Kompakt stehen, dem Gegner keine Räume bieten und eben nicht den unlösbaren Spagat zwischen hohem Attackieren und tiefem Verteidigen versuchen: Das waren die Zutaten für den 3:2-Erfolg von Rapid bei Ajax Amsterdam. Der in Summe auch gar nicht unverdient war, weil man aus den Fehlern im Hinspiel die richtigen Lehren gezogen hat.
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Europacup: Die Gegner des Österreich-Quintetts
Die erste große Europacup-Woche wartet! Fünf heimische Klubs treten gegen teils nahmafte, teils wirklich starke Klubs an: In der CL-Quali spielt Meister Salzburg wie letztes Jahr gegen Malmö und Rapid versucht sich gegen Ajax, in der Europa League debütiert Altach (gegen Vitoria Guimaraes), stemmt sich der WAC gegen Dortmund und muss Sturm gegen Rubin Kasan ran.
Darum stellen wir kurz jeden der fünf Gegner dieser internationalen Woche vor.
Salzburg legt die Saat: Mit Pressing-Fußball endlich in Europa angekommen
Es begann mit einer erstaunlich guten Leistung gegen Fenerbahçe, es endete mit einem Selbstfaller gegen Basel – dazwischen sorgte Salzburg in der ersten „echten“ Europacup-Saison unter Roger Schmidt mit hochattraktivem Tempo-Fußball und extrem aggressivem Pressing für eine der besseren Europacup-Saisonen, die je ein österreichisches Team absolviert hat. Ballverliebt blickt noch einmal auf die insgesamt 14 Spiele der Bullen auf internationalem Parkett zurück.
Ajax zeigt sich als äußerst spannendes Team – Dortmund siegt dennoch
Deutscher Meister gegen holländischer Champ – und klar war: Wer eine Chance haben will, gegen Real und Man City im Kampf ums Achtelfinale einzugreifen, muss das Spiel gewinnen. Ajax schaffte es mit einer sehr geschickten und hochinteressanten Spielanlage, das Pressing von Dortmund zu neutralisieren. Einer geschickten Umstellung des BVB konnte man aber nichts mehr entgegen setzten. So kam die Borussia zum 1:0-Sieg. Continue reading
Ballverliebt Classics – Das letzte große Ajax
Mit Johan Cryuff dominierte Ajax die frühen 70er-Jahre. Mit drei Meistercup-Titeln in Folge. Das letzte Ajax-Team von echtem Weltformat war das Mitte der 90er: Louis van Gaal holte mit seiner Rasselbande von Jungspunden 1995 die Champions League. Mit einem 1:0 im Finale von Wien.
Heute scheint es wie aus einem anderen Leben. Aber kaum eine Mannschaft rüttelte Mitte der Neunziger so am Establishment aus Italien wie die von Ajax Amsterdam. Das Team von Louis van Gaal war das letzte Team aus einer nicht ganz so finanzstarken Liga, das vor dem Bosman-Urteil und dem schrittweisen Fallen aller Ausländerbeschränkungen geschafft hat, über einen längeren Zeitraum eine dominante Rolle in Europa zu spielen. Heute ist jeder Spieler der größeres Talent zeigt, sofort auf der Insel oder in Spanien. Doch die Rasselband von damals – Durchschnittsalter 24,7 Jahre – liest sich auch viele Jahre danach noch wie ein Who is Who.
Der Höhepunkt dieser Ära? Natürlich der Titel der Champions League. Am Mittwoch, dem 24. Mai 1995 traf Ajax im Wiener Ernst-Happel-Stadion auf den AC Milan: Die Routiniers (im Schnitt vier Jahre älter als der Gegner) aus Italien mussten zwar in der Gruppenphase zwei Niederlagen gegen Ajax einstecken, galten aber als Titelverteidiger mit viel Erfahrung nicht als Außenseiter.