Hans Rinner ist der Nachfolger von Martin Pucher als Bundesliga-Präsident – das ist, angesichts der Alternativer Hoscher, die weniger unangenehme Lösung.
Mit dem Sturm-Präsidenten hat sich demnach quasi der Kandidat der „kleinen“ Vereine durchgesetzt, schließlich wusste Konkurrent Dietmar Hoscher mit den Bundeslia-Spitzenteams Rapid, Austria und Salzburg drei absolute Schwergewichter hinter sich. Der dritte Kandidat, Veit Schalle, schätzte seine Chancen (zu Recht) so niedrig sein, dass er gar nicht erst seinen Terminplan so zu ändern, dass er zur Wahl in Vösendorf erscheinen hätte können.
Denn gerade während des großen Wettskandals den Leiter eines großen Wettanbieters, in diesem Fall tipp3, an die Spitze der Bundesliga zu hieven, wäre wohl ein äußerst falsches Signal gewesen. Zwar ist Rinner als Vereinsboss in dieser Funktion eigentlich ebenso wenig tragbar wie sein Vorgänger Martin Pucher, aber wenn man sich die Alternativen vor Augen führt, kann man die Wahl, wenn auch mit keinem allzu guten Gefühl, doch zumindest als akzeptabel betrachten.
Mit der Entscheidung für Rinner dürfte nun auch eine Entscheidung gefallen sein, in welche Richtung sich das Gremium in den nächsten Jahren entwickeln sollte. Der der finanzstarke Vertreter der finanzstarken Vereine (also Hoscher) hätte sicherlich eher auf Spitzenförderung geschaut. Hans Rinner, als jemand der einen am Boden liegenden Verein zu einem Vorzeigeobjekt gemacht hat, wird sein Augenmerk wohl vor allem auf vernünftiges Wirtschaften aller Beteiligten legen. Das heißt: Finanziellen Traumtänzern wird nun noch viel mehr der Kampf angesagt, als das nach dem Crash-Jahr 2007 schon der Fall ist.
Das kann dem österreichischen Fußball in seiner Breite nur gut tun.
(phe)