Cup der Cupsieger: So sähe er 2015/16 aus

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Wer zumindest 30 Jahre alt ist, wird sich noch bewusst an ihn erinnern: Den Europapokal der Cupsieger. 1999 wurde dieser zu Grabe getragen, weil die meisten Gewinner der nationalen Pokalbewerbe auch in der gerade innerhalb von zwei Jahren von 16 auf 32 Teams erweiterten Champions League qualifiziert waren.

Passend zur Cup-Halbfinal-Woche (in Deutschland, England, Frankreich, Russland und auch in Österreich steht diese Runde am Programm) spielen wir ein bisschen „Hättiwari“: Wie würde der Cupsieger-Bewerb in der Saison 2015/16 aussehen, gäbe es ihn noch?

Cup_Winners_CupGrundsätzlich fand dieser als nominell zweithöchster Europacup-Bewerb „E2“ genannte Cup ohne Gruppenphase statt, im September startete man mit dem Sechzehntel-Finale – also mit 32 Teilnehmern – in die Hauptrunde. Da die Teilnehmerzahl mittlerweile auf 54 angewachsen ist, wird man sinnvollerweise zwei Quali-Runden brauchen, eine Ameisen-Runde der echten Zwerge und eine mit dem hinteren Mittelfeld.

Wenn wir mal 16 Teams benennen, die für die erste Hauptrunde gesetzt sind, reden wir von den Cupsiegern bzw. den gegen die Meister unterlegenen Finalisten. Das wären (gereiht nach Klub-Ranking):

Arsenal FC aus England (Endspiel 4:0 gegen Aston Villa)
Shachtar Donetsk aus der Ukraine (Penalty-Pleite gegen Dynamo Kiew)
Athletic Club Bilbao aus Spanien (im Finale 1:3 gegen Meister Barcelona)
Sporting Lissabon aus Portugal (im Elferschießen gegen Braga erfolgreich)
Lazio Rom aus Italien (die 1:2 n.V. gegen Juventus verloren haben)
Club Brugge KV aus Belgien (Last-Minute-2:1 gegen Anderlecht im Finale)
VfL Wolfsburg aus Deutschland (mit einem 3:2 gegen Kloppos Dortmund)
Fenerbahce (zwar nur Semifinale, aber Finalist Bursaspor ist Europacup-gesperrt)
Lokomotiv Moskau aus Russland (3:1 n.V. gegen Kuban Krasnodar)
Austria Wien aus Österreich (0:2 n.V. im Finale gegen Meister Salzburg)
AJ Auxerre aus Frankreich (der Zweitligist verlor 0:1 gegen Meister PSG)
Slovan Liberec aus Tschechien (im Penalty-Schießen gegen Jablonec)
FC Groningen aus den Niederlanden (mit einem 2:0 gegen Zwolle)
FC Sion aus der Schweiz (überraschendes 3:0 beim FC Basel)
AO Xanthi aus Griechenland (1:3 im Endspiel gegen Abo-Meister Olympiakos)
ASA Târgu Mures aus Rumänien (einziger Viertelfinalist mit UEFA-Lizenz)

Alle anderen Teams müssten im August dann schon eine Qualifikations-Runde überstehen. Die Teams, die sich vermutlich in dieser Runde durchsetzen würden, sind:

FC Kopenhagen aus Dänemark
AEL Limassol aus Zypern
Legia Warschau aus Polen
Hapoel Be’er-Sheva aus Israel
Inverness Caledonian Thistle aus Schottland
RNK Split aus Kroatien
IFK Göteborg aus Schweden
Shachtior Soligorsk aus Weißrussland
Cherno More Varna aus Bulgarien
Odds Skien aus Norwegen
Videoton Székesfehérvár aus Ungarn
Cukaricki Belgrad aus Serbien
FK Senica aus der Slowakei
NK Koper aus Bulgarien
Sheriff Tiraspol aus Moldawien
FC Vaduz aus Liechtenstein

Der Rest vom Schützenfest hätte überwiegend nur geringe Chancen, sich für die Hauptrunde zu qualifizieren. Der Vollständigkeit halber aber hier die weiteren Teilnehmer an den Quali-Runden:

Neftchi Baku aus Aserbaidschan, Dinamo Tiflis aus Georgien, Kairat Almaty aus Kasachstan, Olimpik Sarajevo aus Bosnien, Inter Turku aus Finnland, KR Reykjavík aus Island, FK Jelgava aus Lettland, Mladost Podgorica aus Montenegro, KF Laci aus Albanien, Atlantas Klaipeda aus Litauen, Rabotnicki Skopje aus Mazedonien, St. Patrick’s Athletic aus Irland, FC Differdange 03 aus Luxemburg, FC Birkirkara aus Malta, FC Glentoran aus Nordirland, AFC Newtown aus Wales, Mika Ashtarak aus Armenien, Nomme Kalju aus Estland, Vikingur Göta von den Färöern, S.S. Murata aus San Marino, UE Sant Julià aus Andorra und FC Lynx aus Gibraltar.

Die Sache mit der Champions League

Man muss dabei natürlich bedenken: Ein solcher Bewerb macht in der Tat nur dann Sinn, wenn in der Champions League auch tatäslich nur und ausschließlich die nationalen Meister spielen – also Barcelona, Chelsea, Bayern, Juventus, Benfica, PSG, Zenit, Eindhoven, Dynamo Kiew, Gent, Galatasaray, Olympiakos, Basel, Salzburg, Pilsen, Malmö, Celtic, usw. – und wirklich niemand anderer.

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Über Philipp Eitzinger

Journalist, Statistik-Experte und Taktik-Junkie. Kein Fan eines bestimmten heimischen Bundesliga-Vereins, sondern von guter Arbeit. Und voller Hoffnung, dass irgendwann doch noch alles gut wird.