U21-EM-Playoff: Österreich gerät in Griechenland in den Vorteil

Österreich steht nach einem 1:0-Sieg in Griechenland vor dem erstmaligen Erreichen in die U21-EM-Endrunde. Das Ergebnis schmeichelt der Leistung, stören wird das nachträglich niemanden.

Beide Teams liefen in einem 4-4-1-1/4-2-3-1 auf. Österreich ließ die Griechen im strömenden Regen in Saloniki von Beginn nicht zu Chancen kommen, hätte seinerseits aber Möglichkeiten zur Führung gehabt. Die beste Chance war eher eine Zufallsproduktion, als ein Ausputzer an Baumgartner abprallte und die Stange traf. Aber auch Danso verzog eine Chance nach 10 Minuten mit einem etwas zu hohen Schuss.

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Der Augsburger, der im Klubleben bisher als Innenverteidiger arbeitete aber zuletzt bei einem Kurzeinsatz wie auch hier als Achter eingesetzt wurde, spielte auffällig und war im Offensivspiel oft eingebunden. Mit Posch und Lienhart stehen Werner Gregoritsch bereits zwei für dieses Level starke Innenverteidiger zur Verfügung. Maximilian Wöber von Ajax fehlte ja gesperrt in diesem Hinspiel.

Die Null soll stehen

Die Österreicher spielten nach einer guten Anfangsphase strategisch verhalten und wollten spürbar vor allem kein Gegentor einstecken (anders als gestern beim A-Team gegen Bosnien genügte das vorerst ja). Sie attackierten ihre Gegner in der Regel in der Mitte des Feldes – nicht hoch, aber auch nicht zu tief stehend. Vor allem Pässe ins Mittelfeldzentrum sollten unterbunden werden. Das ging lange gut. Abgesehen von einer etwas chaotischen Szene, in der ein 30-Meter-Heber am Obernetz landete, kamen die Griechen erst nach 41 Minuten erstmals gefährlich vor das Tor.

Dann aber dafür kurz darauf gleich nochmal. Beide Mal gelang ein diagonaler Pass hinter die ÖFB-Außenverteidiger, wo die Flügel in Räume stießen konnten.  Die Pause kam im stärker werdenden Regen aus österreichischer Sicht nicht zu früh.

Nervosität nimmt zu

Die Griechen wechselten (Lamprou kam positiongetreu für Chatzigiovanis) aber am von vielen kleinen Fouls geprägten Spiel änderte sich dadurch nur wenig. Offensiv war nicht viel Konstruktives seitens der Gäste zu erkennen, die den Griechen wohl nun bewusst viel mehr vom Ball ließen aber überhaupt keine Umschaltmomente für den Konter erzeugen konnten. Ab einem gewissen Punkt war schwer zu sagen, ob vor allem die Gregoritsch-Truppe hier nicht mehr tun wollte oder nicht mehr tun konnte.

Jakupovic ersetzte nach einer Stunde Grbic, der sich beim Zustellen der Pässe offenbar müde gelaufen hatte. Kurz darauf brachten die Griechen Kotsoupolos für Androutsos.

Wechsel in der Formation

Beide Wechsel änderten nicht an der Grundformation und an der Tendenz, dass sich die Österreicher immer weiter hinten reindrücken ließen und den Gastgebern mit Fouls und bei Eckbällen immer wieder die Chance gaben, den Ball in den Strafraum zu schlagen. Auch ansonsten häuften sich die Fehler und Unachtsamkeiten unter dem zunehmenden griechischen Druck.

In der 68. Minute rettete Alexander Schlager bei einer riesigen Chance der Griechen den Rückstand. Dann nahm Gregoritsch den anscheinend müde gewordenen Danso vom Platz und brachte Dominik Baumgartner (wieder positionsgetreu).

Als Österreich das Zentrum und Spiel dadurch doch endlich wieder etwas besser in den Griff bekam und endlich auch wieder in der Gegnerhälfte auftauchte, änderte der letzte Wechsel bei den jetzt ebenfalls nicht voll bei vollen Kräften agierenden Griechen dann inhaltlich doch noch ein wenig. Zehner Bouzoukis wurde durch den zweiten Vollstürmer Kampetsis ersetzt.

Führung aus dem Nichts

Ein Versuch von Trainer Nikopolidis, bloß: Unmittelbar danach ging Österreich mit 1:0 in Führung. Jakupovic köpfelte nach einer Ecke eigentlich nicht besonders gefährlich aus lange Eck, aber der Hoffenheimer Posch irritierte mit seinem Eingreifen und seiner leichten Streifberührung den Keeper ausreichend, damit der Ball im Netz landete (84.). Das Auswärtstor war geglückt. Den Griechen viel darauf hin nichts ein, die Österreicher liefen nun doppelt motiviert. Kvasinas Einwechselung für Lovric in der 91. Minute sollte natürlich wie manch Wehwehchen nur noch Zeit von der Uhr nehmen.

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Fazit

Österreich steht mit einigem Glück vor dem Rückspiel so knapp wie zuletzt 2008 davor, bei einer U21-Europameisterschaft teilzunehmen. Vielleicht reicht es diesmal. Wichtig wäre dafür, aus dem Fehler von damals zu lernen, als die Angst vor der eigenen Courage eine zum Greifen nahe Quali vermurkste. Eine Leistungssteigerung gegenüber heute würde die Mission erleichtern. Und viel Unterstützung beim Rückspiel am Dienstag in St. Pölten sicher auch.