Die nüchternen Schweizer, traditionell nobel-zurückhaltend, als enthusiastisches Kollektiv? Nein, so richtig war nicht damit zu rechnen, was in den letzten drei Wochen zwischen Genf und St. Gallen passiert ist. Die Eidgenossen ließen sich von der EM mitreißen wie man es bei unseren Nachbarn sonst nur bei einer Alpinen Ski-WM oder den Odermatt-Siegen in Adelboden kennt.
Und so kennt diese Endrunde – mit einigen wenigen Ausnahmen, Salut France, Hej Sverige! – nur Gewinner. Die nicht niederzuringenden Engländerinnen natürlich, die sich nach dem im Elfmeterschießen errungenen Final-Sieg von Basel über die erfolgreiche Titelverteidigung freuen dürfen. Spanien, trotzdem, weil man wieder im Finale war und seinen Anspruch auf den Status als Klassenprimus glaubhaft untermauert hat. Semifinalist Italien, so gut wie seit drei Jahrzehnten nicht. Die UEFA, die mit den Bildern ausverkaufter Stadien ein optisch großartiges Produkt verkaufen konnte, dass vor allem in den Ländern der Favoriten auch im TV ein Quoten-Erfolg war.
Und die Schweiz selbst. Die mit der ehrlichen, positiven Begeisterung für dieses Turnier und für ihre Fußballerinnen einerseits diese EM vor Ort zu einem echten Fest gemacht haben. Spätestens mit dem emotionalen Last-Minute-Einzug ins Viertelfinale haben sie sich die Liebe der Schweizer gesichert und dank der vielen aufstrebenden Talente steht die Truppe vor einer vielversprechenden Zukunft.
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