UEFA-Ranking: Ist der Champions-League-Fixplatz jetzt verloren?

Rapid und Salzburg haben ihre Hinspiele im Sechzehntel-Finale der Europa League leider verloren. Über die Spiele und den Rest der europäischen Pokalbewerbe gibt es von uns heute abend (Update: JETZT) noch einen Ballverliebt Fußball Podcast (werft eure liebsten Podcatcher an und abonniert die Show, wenn ihr das noch nicht habt). Fix ist, dass sie damit keine Punkte für die UEFA-Rangliste sammeln können. Ist der Champions League-Fixplatz jetzt verloren? Ein kurzes Update.

Zur Erinnerung: Für einen Sieg gibt es zwei, für ein Remis einen Punkt für den jeweiligen Klub. Für das Länderranking werden diese Punkte durch die Anzahl der Starter geteilt. Bonuspunkte gibt es für das Erreichen der CL-Gruppenphase (4), des CL-Achtelfinales (5) und des EL/CL-Viertelfinale, EL/CL-Semifinales und EL/CL-Finales (je 1). Beispiel: Ein Sieg für ein Land mit fünf Startern ist 0,4 Punkte wert. Für ein Land mit vier Startern sind es 0,5 Punkte.

Die schlechte Nachricht

Die Niederlagen von Salzburg gegen Brügge (1:2 auswärts) und von Rapid gegen Inter (0:1 zuhause) tun aus Sicht der Rangliste ziemlich weh. Weil Ajax erwartungsgemäß gegen Real (1:2 zuhause) auch nicht gepunktet hat, hätte bereits ein Unentschieden hätte bereits genügt, um die Niederlande zu überholen.

Klar ist jetzt: Schafft Ajax ein Remis bei Real (womit es immer noch ausgeschieden wäre), braucht Österreich einen Sieg, um vorbei zu ziehen. Überraschen die Niederländer und siegen sogar, braucht Österreich einen Sieg und ein Remis.

Worst Case: Wenn Ajax gar aufsteigt, blüht ein Extrapunkt. Dann müsste Österreich zwei Siege im Rückspiel sammeln.

Die gute Nachricht

Schon in Panik? Dann ganz ruhig. Es ist zwar alles ein bisschen knapper geworden, weil nun weniger Spiele verbleiben, aber realistisch betrachtet hat sich gar nicht so viel getan. Es ist immer noch unwahrscheinlich, dass Ajax als letzter Starter der Niederlande in Madrid Punkte holen wird. Und dann hat Österreich weiterhin die Chance mit einem einzigen Remis aus den beiden Rückspielen auf Platz 11 zurückzukehren.

Auch wenn ein Punkt von Rapid ohnehin immer auch eher unwahrscheinlich war, darf man weiterhin damit rechnen, dass Salzburg dieses Kunststück und sogar auch ein Sieg zuhause gegen Brügge gelingen kann.

Von dahinter droht keine Gefahr mehr, Griechenland und Tschechien werden Österreich in dieser Saison nicht mehr einholen.

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Der Blick darüber hinaus: Die Top 8?

Der bisherige Verlauf der ersten Frühjahrsrunde schmerzt in ganz anderer Hinsicht: Beim Blick in die Zukunft. Die Türkei und Ukraine haben bereits gepunktet, die Belgier sogar ein direktes Duell mit Österreich gewonnen. Das kann sich noch rächen, denn es gibt tatsächlich zumindest die Außenseiter-Chance für Österreich, dass in der kommenden Saison um die Plätze 10, 9 und im ärgsten Fall sogar 8 spielen könnte.

Der Grund ist weit in der Vergangenheit zu suchen. In der Saison 2014/15, die im nächstjährigen Ranking rausfällt, hat Österreich (wie auch 2015/16) sehr viel weniger Punkte als die Niederlande, Türkei, Ukraine und Belgien gemacht. Die Niederlande würde man nach aktuellem Stand mit dem Beginn der neuen Saison automatisch überholen (und mit 1,775 Punkten Abstand ganz schön abhängen). Der Startvorsprung für Platz 8 auf Österreich wäre derzeit weniger als 3,975 Punkte, Platz 10 hat 2,075 Punkte Vorsprung.

Das ist nicht wenig, aber nicht unmöglich. So einen Abstand aufzuholen ist Österreich gerade erst gelungen. Würde sich 2019/20 die Saison 2017/18 (mit Salzburgs EL-Halbfinale) für alle diese Nationen wiederholen, wären die Türkei, Belgien und Niederlande Stand jetzt danach hinter Österreich (die Ukraine knapp nicht).

Die Top 10 zu erreichen ist also … nun … nennen wir es ein denkbares Optimalereignis.

Was würde Platz 8/9/10 bedeuten?

Nach aktuellem Modus wären Platz 9 und 9 der absolute Wahnsinn für den heimischen Klubfußball. Denn in diesem könnten der Meister, Vizemeister und Cupsieger fix mit einer Europapokal-Gruppenphase rechnen. (Platz 10 wäre im Prinzip wie Platz 11, nur ohne die Ungewissheit über den CL-Gruppenplatz.)

So kommt es aber nicht, denn der aktuelle Modus ist dann  nicht mehr gültig.Nach der Reform mit der Einführung der Europa League 2 (2021/22) bedeutet der Unterschied zwischen Platz 7 und 11 in der UEFA-Rangliste fast nichts. Der Meister des 7. bis (normalerweise) 11. wäre in der CL-Gruppenphase, der Vizemeister müsste in CL-Quali-3 (ab Platz 10 in Runde 2) einsteigen. Für die beiden Europea Leagues ändert sich zwischen Platz 7 und 12 gar nichts (Ein Starter im EL1-Playoff, je ein Starter in EL2-Q2 und EL2-Q3).

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