Bundesliga-Finish in Österreich: Kampf um Europa und gegen den Abstieg

BundesligaDiesen Sonntag findet die Saison 2012/13 der österreichischen Bundesliga ihren Abschluss. Während der Kampf um den Meisterteller definitiv entschieden ist, bergen trotzdem fast alle Partien eine nicht zu unterschätzende Brisanz.

Eine kleine Vorschau auf das Meisterschaftsfinish in Österreich.

Rapid – Ried:

Für Rapid geht es im letzten Meisterschaftsspiel nicht mehr um viel. Seit Runde 35 ist man fix auf Platz 3 einzementiert und damit auch Europa League-Starter. Freilich wäre ein Heimsieg zum Abschluss für die Fans eine feine Sache, für Coach Barisic bietet sich die Partie aber auch an, Kaderabgänge zu verabschieden und dem einen oder anderen Youngster etwas Bundesliga-Einsatzzeit zu verschaffen.

Ried hingegen hat noch eine kleine Chance, sich mit Rang 4 ebenfalls ins internationale Geschäft zu katapultieren. Dazu muss allerdings ein Sieg her, gleichzeitig dürfen Sturm und der WAC nicht gewinnen.

Sturm – Wiener Neustadt:

Trotz der späten Pleite gegen Tirol am Mittwoch können die Grazer – da der WAC beim jetzigen Letztrundengegner ebenfalls verloren hat – mit einem Sieg gegen die abstiegsgefährdeten Niederösterreicher im Rennen um den zweiten Europa League-Startplatz alles klar machen.

Dazu wird es aber mehr Defensivqualität brauchen, denn insbesondere das Abwehrkonzept von Neo-Coach Schopp geht bislang überhaupt nicht auf. Mit der Folge, dass jeder Ballverlust im Mittelfeld schnell zu brenzligen Situationen führt und mitunter auch der geordnete Spielaufbau deutlich erschwert ist. Ob es sinnvoll war, Peter Hyballa so kurz vor der heiklen Schlussphase vor die Tür zu setzen, ist eine Frage, die sich die Vereinsführung wohl gefallen lassen muss.

Für Wiener Neustadt ist die Lage klar: Ein Sieg rettet den Klassenerhalt definitiv, bei jedem anderen Ergebnis hängt das eigene Schicksal am Erfolg oder Misserfolg von Innsbruck und der Admira.

Salzburg – Austria:

Entschieden wird in der Letztrundenbegegnung zwischen dem neuen und dem alten Meister an der Spitze der Tabelle nichts mehr.

Salzburg kann mit einem Sieg den eigenen Anhang mit einem schönen Positiverlebnis in die Sommerpause schicken und ein klein wenig Balsam auf die durch Düdelingen und Pasching strapazierten Seelen des Anhangs applizieren.

Die Austria hingegen hat die Chance, als erstes Team der Ligageschichte eine Saison ohne Auswärtsniederlage abzuschließen. Spätestens die Startaufstellungen sollten verraten, wie ernst Peter Stöger und Roger Schmidt die Sache mit dem Prestige nehmen.

WAC – Innsbruck:

Beide Teams haben an diesem Sonntag viel zu gewinnen bzw. zu verlieren. Erspielt Sturm keinen Heimsieg gegen Wiener Neustadt, reicht den Kärntnern auf alle Fälle ein Sieg, um nächstes Jahr in der Europa League-Qualifikation anzutreten. Und angesichts der bereits angesprochenen Performance der Grazer in den letzten Runden ist ein Punkteverlust gegen die Niederösterreicher nicht das abwegigste Szenario.

Den Tirolern hingegen hilft nur ein Sieg definitiv zum Klassenerhalt. Eine Niederlage hingegen wäre fatal, denn dann reicht der Admira ein Remis, um Bundesligist zu bleiben. Denn: Kühbauers Truppe hat die weitaus bessere Tordifferenz, würde aber selbst ohne diesem Kriterium bei Punktegleichheit vorgereiht (was die Innsbrucker dem durch ein paar besonders schlaue Anhänger verursachten Spielabbruch gegen Sturm Graz zu verdanken hätten).

Mattersburg – Admira:

Keine leichte Aufgabe hat Didi Kühbauer im traditionell schwer einnehmbaren Pappelstadion zu bewältigen. Die Devise lautet „Verlieren verboten!“, hat man doch laut Tabelle die schlechteste Ausgangslage. Nur ein Sieg kann den Abstieg auf jeden Fall verhindern und die Südstädter theoretisch sogar noch auf Rang 7 befördern. Ein Remis reicht, wie schon gesagt, nur, wenn Innsbruck sich in Wolfsberg geschlagen geben muss. Der größte Vorteil der Admira ist, dass man unter allen Mannschaften im Abstiegsstrudel die mit Abstand beste Tordifferenz aufweist.

Die besten Karten von allen abstiegsgefährdeten Teams haben die Mattersburger. Das Team aus dem Burgenland würde sich nur in die Erste Liga verabschieden, wenn man das Heimspiel zum Saisonabschluss in den Sand setzt und gleichzeitig Wacker Innsbruck und Wiener Neustadt drei Punkte holen. Will man selbst dieses geringe Risiko ausschalten, genügt ein X um ein weiteres Jahr im Oberhaus zu verweilen.

Bundesligatabelle nach 25 Runden (Quelle: bundesliga.at)
Bundesligatabelle nach 35 Runden (Quelle: bundesliga.at)

Fazit

Zwei Entscheidungen werden also am letzten Spieltag gefällt. Während auf Platz 1 bis 3 alles in trockenen Tüchern ist, rangeln die Ränge 4 bis 6 um ein noch zu vergebendes Europa-Ticket. In der unteren der drei „Etagen“, die sich heuer im Laufe der Meisterschaft gebildet haben, geht es hektischer zu, gleich vier Teams müssen sich noch mit Abstiegssorgen plagen, zwei davon stehen sich in einem direkten Duell gegenüber.

Wie schätzt ihr die Lage ein? Wer holt sich das Ticket zur Europa League? Welcher Verein muss das Feld für Erste Liga-Champion Grödig räumen? Hinterlasst uns einen Kommentar unter dem Beitrag oder auf Facebook!

(gpi)

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Über Georg Pichler

Journalist und zumindest digitaler Superkicker. In echt hütet er meistens das Kastl und das recht gut. Zukünftiger ÖFB-Präsident. Kein Fan, mag aber Sturm Graz.