Am 18. Dezember 2022 wird im Stadion von Lusail, einem Vorort von Katars Hauptstadt Doha, im WM-Endspiel der Weltmeister ermittelt. Nun, exakt zwei Jahre vorher, nimmt die Qualifikation dafür Formen an – coronabedingt etwas später als vorgesehen und mancherorts auch mit einem veränderten Modus.
Hier ein Rundblick, wie es in der Qualifikation für die letzte mit 32 Teams ausgetragene WM in zwei Jahren aussieht.
🏟 Lusail Stadium
🏆 Final, 18 Dec 2022 18:00 local time + 6 group stage & 3 knockout stage matches
🌍 Largest stadium by capacity (80,000) at the first #WorldCup hosted in the Gulf pic.twitter.com/FP8Byb1N2T
— FIFA World Cup (@FIFAWorldCup) July 15, 2020
Europa (13 Teams)
Kontinentalmeister: Portugal (2016, Finale gegen Frankreich)
2018 dabei: Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Island, Kroatien, Polen, Portugal, Russland (Gastgeber), Schweden, Schweiz, Serbien, Spanien
Modus: Zehn Gruppen zu je fünf bzw. sechs Teams, die Gruppensieger sind fix qualifiziert. Die zehn Zweiten sowie die zwei besten verbleibenden Nations-League-Gruppenieger spielen in zwei K.o.-Runden um die drei verbleibenden Plätze.
Kalender: Mit zwei Dreifach-Spieltagen (März und September 2021) sowie zwei Doppel-Spieltagen (Oktober und November 2021) werden die Gruppen durchgepeitscht. Die Playoffs finden im März 2022 statt und werden nicht in Hin- und Rückspielen ausgetragen, sondern in jeweils nur einem Spiel entschieden.
Zu beachten: Die Doping-Sperre für Russland für Weltmeisterschaften und Olympische Spiele wurde zwar halbiert, die WM 2022 fällt aber aller Voraussicht nach noch in den Zeitraum der Sperre. Demnach ist sich Russland als solches für das Turnier in Katar disqualifiziert. Sehr wohl theoretisch möglich ist aber ein Antreten als Mannschaft unter neutraler Fahne, wie das etwa bei Olympia in Pyeongchang 2018 der Fall war.
Hinweis: Die für Sommer 2020 angesetzte EM in zwölf über den ganzen Kontinent verstreuten Städten wurde um exakt ein Jahr verschoben.
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Südamerika (4 oder 5 Teams)
Kontinentalmeister: Brasilien (2019, Finale gegen Peru)
2018 dabei: Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Peru, Uruguay
Modus: Wie üblich treten alle 10 Teams in einer großen Gruppe gegeneinander an. Die Top-4 nach 18 Spieltagen fahren zur WM, der Fünfte spielt im interkontinentalen Playoff.
Kalender: Vor zwei Monaten wurde mit Geisterspielen die Gruppe eröffnet, zwei Doppelspieltage sind bisher absolviert. Im Jahr 2021 werden fünf Doppelspieltage absolviert (März, Juni, September, Oktober, November), Ende Jänner bzw. Ende März 2022 folgen die letzten vier Spieltage.
Zu beachten: Die großen Duelle zwischen Brasilien und Argentinien steigen im März 2021 bzw. Jänner 2022, so wie sich die Dinge bisher entwickeln, dürften diese aber der Kampf um die Plätze vier und fünf keine allzu große Rolle spielen.
Hinweis: Die für Sommer 2020 angesetzte Copa América in Argentinien und Kolumbien wurde, parallel zur EM, um exakt ein Jahr verschoben. Katar und Australien sind diesmal die beiden Gast-Teilnehmer.
Nord- und Mittelamerika (3 oder 4 Teams)
Kontinentalmeister: Mexiko (2019, Finale gegen die USA)
2018 dabei: Costa Rica, Mexiko, Panama
Modus: Die 30 schwächeren Teams spielen eine Vorrunde mit 6 Gruppen zu je 5 Teams. Die in einem Einzeldurchgang (ohne Hin- und Rückspiele!) ermittelten Gruppensieger spielen in K.o.-Duellen um die Teilnahme der Finalrunde mit acht Teams (für diese sind Mexiko, USA, Costa Rica, Jamaika und Honduras gesetzt). Diese wird normal mit Hin- und Rückrunde gespielt, die Top-3 sind für die WM qualifiziert, der Vierte spielt im interkontinentalen Playoff.
Kalender: Die Vorrunden-Gruppen werden im März bzw. Juni 2021 absolviert, direkt im Anschluss folgen ebenso im Juni 2021 die Entscheidungsspiele um den Finalrunden-Einzug. Diese Finalrunde wird mit vier Dreifach-Spieltagen und einem Doppel-Spieltag von September 2021 bis März 2022 stattfinden.
Zu beachten: Nach dem peinlichen Scheitern in der WM-Quali für 2018 wurde in den USA ein radikaler Generationswechsel vollzogen, es sind kaum noch eine Handvoll Spieler mit mehr als 25 Länderspiel-Einsätzen übrig.
Hinweis: Ursprünglich wollte die CONCACAF die zuvor übliche Finalrunde mit sechs Teams zu Beginn absolvieren (die Besetzung dieser sollte über das FIFA-Ranking erfolgen) und allen anderen lediglich nur das Recht einräumen, einen eigenen Cup zu absolvieren, dessen Sieger gegen den Finalrunden-Vierten ein K.o.-Duell um einen Platz im internationalen Playoff absolvieren sollte. Da durch Corona das ganze Jahr 2020 (und damit sechs der zehn geplanten Toprunden-Spieltage sowie die komplette Gruppenphase der Lower-Seeds) ins Wasser fiel, wurde diese Idee zumindest für 2022 gestrichen
Afrika (5 Teams)
Kontinentalmeister: Algerien (2019, Finale gegen Senegal)
2018 dabei: Ägypten, Marokko, Nigeria, Tunesien, Senegal
Modus: Zunächst spielten die schwächsten 28 Teams in K.o.-Duellen um 14 Plätze in der Hauptrunde. In dieser gibt es 10 Gruppen zu je 4 Teams. Die zehn Gruppensieger spielen dann wiederum in fünf K.o.-Duellen um die fünf WM-Tickets.
Kalender: Die sechs Spieltage der Hauptrunde werden von Mai bis Oktober 2021 ausgetragen, die entscheidenden Playoffs sind für November 2021 angesetzt.
Zu beachten: Die meisten Gruppen sehen relativ klar aus, mit einem deutlich zu favorisierenden Team. Ausnahmen bilden hierbei die Gruppe mit Kamerun und Côte d’Ivoire und jene mit Ghana und Südafrika, die jeweils zwei namhafte Teams beinhalten, sowie jene mit Mali und dem aufstrebenden Uganda.
Hinweis: Der für Jänner 2021 angesetzte Afrikacup in Kamerun ist um ein Jahr verschoben worden. Die coronabedingt unterbrochene Qualifikation für dieses Turnier wird im März 2021, vor Beginn der WM-Quali-Hauptrunde, vollendet.
Asien (4 oder 5 Teams)
Kontinentalmeister: Katar (2019, Finale gegen Japan)
2018 dabei: Australien, Iran, Japan, Saudi-Arabien, Südkorea
Modus: Nach einer K.o.-Vorrunde der 12 schwächsten Teams wird derzeit eine Zwischenrunde mit acht Gruppen zu je fünf Teams absolviert. Die Gruppensieger und die vier besten Zweiten erreichen die Finalrunde mit zwei Gruppen zu je sechs Teams. Die Sieger und Zweiten dieser beiden Gruppen qualifizieren sich für die WM, die beiden Dritten spielen um einen Platz im interkontinentalen Playoff.
Hinweis: Da diese Zwischenrunde auch als Qualifikation für den nächsten Asien-Cup dient, spielt WM-Gastgeber Katar mit – in der Finalrunde, die nur für die WM-Quali herangezogen wird, nicht. Sollte sich Katar sportlich für die Finalrunde qualifizieren (wonach es aussieht), würde der fünfbeste Zweite stattdessen nachrücken.
Kalender: Die Zwischenrunde hat im September 2019 begonnen und steht coronabedingt seit einem Jahr still. Im März und Juni wird die Zwischenrunde beendet, die Finalrunde ist für den Zeitraum von September 2021 bis März 2022 angesetzt. Das Duell der Gruppendritten wird, weil die Zeit ausgeht, in nur einem Spiel im Juni 2022 unmittelbar vor dem interkontinentalen Playoff ausgetragen.
Zu beachten: Große Namen wie vor allem China (mit der finanzkräftigen Liga) und der Iran (der mit Persepolis Teheran einen Asien-CL-Finalisten stellt) haben sich im Herbst 2019 schon ziemlichen Druck erspielt, auch Südkorea und Saudi-Arabien haben schon zweimal Punkte gelassen. Sie alle sollten es noch schaffen, zumindest als Zweite durchzukommen
Ozeanien (0 oder 1 Team)
Kontinentalmeister: Neuseeland (2016, Finale gegen Papua-Neuguinea)
2018 dabei: keiner (Neuseeland im Playoff gegen Peru gescheitert)
Modus: Die 11 Teams werden in zwei Gruppen gelost, die in einem einzelnen Durchgang jeweils an einem zentalisierten Austratungsort gespielt werden. Die Top-2 jeder Gruppe kommen in die K.o.-Phase mit Halbfinale und Finale, wo jeweils in Hin- und Rückspiel der Teilnehmer am interkontinentalen Playoff ermittelt wird.
Teilnehmer: Neuseeland, Salomonen, Neukaledonien, Tahiti, Fidschi, Vanuatu, Papua Neuguinea, US-Samoa, Westsamoa, Tonga, Cook-Inseln. Datum für die Auslosung steht noch nicht fest.
Kalender: Die beiden Gruppen werden werden im Juni 2021 gespielt, die beiden K.o.-Runden im September bzw. Oktober 2021.
Hinweis: Die coronabedingte ersatzlose Streichung des OFC-Cups, der üblicherweise Teil des Quali-Prozesses ist, machte eine Änderung des Modus notwendig. Bei diesem Kontinental-Bewerb nehmen normalerweise acht Teams teil, weswegen die OFC-Cup-2020/WM-2022-Quali ursprünglich mit der Qualifikations-Runde der vier schwächsten Teams starten hätte sollen.
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