Heute einfach mal ein loses Gedankenspiel. So in der Art würde ich Österreich in naher Zukunft einfach gerne einmal spielen sehen:
Koller hat mir in einem Interview schon 2014 Überlegungen in Bezug auf eine Dreierkette bestätigt, bisher ist in dem Bereich aber noch wenig passiert. Bis man plötzlich bei der EURO gegen Island ein gar nicht so unähnliches System wie meines oben ausgepackt hat – was allerdings panisch und unvorbereitet wirkte und deshalb nicht funktionierte.
Warum jetzt? Man wird im kommenden Jahr noch einmal gegen Serbien und Wales spielen müssen. Beide haben ein sehr breites System und Österreich hat gerade gegen Serbien gezeigt, dass man aus derm 4-4-1-1 heraus darauf nicht reagieren konnte. Gegen Wales klappte das zwar besser, aber die Briten werden mit Ramsey im Rückspiel wohl auch mehr offensive Gefahr ausstrahlen und mehr Tempo mitbringen.
Österreich steht vor einem kleinen Fenster
Darauf sollte man vorbereitet sein. Wahrscheinlich sollte Österreich noch nicht gegen Irland in einer derartigen Formation auflaufen. Aber für Österreich folgen in den drei Spielen danach zwei Testspiele (Slowakei, Finnland) und ein „einfaches“ Heimspiel gegen Moldawien (und dann wäre vor dem Irland-Rückspiel im Juni entweder ein langer Lehrgang oder noch ein Test drinnen). Das ist die Zeit, in der man sich weiterentwickeln kann und muss.
Koller deutete mit seinem Rückgriff bei der Euro an, dass diese Richtung auch für ihn Sinn ergibt. Durch personelle Umstellungen – etwa Janko im Sturm, statt Schöpf als falscher 9 – wäre eine 3-4-3-Fomration auch im Rahmen der Personalmöglichkeiten flexibel spielbar. Das heißt nicht, dass eine solche Variante dann zum Standard werden muss. Im 4-2-3-1 hat Österreich durchaus Stärken (und ich bin eben auch nicht unter allen Umständen ein Fan davon, Alaba nach außen zu versetzen), die man nicht komplett über den Haufen werfen sollte. Aber es gibt auch ein paar Stärken, die man darin nicht ausspielen kann. Dazu gehört etwa das große Angebot an zentralen Verteidigern und Mittelfeldspielern, bei gleichzeitigem Mangel an klassischen Außenverteidigern und Mittelstürmern. Und es gibt augenscheinlich auch ein paar Situationen auf die man damit nicht zu reagieren im Stande ist.
So würde ich mir Österreichs zweites Gesicht zumindest als Couch-Teamchef am Reißbrett ausmalen.
Eine Diskussion darüber würde mich freuen. Was haltet ihr davon? Oder wie würdet ihr euch die Zukunft des Teams vorstellen?