Der Ballverliebt-Transfercheck

Was der „kicker“ kann, können wir schon lange: Der Transfercheck nach einer halben Saison – wer schlug ein, wer war ein Griff ins Klo?

Volltreffer
Ailton (Altach)
Andreas Hölzl (Sturm)
Stefan Lexa (Ried)
Nacho Ortiz (Ried)

Guter Griff
Adi Rocha (Kärnten)
Mario Bazina (Austria)
Thomas Burgstaller (Ried)
Ferdinand Feldhofer (Sturm)
Markus Felfernig (Kapfenberg)
Milan Fukal (Kapfenberg)
Petr Hlinka (Sturm)
Florian Mader (Ried)
Robin Nelisse (Salzburg)
Sandro (Kärnten)
Martin Stocklasa (Ried)
Andreas Ulmer (Ried)

Mitläufer
Dennis Berger (Ried)
Anis Boussaidi (Salzburg)
Ronald Gercaliu (Salzburg)
Matthias Hattenberger (Austria)
Nikica Jelavic (Rapid)
Ilia Kandelaki (Sturm)
Mario Konrad (Altach)
Thomas Krammer (Austria)
Michael Madl (Austria)
Dennis Mimm (Altach)
Adthe Nuhiu (Kärnten)
Jürgen Pichorner (Kärnten)
Patrick Pircher (Altach)
Thomas Prager (LASK)
Oliver Pusztai (Kärnten)
Barry Opdam (Salzburg)
Robert Schellander (Kapfenberg)
Schumacher (Kärnten)
Patrik Siegl (Kapfenberg)
Sun Xiang (Austria)
Somen Tchoyi (Salzburg)

Fehlgriff
Andreas Bammer (Ried)
Gerhard Breitenberger (Kärnten)
Mamadou Diabang (Austria)
Matthias Dollinger (Kärnten)
Daniel Hofer (Ried)
Boris Hüttenbrenner (Kapfenberg)
Adrian Iencsi (Kapfenberg)
Marcel Ketelaer (Rapid)
Arno Kozelsky (Kapfenberg)
Mattias Lindström (Mattersburg)
Pero Pejic (Kapfenberg)
Mihael Rajic (Altach)
Siegfried Rasswalder (LASK)
Reinaldo Ribeiro (Altach)
Klaus Salmutter (LASK)
Patrick Scherrer (Sturm)
Daniel Sereinig (Altach)
Matthias Sereinig (Sturm)
Pawel Strak (Ried)
Christoph Stückler (Altach)
Mejdi Traoui (Salzburg)
Markus Weissenberger (LASK)
Zé Elias (Altach)
Preston Zimmerman (Kapfenberg)

nicht zu bewerten
Koch, Gartler (Rapid), Mair (Kärnten), Weber (Kärnten), Akoto, Rauscher (Kapfenberg)

Am Besten hat sicherlich Ried eingekauft, Lexa und Ortiz schlugen voll ein, dazu begeistert Ulmer mit seinen Flankenläufen, Burgstaller mit seiner Kopfballstärke und Stocklasa als zuverlässiger Mann in der Abwehr. Auch Sturm schaffte es, die frei gewordenen Plätze der namhaften Abgänge geschickt wieder aufzufüllen. Vor allem Andi Hölzl sicherte sich seinen Platz im Nationalteam, auch Hlinka und Kandelaki fallen nicht entscheidend ab. Auch in Kärnten hatte man mit Knipser Adi und Einfädler Sando ein gutes Auge bewiesen.

In Salzburg steht Robin Nelisse zwar im Schatten von Marc Janko, netzt aber beständig und rechtfertigt seine Verpflichtung. Boussaidi, Opdam und Gercaliu konnten hingegen noch nicht überzeugen, und mit Traoui, Tchoyi und Bobson gibt es auch einige Problemkinder. Bei der Austria konnte man die zahlreichen Abgänge zwar halbwegs auffangen, wirklich beeindruckend sind die Neuen da aber nicht. Wie bei Lokalrivale Rapid: Jelavic kommt langsam, Ketelaer nicht. Die Herren Koch, Toth und Gartler kamen verletzungsbedingt wenig bis gar nicht zum Einsatz.

Beim Aufsteiger in Kapfenberg können der aus Salzburg gekommene Felfernig und der erfahrene Fukal zwar Bundesligaformat zeigen, mit Panik-Käufen wie dem völlig indisponierten Iencsi und Zweitliga-Kickern wie Kozelsky und Hüttenbrenner hat man sich hingegen nicht wirklich verstärkt. In Altach war alles, was für die Defensive geholt wurde, schlicht Mist. Würde Risiko-Transfer Ailton nicht beständig seine Tore schießen, sähe es noch viel schlimmer aus für die Vorarlberger.

Den Vogel abgeschossen bei den Transfers haben aber Mattersburg und der LASK. Der eine Neuzugang, der in Mattersburg zumindest halbwegs regelmäßig zum Einsatz kommt, ist Mattias Lindström – und der kann selbt einen alterswahnsinnigen Kühbauer in keinster Weise ersetzen. Und der LASK? Weissenberger und Salmutter kommen überhaupt nicht auf Touren, Prager fehlen deutlich anderthalb Jahre Spielpraxis, Rasswalder kam nur bei den Amateuren zum Einsatz: Alles Bausteine, die zur Krise beitragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Da Abstiegskandidaten wie Kärnten und Ried auf dem Transfermarkt sehr gut agierten, sind sie jetzt eben keine Abstiegskandidaten mehr. Die Abstiegskandidaten Kapfenberg, Altach und Mattersburg taten dies nicht, weswegen sie jetzt dort stehen, wo sie stehen. Der LASK detto. Die Großklubs aus Wien und Salzburg wurden weder wirklich stärker noch wirklich schlechter, und Sturm kompensierte die vielen Abgänge recht anständig.

Aber es muss gesagt werden: Dass vier Volltreffern ganze 24 Fehlgriffe gegenüberstehen, ist, gelinde gesagt, ausbaufähig…

(phe)

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Über Philipp Eitzinger

Journalist, Statistik-Experte und Taktik-Junkie. Kein Fan eines bestimmten heimischen Bundesliga-Vereins, sondern von guter Arbeit. Und voller Hoffnung, dass irgendwann doch noch alles gut wird.