Zum dritten Mal nach 2009 und 2010 darf Österreich beim Algarve Cup teilnehmen – dem bedeutendsten Testspiel-Turnier im Frauen-Fußball, bei dem jährlich Anfang März zwölf Teams über mehrere Spielorte verteilt im Süden Portugals je vier Spiele lang gegen richtig starke Konkurrenz testen. Mit Olympiasieger USA, Weltmeister Japan und Europameister Deutschland sind die drei besten Nationalteams der Welt auch diesmal mit dabei.
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Kurzanalyse: Chelsea zeigt leichtsinnigem ManCity die Grenzen auf
Man kann über Jose Mourinho viele Dinge sagen, aber dass er nicht ganz genau weiß, wie man eine geölte Maschine ins Stottern bringt, ist keines dieser Dinge. Der Portugiese hat mit Chelsea am Montagabend bei Manchester City mit 1:0 gewonnen und damit einen wichtigen Erfolg im englischen Meisterkampf gefeiert. City war zuhause seit 2010 nicht mehr ohne Torerfolg geblieben und gilt nicht zu unrecht als eines der derzeit besten Teams des Kontinents.
Die Partie im Etihad Stadium war ein absolutes Spitzenspiel mit hochklassig agierenden Akteuren und zwei Top-Trainerfüchsen, insofern ist es etwas überraschend, dass es ein relativ offensichtliches taktisches Problem war, dass den Siegestreffer ermöglichte. Um das zu erörtern werfen wir einen kurzen Blick auf die Aufstellungen:
Achtbar aus der Affäre gezogen: ÖFB-Frauen 1:3 gegen Top-Team Frankreich
Brav gespielt, den Gegner eine Zeitlang wirklich geärgert, aber gegen das übermächtige Team aus Frankreich letztlich natürlich verdient 1:3 verloren: So lief das letzte WM-Quali-Spiel der ÖFB-Frauen in diesem Kalenderjahr. In dem man bis zum französischen Doppelschlag nach etwa einer Viertelstunde zeigte, dass man auch vor diesem Gegner keine Angst hat. Aber Frankreich danach ausspielte, individuell deutlich besser zu sein.
Souveränes 3:0 in Ungarn: Österreich besteht die Auswärts-Prüfung problemlos
Was den Entwicklungsstand der ÖFB-Frauen angeht, waren in diesem Herbst zwei Spiele besonders interessant: Das bei EM-Teilnehmer Finnland (wo man mindestens auf Augenhöhe war) – und das in Ungarn, dem Topf-4-Team der Sechsergruppe. Um die Frage zu beantworten, wie es dem Team auswärts gegen einen Gegner mit halbwegs Qualität gelingt, das Spiel zu gestalten. Nach dem nie gefährdeten 3:0 in Budapest steht fest: Mannschaften wie diesen ist man schon meilenweit enteilt. Erst, als das Spiel entschieden war, ließ man es ein wenig schleifen.
Ballverliebt Classics: Senegal 2002 – in memoriam Bruno Metsu
Bruno Metsu ist tot, der Franzose erlag 59-jährig einem Krebsleiden. Der Name des Trainers, dessen Markenzeichen seine wallende Haarmähne war, wird immer untrennbar mit einer der größten Leistungen verbunden bleiben, die je ein Underdog bei einem großen Turnier geschafft hat: Dem Viertelfinal-Einzug mit dem vor und auch nach seiner Ära international irrelevanten Team aus dem Senegal bei der WM-Endrunde 2002.
Zwei Jahre zuvor hatte der damals 46-Jährige, nach einigen Stationen in Frankreichs zweiter Liga, das Team übernommen. Nach einem achtbaren Afrikacup-Viertelfinale startete man noch unter Vorgänger Peter Schnittger nur mit zwei Remis in eine schwere WM-Quali-Gruppe mit Marokko, Ägypten und Algerien. Dann kam Metsu und der Aufstieg bekann.
0:3-Lehrstunde für die Austria: Atlético ist dem Meister einfach viel zu stark
Es war eine Lehrstunde, die die Austria im Champions-League-Heimspiel von Atlético Madrid erteilt bekam. Der spanische Top-Klub war dem heimischen Meister viel zu stark, und dieser machte auch nicht den Fehler, das Spiel nicht mit dem nötigen Ernst anzugehen. Eine humorlose, professionelle Vorstellung und ein 3:0-Sieg, der sehr wenig mit Taktik zu tun hatte, sondern schlicht damit, dass Atlético einfach viel höhere Qualität hat als die Austria.
Adaptierungen bremsen St. Pölten aus: Nach 4:2 ist Neulengbach auf Meister-Kurs
Angesagte Revolutionen haben die Angewohnheit, nicht stattzufinden. So ein wenig ist das auch im vermutlich bereits vorentscheidenden Spiel in der Meisterschaft zwischen Abo-Frauen-Meister Neulengbach und dem Herausforderer St. Pölten der Fall gewesen. Weil Letzterer nach dem Cupsieg im Juni und einem wesentlich überzeugenderen Europacup-Auftritt zwar auf der Überholspur war. Aber beim großen Rivalen wegen dessen Adaptierungen 2:4 ausgebremst wurde.
Die exakt selben Fehler wie schon vor einem Jahr – Neulengbach mit Glück weiter
Letztes Jahr scheiterte Neulengbach international unter anderem wegen einer extrem passiven Abwehrkette und einem dadurch entstehenden Riesen-Loch zwischen dieser und dem Mittelfeld. Nun, zwölf Monate später, scheitert die Truppe von Trainer Uhlig fast an Apollon Limassol – wegen einer extrem passiven Abwehrkette und einem dadurch entstehenden Riesen-Loch zwischen diesem und dem Mittelfeld. Auf das sich der Gegner aus Zypern natürlich ganz besonders konzentrierte.
Österreich erfüllt mit 3:0 auf den Färöern die Pflicht – mehr aber auch nicht
Ein Allzeit-Klassiker, von dem jeder, der ihn gesehen hat, noch seinen Enkelkindern erzählt, war das 3:0 von Österreich auf den Färöern ja nicht. Eher ein unterkühlte Vorstellung, die dafür gereicht hat, drei Punkte mitzunehmen um damit unbeschadet von dieser Insel wieder wegzukommen. Was angesichts der Lage in der damit zu Ende gegangenen WM-Quali verständlich ist, aber keinen hohen Entertainment-Faktor hatte.
Aus und vorbei: Schwedens Umstellungen beenden Österreichs WM-Chancen
Aus der Traum! Österreich verliert 1:2 in Schweden und wird damit die Quali-Gruppe auf dem dritten Rang beenden. Obwohl das ÖFB-Team in der ersten Hälfte sehr viel richtig machte und verdient vorne war, doch Schweden reagierte richtig und drehte das Spiel. Eine Niederlage, die nicht sein hätte müssen, die aber aufzeigt, woran es noch fehlt.