Europameister bei den Männern? Spanien. Amtierender Nations-League-Sieger? Spanien, bei den Männern und den Frauen. Amtierender Frauen-Weltmeister? Genau, Spanien. Sieger der Women’s Champions League? Der FC Barcelona, zum dritten Mal in den letzten vier Jahren.
Zum ersten Mal haben sich Spaniens Frauen nun auch für ein Olympisches Turnier qualifiziert und selbstverständlich sind Aitana Bonmatí und Co. der klare Favorit auf Gold. Wer soll sie schlagen – das US-Team, auf der Suche nach einer neuen Identität? Die Französinnen, die im Nations-League-Finale im Februar völlig chancenlos waren? Titelverteidiger Kanada, die wankelmütigen Deutschen, die aufstrebenden Australierinnen, die cleveren Japanerinnen oder gar der kommende WM-Gastgeber Brasilien?
Oder spielen sie alle in Wahrheit nur um Silber oder Bronze?
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Vor 25 Jahren hat die Frauen-WM 1999 den Sport von Grund auf verändert. Brasiliens Spielmacherin Sissi war einer der Stars des Turniers, wurde Torschützenkönigin. Sie hat sich fast eineinhalbstunden Zeit genommen, um mit uns zu sprechen – über das Turnier damals, die Anfänge in Brasilien und die Lage des Frauenfußballs dort vor der Heim-WM 2027 – und warum die Niederlage im Halbfinale von 1999 wahrscheinlich wegweisend für ihr restliches Leben sein sollte.
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Das Ende war doch eher ein Anti-Klimax. Mit einem soliden Heimsieg gegen Polen im 100. Länderspiel von Manuela Zinsberger und einer deutlichen Klatsche in Deutschland trudelte die Gruppenphase der EM-Qualifikation für die ÖFB-Frauen aus – eine realistische Chance auf das Direkt-Ticket gab es ohnehin nicht mehr und die (geringe) Gefahr eines Abstiegs wurde mit dem 3:1 über Polen endgültig gebannt.
Nachdem der vergangene Herbst mit Nations-League-Platz zwei vor Norwegen großen Optimismus versprüht hat, war dieses Frühjahr doch eher eine Ernüchterung. Vor allem die dünnen Vorstellungen in den entscheidenden Duellen gegen Island drücken auf die Stimmung, das 0:4 in Hannover aber ebenso wie auch der Umstand, dass die Auslosung für die erste Playoff-Runde Slowenien gebracht hat – also genau den einen der acht möglichen Gegner, den Teamchefin Irene Fuhrmann ausdrücklich nicht haben wollte.
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Was wird von der Europameisterschaft 2024 bleiben? Zum einen natürlich die großartige spanische Mannschaft, die das Turnier völlig zurecht gewonnen hat. Aber darüber hinaus? Sportlich hatte die EM ausgedehnte Hänger und viele nominell starke Teams verbreiteten vor allem Langeweile – während vermeintlich Kleine ihre Zeit im Scheinwerferlicht nützten. Dazu gab es die äußerst gelungene Maßnahme, das Meckern beim Schiedsrichter einzudämmen.
Und wie kann es dem Gastgeber aus Deutschland mit dieser EM gehen? All das und mehr in unserer großen Abschluss-Bilanz.
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Mit dem vierten Titel hat sich Spanien nun die Krone des Rekord-Europameisters aufgesetzt. Verdient – man stellte das klar beste Team des Turniers, gewann alle sieben Spiele (sechs davon nach 90 Minuten) und spielte dabei auch noch ansehnlichen Fußball.
Das haben nicht alle der acht Teams, die bei der EM in Deutschland das Viertelfinale erreicht haben. England und Frankreich sorgten wahlweise für Langeweile oder Ärger, die Niederlande war nicht so überzeugend wie der Halbfinal-Einzug nahelegt, Portugal hat sich selbst an die Leine gelegt. Und neben den starken Schweizern und den türkischen Glücksrittern war dann ja auch noch der Gastgeber, der sich fragen muss: Wo auf der Grauzone zwischen Erfolg und Fehlschlag rangieren die Vorstellungen den nun?
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Ein Achtelfinale ist nicht gleich ein Achtelfinale – es ist das Fegefeuer eines Turniers. Für manche ist es ein historischer Erfolg, überhaupt hier spielen zu dürfen. Für andere ist es eine Ernüchterung, womöglich sogar eine Blamage. Ein chancenloses 1:4 kann von Jubel quittiert werden, ein heroisch erkämpftes 0:0 nach Verlängerung mit Tränen.
Italien hat eine bittere Standortbestimmung hinter sich, bei Dänemark wurde der Negativtrend der letzten eineinhalb Jahre bestätigt, bei Österreich der Positiv-Trend der letzten 25 Monate. Belgien gibt Fragen auf, die Slowakei zeigte auf, Slowenien feierte eine Premiere, Rumänien ein Comeback nach 24 Jahren. Und Georgien ist die große, positive Überraschung.
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Österreich scheidet gegen die Türkei aus. Nix wars mit dem Geheimfavoriten-Dasein. War alles nur Schall und Rauch?
Und wer soll dieses Turnier nun noch gewinnen? Kommt es im Viertelfinale bei Spanien gegen Deutschland zum vorzeitigen Finale? Frankreich hat mit Portugal eine echte Hürde vor sich. England muss sich gegen die Schweiz steigern. Und die Niederlande kriegen es mit der Türkei zu tun. Der neue Ballverliebt-Podcast diskutiert die heiße Phase des Turniers.
Die vollkommene Leere in ihren Blicken war die selbe. So ausdruckslos sich Benjamin Šeško tags zuvor von den slowenischen Fans feiern ließ, so abwesend wirkte Marcel Sabitzer bei der Verabschiedung von den österreichischen Schlachtenbummlern. Die beiden haben in diesen Momenten, unmittelbar nach ihrem Achtelfinal-Aus bei der EM, sicher so ziemlich das gleiche gefühlt. Und doch sind ihre Situationen unterschiedlich.
Šeško hatte gegen Portugal in der Verlängerung den Viertelfinal-Einzug am Fuß gehabt, sein Team war danach im Elfmeterschießen ausgeschieden. Für Slowenien war dies eine vermutlich einmalige Chance gewesen: So nah an einen Sieg in einem K.o.-Spiel war man noch nie und wird die personell und qualitativ eher limitierte Truppe wohl auch nicht mehr so schnell kommen.
Best Laid Plans
„The best laid plans of mice and men / Often go astray / And leave us nothing but grief and pain / For promised joy!“ Als der damals 26-jährige Robert Burns, Lyriker und Landwirt, beim Pflügen versehentlich den Bau einer Maus aufriss, dichtete er dieser zu Ehren ein Gedicht. Es war eines seiner bekanntesten, die Grundaussage: So gut du dich auch vorbereitest, irgendwas kann immer schief gehen und deine Pläne durchpflügen.
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Die EM-Reise von Österreich endet im Achtelfinale: Ein Eckball-Gegentor in der 1. Minute erlaubt den Türken, aus dem tiefen Block auf Konter zu spielen, die Österreicher damit völlig aus der Komfortzone zu werfen. Auch wenn es unglücklich war, sich nicht zumindest noch in die Verlängerung gerettet zu haben: Dieses Spiel entwertet die bis dahin großartige EM von Österreich nicht, hat aber das größte Problemfeld recht schonungslos aufgedeckt.
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Kroatien, Vize-Weltmeister von 2018 und WM-Dritte von 2022 – weg. Zwei Viertelfinalisten der WM 2021, Tschechien und die Ukraine – weg. Serbien, Junioren-Weltmeister von 2015 – weg. Ungarn, bei der letzten Nations League beinahe Gruppensieger gegen Italien, Deutschland und England – weg. Sieben der acht Länder, deren Teams die EM-Vorrunde nicht überstanden haben, werden geographisch und/oder politisch Osteuropa zugeordnet.
Wie ist aus ihrer Sicht die EM 2024 zu bilanzieren? Hier Teil 1 unseres gewohnten Turnier-Roundups.
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