20:10 – Ich bin tatsächlich da. Der Einlass lief problemlos, die Pressetribüne verfügt über einen Internetzugang per W-LAN. Die Sessel haben Polsterbezüge. In 25 Minuten geht es hier im Ernst Happel-Stadion los, die Fans sind bereits zu etwa einem Drittel im vergrößerten Stadion und die deutsche Mannschaft wurde bereits mit einem verdammt lauten Pfeifkonzert empfangen. Bin ja kein großer Freund von sowas. Fotos wird es im Nachhinein geben – eventuell erst morgen früh. Continue reading
Archiv der Kategorie: Freundschaftsspiele
Vormerkung für Mittwoch: Österreich – Deutschland auf Ballverliebt!
Ich will jetzt nichts Falsches erzählen oder jemandem auf den Schlipps treten, darum berichtigt mich, wenn ich mich irre. Aber soweit ich weiß, hat der ÖFB bisher noch nie Blogger als Journalisten für Länderspiele akkreditiert. Ab Mittwoch ist das anders. Ballverliebt wird personifziert durch meine Wenigkeit vor Ort sein, wenn Österreich im ewigen Klassiker gegen Deutschland spielt. Continue reading
Wie cool ist Hicke eigentlich?
Um mal kurz zum heutigen Spiel zu senfen:
Das Team spielt ca. 65 Minuten recht gut mit. Bis auf zwei Aussetzer hält die Abwehr solide, so wie zumeist auch gegen England. Der Sturm bleibt weiter sehr harmlos, auch wenn man als Optimist eine leichte Steigerung attestieren kann. Kienast war bemüht, ist aber halt von der Fuß- und Oberkörperarbeit ein „Holzpupperl“. Das Mittelfeld hat phasenweise ebenfalls passabel gespielt, jedenfalls deutlich weniger fehlpassanfällig als wir es gewohnt sind.
Dann naht das letzte Spielviertel und der Herr Bundestrainer hat nichts Besseres zu tun, als ein funktionierendes Gefüge durch defensiv orientierte Einwechslungen mit fragwürdiger Qualität (abgesehen von Sariyar – Kavlak) zu zerstören, und verwandelt am Ende sogar noch die wie gesagt brauchbare Viererkette in eine Dreierkette als er Hiden aufs Feld schickt. Ab der 75ten ist ein Knackpunkt feststellbar, die Mannschaft beginnt wieder unruhig zu spielen, wirkt hinten wieder schlecht organisiert, und geht ziemlich scharf am Gegentreffer vorbei.
Logische Konsequenz: Pfiffe und „Hicke Raus!“ Rufe, immerhin hat er es mit den Wechseln verbockt. Und dann sagt der erfolgloseste Bundestrainer seit Ewigkeiten über eben jene (durchaus vernehmbaren) Rufe aus den Zuseherrängen: „Jaaa, das waren vielleicht drei oder vier Schreier… und 25 haben sich angeschlossen weil ihnen kalt war.“
Trotz der Leistungssteigerung und der Tatsache, dass die Konzentrationsspanne des Teams deutlich länger als zur 20ten Minute gereicht hat: Das pack‘ ich echt nicht.
Zumal, wollte er sein „Spiel des Jahres“ nicht eigentlich gewinnen?!
PS: England ist raus. Russland ist weiter. Und auch wenn ich von den unbelehrbaren Britenjunkies gleich eins auf den Deckel kriege: Ich freue mich, endlich einmal kriegen sie die Rechnung für sehr mäßige Qualileistungen und erreichen nicht durch pures Glück die Endrunde…
Österreich – England: Vorsicht Vaterlandsverräter!
Es gibt eigentlich nur etwas, das mich gestern noch mehr enttäuscht hat als die österreichische Nationalmannschaft und die Lustlosigkeit der Engländer in der zweiten Hälfte: die Zuseher. Für ein Publikum, das bei einer fremden Nationalhymne ohne Grund ein Pfeifkonzert loslässt, muss man sich als Mitbürger einfach schämen (warum das ein Phänomen ist, dass man bei Schirennen ganz und gar nicht verfolgen kann, weil dort in jedem heimischen Rennen jeder einzelne Fahrer ungeachtet seiner Nation angefeuert wird, bleibt mir vorerst ein Rätsel). Wenn man nach 60 Minuten ob der Glanzlosigkeit des eigenen Teams beginnt, den sich immer fair verhaltenden und schlichtweg einfach besseren Gegner zu verhöhnen („Ohne England fahrn wir zur EM“), beweist man geistigen Dünnschiss. Wenn ein Spieler des Gegners sich wie ein Idiot verhält, dann verdient er es ausgepfiffen zu werden. Dem österreichischen Publikum reicht es allerdings schon, wenn ein Gegner erfolgreich und berühmt ist. Denn purer fußballerischer Penisneid ist die einzige mir ersichtliche Erklärung dafür, dass sich David Beckham gestern bei jedem Ballkontakt beschimpfen und ausbuhen lassen musste. Continue reading
Österreich – England
Entweder Österreich spielt heute gut, dann freuts mich. Oder England schießt dem Team den Käse raus, dann freuts mich auch. Es ist das Spiel meines sportpatriotischen Herzens gegen meine ewige Fußballliebe. So oder so, ich freu mich auf heute abend. Es ist lange her, dass ich ein ausverkauftes Happel-Stadion miterlebt habe. Es muss bei einem Wiener Derby vor fast 15 Jahren gewesen sein. Damals war die Austria, unter Hermann Stessl, noch mein Lieblingsklub (und Rapid ist bis heute der Lieblingsklub meines noch jüngeren Bruders, der damals auch mit und sehr enttäuscht war) und wurde Meister. (Das Derby ist mir auch negativ in Erinnerung geblieben, weil ich kleiner Wicht nach dem Spiel eine Rauferei zwischen violetten und grünen Idioten miterlebt habe.
Wer ist noch vorfreudig nervös?
Bloggende Fußballorakel: Georg
Morgen geht es also gegen die Schweiz, unseren „kleinen“ Nachbarn und EM-Austragungspartner. Ein Land, dessen Nationalteam in den letzten Jahren sehr sehenswerte Fortschritte gemacht hat, da man im Gegensatz zum heimischen Verband die Scheuklappen rechtzeitig gelichtet und Grundlagen für gute Nachwuchsarbeit gelegt hat.
Während man hierzulande auf Ergebnisse wartet und nach jedem Hoffnungsschimmer prompt wieder enttäuscht wird, konnte man die Folgen kompetenter Sportführung letztes Jahr am respektablen WM-Abschneider der Schweizer sehen. Bis auf wenige Patzer (unter anderem einen Patzer gegen ausnahmsweise gut spielende Österreicher) war die Leistung der Schweizer „Nati“ seitdem kontinuierlich gut.