Die WM 2022 geht an… Australien?

Eine WM am fünften Kontinent – warum nicht? Olympia in Sydney 2000 hat gezeigt, was für stimmungsvolle Events die Australier auszurichten im Stande sind. Und auch, wenn diese Bewerbung nicht der Top-Favorit ist, eine ernst zu nehmende Option ist sie in jedem Fall.

Fußball und Australien – dass das geht, wurde in den letzten Jahren immer deutlicher. Der logische nächste Schritt ist nun natürlich das Bestreben, auch selbst erstmals eine WM-Endrunde abzuhalten. Und Städte wie Sydney und Melbourne eignen sich ja eigentlich optimal. Wäre da nicht diese Sache mit der Zeitverschiebung! Das hat die in ähnlicher geographischer Breite ausgetragene WM von 2002 gezeigt. Das zeigt auch die Tatsache, dass Formel-I-Zampano Ecclestone den australischen Grand Prix steichen möchte, falls der Veranstalter nicht der europäischen Zeit entgegen kommt. Es ist dies das große Manko einer ansonsten eigentlich sehr viel versprechenden Bewerbung.

Hier würde gespielt
Melbourne – Cricket Ground | 100.000
Sydney – Olympic Stadium | 83.500
Perth – Perth Stadium | 60.000
Brisbane – Lang Park | 52.500
Adelaide – Adelaide Oval | 48.000
Sydney – Football Stadium | 45.000
Geelong – Kardinia Park | 44.000
Newcastle – Int’l Stadium | 42.000
Sydney – Blacktown Stadium | 41.000
Townsville – Willows Stadium | 40.000
Canberra – Canberra Stadium | 40.000
Gold Coast – Carrara Stadium | 40.000

Das Team des Gastgebers
In den letzten Jahren hat sich Australien zu einer Mannschaft entwickelt, die sich auf der Bühne einer WM zumindest recht ordentlich präsentieren kann. Durch den Wechsel in den asiatischen Kontinentalverband wurde zudem sichergestellt, dass die „Socceroos“ auch in den nächsten Jahren nicht ernsthaft um eine Teilnahme zittern müssten. Der Boost einer Heim-WM würde dem Fußball am fünften Kontinent zusätzlich einen Schub verleihen – ein gutes Abschneiden des Gastgebers ist nicht unrealistisch.

Positiva
– In diesem Teil der Welt fand noch nie eine WM-Endrunde statt.
– Sydney 2000 (Olympia) und Melbourne 2006 (Commonwealth Games) waren herausragende Volksfeste.
– Die meisten Stadien existieren bereits oder bedürfen nur geringer Nachbesserungen.
– Das Klima – die WM würde im australischen „Winter“ stattfinden, wodurch die Hitze kein Thema wäre.

Negitiva
– Mit den Unterbringungsmöglichkeiten hapert es noch ein wenig.
– Die Zeitzone ist weder für Europa noch für Amerika optimal. Einbußen drohen.
– Die zum Teil riesigen Entfernungen zwischen den Austragungsorten, vor allem nach Perth, bedingen Abhängigkeit vom Luftverkehr.

Chancen
Australien ist nicht chancenlos. Die FIFA vergibt Endrunden gerne auch so ein wenig nach dem Prinzip „Bildungsauftrag“, und da kommt hinter dem Favoriten Katar gleich die Bewerbung vom fünften Kontinient. Die weltoffenen Australier sind zudem bekannt dafür, solche Veranstaltungen zu riesigen Volksfesten werden zu lassen. Wenn da nicht die großen Bedenken bezüglich der Zeitzone wären…

und außerdem…
…wäre eine WM Down Under eine gute Gelegenheit, der Welt die Unterschiede zwischen dem weltoffenen Australia und dem, nun ja, weniger weltoffenen Austria klar zu machen. Wenn das kein gutes Omen ist!

(phe)

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Über Philipp Eitzinger

Journalist, Statistik-Experte und Taktik-Junkie. Kein Fan eines bestimmten heimischen Bundesliga-Vereins, sondern von guter Arbeit. Und voller Hoffnung, dass irgendwann doch noch alles gut wird.