Archiv der Kategorie: WM 2026

So spielte Europa 2025 – Teil 3: Die Plätze 16 bis 1

Wer die ersten beiden Teile unserer Vorstellung aller Nationalteams des europäischen Verbandes gesehen hat, wird festgestellt haben: Es war bisher noch kein einziges Team dabei, das sich als Gruppensieger direkt für die WM in Nordamerika qualifiziert hat. Also auch Österreich noch nicht! Das ändert sich natürlich im dritten und letzten Teil, in dem der Countdown der Top-16 des Kontinents laut Elo-Rating vorgenommen wird.

Continue reading

So spielte Europa 2025 – Teil 1: Die Plätze 55 bis 33

Österreich ist bei der WM! Und wo steht das ÖFB-Team am Ende dieser Qualifikation im inner-europäischen Vergleich? Wie schon vor zwei Jahren stellen wir auch nach diesem beendeten Quali-Zyklus die Mannschaften des europäischen Verbandes vor. Wie sind die Nationalteams in diesem Jahr aufgelaufen, mit welchen Spielern von welchen Klubs, in welcher Grundformation – und was lässt sich zu ihnen sagen?

Wie bei uns üblich, orientieren wir uns am Elo-Rating, um die Mannschaften nach ihren tatsächlichen Resultaten unter Berücksichtigung der Stärke der Gegner in den letzten Jahren zu sortieren. Hier der ersten von drei Teilen unserer Bilanz, die Plätze 55 bis 33. Spoiler: Österreich ist in diesem Bereich nicht dabei. Dafür drei der vier Gruppengegner.

Continue reading

Die Geister von Leipzig vertrieben: Österreich nach Nervenspiel bei der WM

Wohin mit der ganzen Freude? Marcel Sabitzer saß eingesunken auf dem Rasen, der aufgezuckerte Siegtorschütze Michael Gregoritsch umarmte jeden, der ihm in den Weg kam. David Alaba, 94 Minuten lang ein nervöses Wrack in der Coaching-Zone, und ein gelöst lächelnder Ralf Rangnick lagen sich in den Armen. Das vorbereitete Transparent, auf dem „Das Crazy Oida“ stand, wurde im ersten Versuch nur so halb ausgerollt, ehe das halbe Team wieder ganz woanders hin abbog. Marko Arnautovic verhedderte sich feixend im TV-Interview zwischen der Ansage, dass man auch ohne Alkohol feiern können sollte, und dem Nachsatz, dass er ja selbst Hochprozentiges verkauft.

Die Österreicher feierten gemeinsam das gerettete WM-Ticket, und doch war irgendwie jeder damit beschäftigt, das gerade Geschehene für sich selbst zu begreifen, zu verarbeiten, einzuordnen. Und die Zuschauer? Der Roar beim so heiß ersehnten Ausgleich in der 77. Minute dürfte noch bis Bratislava zu hören gewesen sein, jener beim erlösenden Schlusspfiff ebenso.

Was sie erlebt haben, war eines der ganz großen Spiele in dieser alten Schüssel. Eines, das in die Geschichte eingehen wird. Wie jener Abend im September 1997, als Andi Herzogs Weitschuss-Tor – in der 76. Minute damals, diesmal war es die 77. Minute, welch eine Parallele – den harten Brocken Schweden besiegte. Wie im Oktober 1989, als Toni Triplepack beim 3:0 gegen die DDR doch noch die WM-Teilnahme sicherte. Wie damals im Herbst 1958, als dem Sportclub im Europacup das legendäre 7:0 gegen Juventus Turin gelang.

Continue reading

Rumänien 1, Österreich 0: Die Lust am Motzen ist zurück

So ganz unverdient war sie ja nicht, die 0:1-Niederlage von Österreich in Rumänien. Und sie legte auch (altbekannte) Schwächen offen – dabei haben die Rumänen nichts gemacht, was man nicht seit dem relativ souveränen österreichischen Sieg in Wien im Juni nicht gewusst hätte. Es war sehr wenig Schönes dabei, an diesem Abend in Bukarest, auch sehr wenig Überraschendes.

In der WM-Qualifikation zwingt man sich nun in einen Druck-November, in dem in den beiden Spielen in Limassol gegen Zypern und im Happel-Stadion gegen Bosnien noch vier Punkte her müssen, um das direkte WM-Ticket einzukassiern. Die Ausgangslage ist immer noch sehr gut, und doch war schon während, aber umso mehr nach dem Spiel eines zu erkennen: Die Lust des Österreichers am Motzen.

Continue reading

Toni, müssen wir reden: Nach Arnautovic‘ Tor-Rekord bei 10:0-Sieg

42, 43, 44, 45 – und Marko Arnautovic, der mit 128 Einsätzen längst Rekord-Teamspieler ist, ist nun auch alleiniger Rekord-Torschütze für Österreich. Er hat beim 10:0-Rekordsieg gegen eine überforderte Mannschaft aus San Marino Geschichte geschrieben, wie auch das ganze Team einfach vor Bock aufs Kicken sprühte, auch nach der eh schon in den ersten zehn Minuten gefallenen Entscheidung nie dauerhaft nachließ.

Über das Spiel selbst groß zu reden, lohnt nicht. Österreich war gedankenschneller, technisch viel besser, hatte eine sehr gute Raumaufteilung, schob die Außenverteidiger nach vorne und hatte so praktisch sieben Leute permanent im Angriffsdrittel, dauernd Überzahl in Ballnähe. Ja, es gab ein paar Gegenstöße der Gäste in eine weitgehend verwaiste österreichische Hälfte, zwei mittelgute Torchancen, aber das war alles nicht der Rede wert.

Continue reading

Was die Siege gegen Zypern und in Bosnien über das ÖFB-Team aussagen

Ehe Österreichs Nationalteam gegen San Marino (im Happel-Stadion) und in Rumänien antritt, nochmal ein kurzer Blick zurück auf die beiden Matches im September: Das ÖFB-Team gewann dabei 1:0 in Linz gegen Zypern und 2:1 in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina, brachte sich damit in eine sehr gute Position im Rennen um den Gruppensieg und damit das direkte Ticket für die WM-Endrunde im kommenden Jahr.

Besonders großen Spaß gemacht haben die beiden Matches aber nicht, vor allem jenes gegen Zypern. Nur: War es wirklich so mau gegen Zypern? War es wirklich so fahrig in diesem hektischen Match in Bosnien? Oder waren es nicht womöglich eher zwei überwiegend seriöse Auftritte, aus denen man sechs Punkte mitgenommen hat und zwei unangenehme Tests, die Österreich letztlich doch bestanden hat – quasi als Zeichen eines verlässlichen Teams?

Continue reading