Erste, zweite, dritte EM-Chance für Österreich

Vor dem letzten Nations-League-Spiel von Österreich in Nordirland ist alles geklärt. Oder? Nein, nicht ganz: Die Plätze in der Gruppe sind zwar bezogen, aber für das ÖFB-Team geht es noch darum, sich eine möglichst gute Ausgangsposition für die „Zweite Chance auf die EM“ zu sichern.

Stand in der Nations-League-Klasse B

Österreich wird als bereits feststehender Gruppenzweiter fix zwischen Platz fünf und acht in der Gesamt-Schlusswertung der Liga B klassiert werden.

Die zweite Chance – über die Klasse B

Kurz zum Modus: 2019 findet von März bis November die EM-Qualifikation statt. Ganz klassisch, zehn Fünfer- bzw. Sechsergruppen, Sieger und Zweite qualifizieren sich für die Endrunde im Jahr 2020. Das werden dann 20 Teams sein. Die jeweils besten vier Teams jeder Nations-League-Leistungsstufe, die es 2019 NICHT über den klassischen Weg schaffen, bekommen eine zweite Chance. Sie spielen im Frühjahr 2020 noch jeweils ein Ticket pro Leistungsstufe auf.

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In der Theorie also spielen laut Papierform Bosnien, Ukraine, Dänemark und Russland/Schweden im Frühjahr 2020 in Halbfinale und Finale um ein EM-Ticket. Wenn sich eines oder mehrere dieser vier Gruppensieger regulär qualifizieren sollten (was nicht ganz unwahrscheinlich ist), rückt der beste Zweite (=Fünfte) nach, dann käme der zweitbeste Zweite (=Sechste) dran usw. – so lange, bis eben vier Teams zusammen sind.

Hier wäre es aus österreichischer Sicht praktisch, möglichst weit vorne zu sein. Mit einem Sieg in Belfast würde das ÖFB-Team definitiv Wales überholen (spielfrei) und auch fix vor dem Sieger Tschechien-Slowakei bleiben, wäre also auf jeden Fall zumindest Sechster. Je nach Höhe könnte Österreich sogar Fünfter werden.

Ein Remis in Nordirland würde bedeuten, dass Östererich – je nachdem, wie die Spiele CZE-SVK und SWE-RUS ausgehen – zwischen Platz sechs und acht reinkommt. Eine Niederlage in Belfast, und man wäre bestenfalls Siebenter. Um da noch in den Ticket-Ast der B-Gruppe zu rutschen, müsste wohl schon einiges zusammenkommen.

Die dritte Chance – über die Klasse A

Grün: Fix Gruppensieger. Orange: Fix abgestiegen. Grau: Keine Chance mehr auf Gruppensieg. Erläuterung zu Klasse C: Bei den Top-3 jeder Gruppe werden nur die Resultate gegen den Ersten und Zweiten gezählt. Der schlechteste Gruppendritte steigt mit den drei Gruppenvierten ab.

Aber selbst, wenn es in Nordirland schief gehen sollte, wird Österreich ziemlich sicher im Frühjahr 2020 noch eine Möglichkeit auf die EM haben. Nämlich über Top-Klasse der Nations League. Klingt komisch, ist aber so.

Denn: Auch über diese Top-Klasse wird noch ein EM-Ticket aus vier Teams ermittelt. Nur: Ist es realistisch, dass sich aus diesen 12 Teams tatsächlich VIER nicht ohnehin regulär qualifizieren werden? Nein, eben. Und wenn aus der Top-Liga nach der EM-Quali 2019 keine vier Gescheiterten übrig bleiben, wird aufgefüllt.

Und zwar aus der nächst-unteren Liga. Das ist die Österreich-Klasse B. Hier kommen dann die nächstbesten dran, die nicht in der B-Liga unter den Top-4 sind. Kompliziert, ja.

Also, Gedankenspiel: Island und Polen bleiben 2019 als einzige A-Teams auf der Strecke und die vier B-Gruppensieger auch. Also: Bosnien, Dänemark, Russland und die Ukraine machen sich im Frühjahr 2020 noch ein EM-Ticket aus.

Im A-Playoff fehlen aber noch zwei Teams. Hier rücken dann die nächstbesten B-Teams nach. Das wären aktuell Wales und Schweden als Fünfter und Sechster der B-Liga. In Wahrheit wird es vermutlich so kommen, dass so ziemlich alle B-Liga-Teams noch in irgendeiner Form eine zweite Chance bekommen. Je besser Österreich klassiert ist, desto besser ist die Chance, dass man dem A-Playoff ausweicht.

Denn wehe, da oben ist vielleicht Italien, Kroatien oder gar Deutschland drin – und nicht „nur“ Island und Polen.

Erste Chance

Am allerbesten wäre es natürlich, man erspart sich die ganze Herumrechnerei. Dafür gibt es eine so simple wie (angesichts der aktuellen Leistungskurve) schwierige Lösung.

Man qualifiziert sich einfach 2019 ganz normal regulär für die EM.

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Die letzten zwei Auswärtsspiele in Belfast: Die Regenschlacht von 1995 und das „irrereguläre“ Match von 2004.
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Über Philipp Eitzinger

Journalist, Statistik-Experte und Taktik-Junkie. Kein Fan eines bestimmten heimischen Bundesliga-Vereins, sondern von guter Arbeit. Und voller Hoffnung, dass irgendwann doch noch alles gut wird.