Gerade vorhin habe ich die Aufstellung des österreichischen U20-Kaders für das Testspiel gegen die Schweiz am 19. August bekommen. Darin fallen drei Dinge auf. Erstens: Sturms Youngsters Jantscher und Beichler sind dabei und werden von Brückner demnach nicht gegen Italien einberufen. Zweitens: Ein Engländer mit österreichischer Großmutter wird getestet, der anscheinend für Österreich spielen möchte. Drittens: Er ist der einzige Spieler im Kader, der im Ausland (zweite englische Liga) spielt.
[ad#bv_test]Während Talente aus Deutschland, England, Spanien, Italien, Frankreich und anderen größeren Fußball-Nationen schon mit 17 oder 18 Jahren in Topp-Ligen Luft schnuppern, kommen österreichische Talente erst drei bis fünf Jaher später aus dem Sumpf der heimischen Liga heraus. Bis dahin müssen sie sich für viertklassige Trainer beweisen, die sie in ihrer Entwicklung nicht ausreichend weiter bringen (und scheitern oft genug an deren Ignoranz: ein aktuelles Beispiel droht meiner Meinung nach Veli Kavlak zu werden).
Das sind Jahre, die sie natürlich im Laufe ihrer Karriere meistens nicht mehr aufholen können. Nur die allergrößten Ausnahmetalente (etwa ein Prödl) haben dann noch das Potential, sich zu internationalen Klassespielern zu entwickeln.
Die Frage ist: Wie kann man dieses Dilemma lösen? Wie bekommt man österreichische Talente schon mit 15-16 Jahren auf den Radar von Vereinen internationaler Top-Ligen? Dass man in diesem Alter noch nicht in der Bundesliga-Auslage stehen kann, scheint ja logisch.
Der Kader für das U20-Testspiel Schweiz – Österreich (19.8.2008):
Ashley Barnes (Plymouth), Daniel Beichler (Sturm Graz), Guido Burgstaller (Wiener Neustadt), Thomas Fröschl (DSV Leoben), Stefan Ilsanker (Red Bull Juniors), Jakob Jantscher (Sturm Graz), Lukas Königshofer (Austria Kärnten), Georg Margreitter (Wiener Neustadt), Stephan Palla (Rapid), Julius Perstaller (Wacker Innsbruck), Thomas Piermayr (LASK), Christian Ramsebner (Austria Amateure), Jan-Marc Riegler (Red Bull Juniors), Thomas Salamon (Mattersburg), Wolfgang Schober (Red Bull Juniors), Rene Seebacher (Admira), Manuel Seidl (Mattersburg), Benjamin Sulimani (Austria Lustenau)
Immerhin vier Legionäre sind im U21-Kader von Manfred Zsak zu finden. Auch hier hätte ich einige gern im A-Kader gesehen.
Kader für das U21-Testspiel Österreich – Irland (19.8.2008, Wr. Neudorf):
Robert Olejnik (Falkirk), Andreas Lukse (Rapid), Niklas Hoheneder (LASK), Michael Madl, Andreas Schiemer (beide Austria), Mario Reiter (Wr. Neustadt), Andreas Schicker (Admira), Julian Baumgartlinger (1860 München), Harun Erbek (Kayserispor), Florian Klein (LASK), Michael Stanislaw (Wr. Neustadt), Zlatko Junuzovic (Austria Kärnten), Veli Kavlak (Rapid), Emin Sulimani (Austria), Marko Arnautovic (Twente Enschede), Christopher Drazan (Rapid), Rubin Okotie (Austria), Marco Stankovic (Sturm), Andreas Dober (Rapid), Mario Sonnleitner (Sturm), Markus Suttner (Austria), Daniel Toth (Ried), Christoph Saurer (LASK)