am Fuß und viel Raum vor sich. Raúl bietet sich an, indem er aus dem Strafraum heraus entgegen kommt, weder Manndecker Schöttel noch Libero Feiersinger erwarten den Pass. Raúl bekommt den Ball, dreht sich, legt schnell rechts auf Nebenmann Urzaiz ab und zieht wieder in den Strafraum hinein. Urzaiz gibt den Ball auf Raúl zurück, dieser steht vor Wohlfahrt, zieht ab, trifft. Das 1:0 für Spanien, fünfeinhalb Minuten sind gespielt.
Valencia, 27. März 1999, 21.50 Uhr. Das Unheil nimmt seinen Lauf.
Fünf Trainer versuchten sich vergeblich, zahllose Spieler kamen zum Einsatz, aber das Resultat war immer das gleiche: Österreich verpasst die Qualifikation für die Endrunde. Das war seit der WM 1998 immer so – bis der Bann nun gebrochen wurde. Wir blicken kurz zurück: Das waren die Teams, die die jeweiligen Zwei-Jahres-Zyklen für das ÖFB-Team bestritten haben.
Am Freitag kommt es zum Showdown: Österreich gastiert in der Friends-Arena von Stockholm, dann geht’s auf die Färöer-Inseln. Die entscheidenden Spiele, ob sich das ÖFB-Team erstmals seit 16 Jahren auf sportlichem Wege für ein Großereignis qualifizieren kann oder nicht. Aus diesem Anlass unser großer Zweiteiler: Österreich im Quali-Endspurt, ein Rückblick auf die letzten 24 Jahre: So lief es für Österreich in den Qualifikationen und so sah es kurz vor Ultimo aus.
Hier Teil 1: Von Polsters Gala gegen die DDR über die Regenschlacht von Belfast bis zu jenem Jahr, in dem die Vorwahl des ÖFB auf „0905“ geändert wurde.
Acht Tickets hat die FIFA den europäischen Mannschaften zugesprochen, für die Endrunde der Frauen-WM im Jahr 2015 in Kanada. An diesem Wochenende startet die sieben Qualifikations-Gruppen – und mit dabei ist natürlich auch Österreich. Letztes Jahr erst im Play-Off an der Teilnahme an der vor zwei Monaten ausgetragenen EM gescheitert, peilt die im Schnitt erst 21,5 Jahre alte Truppe nun Gruppenplatz zwei hinter den praktisch unschlagbaren Französinnen an. Der kann zum Play-Off reichen.
Zum Start geht’s am Samstag in Vöcklabruck gegen Bulgarien – da ist ein klarer Sieg zu erwarten – und am Mittwoch auswärts gegen EM-Teilnehmer Finnland. Ballverliebt stellt die Mannschaft vor, die für Rot-Weiß-Rot an den Start geht.
Jubiläum für das Frauen-Nationalteam: Am Sonntag steigt in Armenien das 100. Spiel der Verbandsgeschichte. Und am Gründonnerstag wartet beim 101. Antreten eine Schnittpartie in der EM-Quali! In Wiener Neustadt geht es gegen Portugal. Mit dabei ist auch eine Deutschland-Heimkehrerin.
Drei Punkte in Jerewan sind Pflicht, ehe es im Heimspiel gegen Portugal darum geht, das erfreuliche 1:0 aus der Auswärtspartie im Herbst zu bestätigen und so die Chance auf die EM 2013 in Schweden zu wahren. Ehe die Mannschaft nach Armenien abgehoben ist, hat sich Ballverliebt noch mit Nadine Prohaska unterhalten. Die 21-Jährige, die im Winter von Bayern München zurück in die heimische Liga gewechselt ist, über die EM-Quali, über die Herausforderung, Neulengbach zu entthronen und über den Sprung ins Ausland.
Seit 2003 holten die Frauen von Neulengbach jedes Jahr das Double – doch die Zeit der absoluten Konkurrenzlosigkeit neigt sich dem Ende zu. Mit Spratzern, dem Nachbarn aus St. Pölten, gibt es endlich wieder ein Team, das dem Klassenprimus Nahe kommt. In der Liga überwinterten die Teams punktgleich, aber im direkten Duell im Cup-Viertelfinale behielt der Favorit die Oberhand. Auffällig beim (viel zu hohen) 4:1-Erfolg: Libero und Manndeckung, zwei Wing-Backs, unterbesetzte Zentralen und ein Team, das Fehler eiskalt nützt.
Die Wiener Austria lud Freitagabend zum 100-Jahre-Jubiläumsspiel. Statt einem Großklub gastierte die Luis-Figo-Foundation, die ehemalige Weltstars wie Cafu, Hagi oder Ronaldo mit nach Wien brachte. Auch Luis Figo selbst streifte sich gleich mehrmals das weiße Dress des Auswärtsteams über. Die Besucher in der Generali-Arena sahen ein unterhaltsames Spiel, das vom Heimteam durchaus Ernst genommen worden war und in dem auch die violetten Legenden mit ganzem Einsatz zu Werke gingen. Ein Spielbericht. Continue reading →
Es war der Höhepunkt einer Spielergeneration – das 1:0 gegen Schweden im September 1997. Andi Herzogs Traumtor eine Viertelstunde vor Schluss sicherte de facto das WM-Ticket für Frankreich. In einem extrem spannenden Spiel – in dem es nicht nur ein goldenes Tor gab, sondern auch drei Ausschlüsse!
Zur Ausgangslage: Es war dies für beide Teams das drittletzte Qualifikationsspiel zur WM 1998, gespielt im Happel-Stadion am Samstag, dem 6. September 1997. Die Situation in der Gruppe hing voll und ganz von diesem Spiel ab: Bei einem Sieg von Österreich hätte das ÖFB-Team so gut wie sicher das WM-Ticket gelöst, bei einem schwedischen Sieg gilt selbiges für den WM-Dritten von drei Jahre zuvor – beiden Teams standen in den letzten zwei Spielen Pflichtsiege gegen die Gruppen-Nachzügler bevor. Bei einem Remis wären die Schotten, an diesem Tag spielfrei, am Kommandostand der Gruppe geblieben.
Der legendäre Krimi gegen Schweden hatte (bis auf wirklich attraktiven Fußball) alles zu bieten, was ein solches Spiel ausmachen kann: Hohe Spannung, heikle Szenen, drei Ausschlüsse (von einem hervorragenden spanischen Referee, der nicht einen einzigen Fehler machte), ein Traumtor und ein volles Haus. Ein Drama – in vier Akten.
1. Akt: Beide Teams nach vorne extrem rechtslastig
Teamchef Herbert Prohaska war gezwungen, sein Stamm-Mittelfeld umzubauen: Statt Andi Heraf (Achillessehne) musste Roman Mählich ran, statt Didi Kühbauer (Schlüsselbeinbruch im Training) Heimo Pfeifenberger und statt Arnold Wetl (keine Spielpraxis beim FC Porto) wurde Gilbert Prilasnig in seinem zweiten Länderspiel auf die linke Seite beordert. Und Letzterer war der große Schwachpunkt im ÖFB-Team, was die Schweden natürlich schnell ausmachten und ihre Angriffe konsequent über seine Seite aufzogen. Roland Nilsson und Niclas Alexandersson narrten den nervösen Prilasnig, zudem orientierte sich Spielgestalter Zetterberg ins rechte Halbfeld und unterstützte die beiden. So war Toni Pfeffer immer wieder gezwungen, Kennet Andersson alleine zu lassen und auszuhelfen. Logisch somit, dass die einzigen zwei echten Torchancen der Schweden von einem schlimmen Stellungsfehler von Prilasnig (Andersson in der 18. Minute) und einer Überzahlsituation gegen den kampfstarken, aber unbeweglichen Pfeffer (Zetterberg, 25.) zu Stande kamen. Kein Wunder auch, dass sich Toni Pfeffer, der bis dahin eine sehr ordentliche und umsichtige Leistung gezeigt hatte, in der 31. Minute nach einem taktischen Foul an Zetterberg die gelbe Karte abholte.
Ursprünglich wäre Heimo Pfeifenberger als Kettenhund für Zetterberg vorgesehen gewesen, in den ersten zehn Minuten war es auch so – aber weil Zetterberg von der Zentrale immer wieder ins rechte Halbfeld zog, übernahm Roman Mählich (in seinem erst zweiten Länderspiel von Anfang an) diese Aufgabe. Pfeifenberger orientierte sich nun vermehrt ins eigene rechte Halbfeld, um den Platz auszunützen, den Zetterberg dort ließ – und um den schwedischen LM Håkan Mild zu binden. Somit fand der pfeilschnelle Harald Cerny, vor allem von Pfeifenberger geschickt, immer wieder extrem viel Platz vor, um seine Flankenläufe zu zeigen – der langsame Pontus Kåmark war mit dem Sechzger-Legionär heillos überfordert. Alleine, seine Flanken landeten eher bei Björklund und Patrik Andersson, als bei Vastic und Polster. Es gab zwar immer wieder Eckbälle – sieben in der ersten Hälfte – in der Mitte räumte die robuste schwedische Verteidigung diese aber problemlos auf.
Von den beiden österreichischen Spitzen war wenig überraschend Ivica Vastic derjenige mit dem größeren Laufpensum, immer wieder ließ er sich weit ins Mittelfeld fallen, um sich dort Bälle zu holen. Er tat dies als Reaktion darauf, dass Andi Herzog konsequent (mindestens) gedoppelt wurde, mitunter pressten gar drei Schweden gegen den österreichischen Spielmacher (Alexandersson, Thern und Nilsson), der somit nur bei Eckbällen und Freistößen sinnvoll zum Ball kam.
Die Schweden traten in genau jenem 4-1-3-2 auf, das für sie typisch war, auch Svenssons Nachfolger Lars Lagerbäck rückte von dieser Formation nicht ab. Das Tor hütete Routinier Thomas Ravelli in seinem 140. Länderspiel, davor stand eine klassische Viererkette, aus der vor allem Roland Nilsson auf der rechten Seite der zentrale Spieleröffner war: Immer wieder trug er den Ball bis zur Mittellinie, um ihn dort weiterzugeben – entweder an Alexandersson an der Linie, zu Spielgestalter Zetterberg, oder – sollten beide nicht gefahrlos anzuspielen sein – zu Sechser Jonas Thern. Auffällig war, dass LM Håkan Mild überhaupt keine Bindung zu Spiel fand, von Pfeifenberger immer wieder beschäftigt wurde, Cerny nie in den Griff bekam und Dahlin nie einsetzen konnte. In seinem Frust ging er schon nach einer halben Stunde immer wieder ins Zentrum oder gar auf die rechte Seite, versuchte Fouls zu schinden, und keppelte mit dem Schiedsrichter.
Der in der 41. Minute Toni Pfeffer berechtigterweise mit dessen zweiter gelber Karte vom Platz schickte – der Manndecker von der Austria musste die Zeche dafür zahlen, dass Peter Schöttel bei einem mäßigen Abschlag von Konsel geschlafen hatte und Dahlin in Richtung Tor zog. Da Feiersinger zwei Meter dahinter gestanden wäre, war das Foulspiel aber nicht notwenig. Somit ging’s für Österreich mit nur noch zehn Mann weiter.
2. Akt: Schweden zieht kaum spielerischen Nutzen
Dass die Schweden nun in Überzahl waren, merkte man aber kaum. Pfeifenberger ging nun zurück und übernahm die Position von Pfeffer, Vastic ging nun endgültig ins Mittelfeld und agierte im rechten Halbfeld, wo zuvor Pfeifenberger spielte. Prilasnig zog sich etwas weiter zurück, um den Bremen-Legionär in der Defensive zu helfen, und auch Harald Cerny begann nach Seitenwechsel zunächst deutlich zurückgezogener.
Die Schweden versuchten nun, höher zu stehen und früher zu pressen, weil aber die Österreicher – die schon zuvor Überzahl im Mittelfeld hatten – durch ihre Umstellungen nicht mehr Raum ließen als vor dem Pfeffer-Ausschluss, änderte sich am Spiel sehr wenig. Roman Mählich machte gegen Zetterberg eine herausragende Partie und nahm dem Gegner somit den wichtigsten Spieler in der Offensive. Wolfgang Feiersinger erhöhte nun sein ohnehin schon ordentliches Laufpensum noch weiter, und war nun noch mehr die zentrale Figur in der österreichischen Spieleröffnung.
Zwar hatten Schweden kurz nach Wiederbeginn zwei gute Tormöglichkeiten, diese entstanden jedoch durch anfängliche Abstimmungs-Probleme in der neu formierten Abwehr und wurden zudem kläglich vergeben. Sobald sich das ÖFB-Team aber wirklich an die neuen Gegebenheiten gewöhnt hatte, wurde wieder einen Gang nach vorne geschalten – vor allem bei Harald Cerny. Er wurde auf seiner rechten Seite nun immer mehr zum Alleinunterhalter, dem von Mild weiterhin nie Einhalt geboten werden konnte. Weswegen der Schwede auch nach etwa einer Stunde vom jungen Jesper Blomqvist ersetzt wurde. Womit das Offensivspiel von Cerny im Grunde auch beendet war, denn Blomqvist schaltete den Flügelflitzer komplett aus.
Sobald sich Pfeifenberger mit den Gegebenheiten seiner neuen Rolle im Spiel angefreundet hatte, wirkte nur noch Ivica Vastic im Mittelfeld etwas deplaziert und, weil ihm das ganze Spiel über schon sehr wenig gelungen war, zunehmend frustriert. Daher war der Arbeitstag von Vastic in der 66. Minute auch beendet. Der für ihn gekommene Peter Stöger fügte sich mit einem gefährlichen Weitschuss in die Partie ein und sorgte drei Minuten nach seiner Einwechslung indirekt für die nächste Zäsur im Spiel: Nach einem Pass von Herzog riss Roland Nilsson eben jenen Stöger nieder. Zwar liefen sowohl Patrick Andersson als auch Björklund in kürzester Distanz mit, dennoch sah Nilsson vom spanischen Referee López Nieto die rote Karte – hart, aber vertretbar. Somit ging’s mit zehn gegen zehn weiter.
3. Akt: Österreich wieder obenauf
Mit dem Ausschluss von Nilsson verloren die Schweden nicht nur einen ihrer wichtigsten Spieler im Aufbau, sondern waren somit auch gezwungen, hinten auf eine Dreierkette umzustellen. Da die beiden Flügel immer noch sehr hoch standen – Blomqvist, um Cerny die Gefährlichkeit zu nehmen und Alexandersson, um weiterhin für Druck nach vorne zu sorgen – pressten auch die drei verbliebenen Abwehrspieler weiter nach vorne. Wodurch sich einige Räume ergaben.
Mählich spielte nun den Vorstopper vor Feiersinger, Stöger war der letzte verbliebene Mann im zentralen Mittelfeld. Er brachte zwar keine wirklich starken Aktionen auf den Rasen, durch seine bloße Anwesenheit beschäftigte er aber Zetterberg, da Thern sich vermehrt um den nun als hängende Spitze agierenden Herzog kümmern musste. Somit war die schwedische Offensive ziemlich auf Alexandersson zusammengeschrumpft, allenfalls Blomqvist konnte noch vereinzelte Aktionen zeigen.
Und dass Zetterberg kein geborener Defensivspieler ist, zeigte er in der 76. Minute, als er einen gerade gewonnen Ball gegen Stöger direkt wieder verlor und der Ball zu Polster sprang, der ihn wiederum an Herzog weitergab. Der österreichische Zehner zog von der Mittellinie unbehelligt bis kurz vor die Strafraumgrenze und zog dort ab. Das wohl bekannteste Tor seiner Karriere, an Ravelli vorbei ins lange Eck – das 1:0 für Österreich! Und man muss es so deutlich sagen: Es war die einzige wirklich gute Aktion eines nicht ganz fitten Herzog, der ansonsten ein äußerst dezentes Spiel abgeliefert hatte.
Das hätte für die Schweden das sichere Aus in der WM-Qualifikation bedeutet, darum versuchten sie nun wieder, mehr nach vorne zu tun. Was ihnen aber kaum gelang, so schwer wog der Ausfall den zuvor sehr starken Roland Nilsson. Bis Michael Konsel den Gegner wieder ins Spiel brachte: Er legte den alleine auf ihn zu stürmenden Kennet Andersson zwanzig Metern vor seinem Tor – logischerweise die berechtigte rote Karte. Die dritte in diesem Spiel.
4. Akt: Über die Zeit zittern
Kurz nach seinem Führungstor musste Andi Herzog das Feld räumen, um Franz Wohlfahrt ins Spiel bringen zu können. Der Stuttgart-Goalie entschärfte mit seiner ersten Aktion gleich den fälligen Freistoß, und wirklich beschäftigt wurde er in den letzten Minuten nicht mehr. Die Schweden packten nun die Brechstange aus und machten hinten komplett auf, was Roman Mählich – der das wohl beste Spiel seiner Karriere ablieferte – beinahe in der 86. Minute zur Entscheidung genützt hätte, aber sein Schuss traf nur die Stange.
Aber ohne Nilsson im Spielaufbau; mit Zetterberg, dem Mählich das Spiel zur Hölle machte, ohne Blomqvist, dem Cerny kaum Flanken erlaubte, und mit den müden Dahlin und Andersson vorne schaffte es Schweden nicht mehr, einen Lucky Punch zu setzen. Das Spiel war gelaufen, und somit auch die Chance für die Nordländer, sich für Frankreich zu qualifizieren.
Nachwirkungen
Und es war auch das Ende von Tommy Svensson als schwedischer Teamchef – einer erfolgreichen Ära, in die die Semifinals bei der Heim-EM 1992 und der Weltmeisterschaft 1994 in den USA fielen. Zwar gewannen sie noch erwartungsgemäß ihre letzten beiden Heimspiele gegen Lettland und Estland, am Ende reichte es aber nur zum dritten Gruppenplatz – hinter Österreich, gegen die Schweden somit beide Spiele verloren hatte; und den Schotten, die als bester Gruppenzweiter ohne Play-Off zur WM durften.
Für Österreich bedeutete dieser Sieg den Höhepunkt einer Ära – es war der vorentscheidende Schritt zur WM in Frankreich, die vier Tage späte mit dem Sieg in Weißrussland endgültig erreicht wurde, um mit dem abschließenden 4:0 gegen die Weißrussen gab’s sogar den Gruppensieg. Die Mannschaft hatte in den Jahren 96/97 ihren Zenit erreicht, mit einem Durchschnittalter von 29,1 Jahren musste aber klar sein: Es war das letzte Ausrufezeichen dieser Generation.
Bei der WM in Frankreich gab’s zwei 1:1 gegen Kamerun und Chile, sowie ein 1:2 gegen Italien und mit dem dritten Gruppenplatz das Aus vor dem Achtelfinale. Und anderthalb Jahre später sollte jener Kegelabend in Valencia folgen, welcher der letzten erfolgreichen Spielergeneration, die Österreich hatte, ein jähes Ende setzen sollte – sieben der Akteure vom 1:0 über Schweden am 6. September 1997 sollten in Valencia dabei sein.
Hintergrund…
Das Personal bei Österreich: Michael Konsel (35, Roma); Wolfgang Feiersinger (32, Dortmund); Toni Pfeffer (32, Austria), Peter Schöttel (30, Rapid); Harald Cerny (23, München ’60), Heimo Pfeifenberger (30, Bremen), Roman Mählich (25, Sturm), Andi Herzog (28, Bremen), Gilbert Prilasnig (24, Sturm); Ivica Vastic (27, Sturm), Toni Polster (33, Köln). Peter Stöger (31, Rapid), Franz Wohlfahrt (33, Stuttgart). Teamchef: Herbert Prohaska (42, seit drei Jahren).
Das Personal bei Schweden: Thomas Ravelli (38, IFK Göteborg); Roland Nilsson (34, Coventry), Patrik Andersson (27, M’gladbach), Joachim Björklund (26, Glasgow Rangers), Pontus Kåmark (28, Leicester); Jonas Thern (30, Glasgow Rangers); Niclas Alexandersson (25, Sheffield Weds), Pär Zetterberg (26, Anderlecht), Håkan Mild (26, Real Sociedad); Kennet Andersson (29, Bologna), Martin Dahlin (29, Blackburn). Jesper Blomqvist (23, Parma). Teamchef: Tommy Svensson (53, seit sieben Jahren).