Nach dem 1:1 im Hinspiel in Wien muss Österreich in Belgrad gegen Serbien gewinnen, um den Aufstieg in die A-Gruppe der Nations League doch noch zu bewerkstelligen. Es wird das siebente Spiel des ÖFB-Teams in Belgrad. Der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 1949.
Hier eine kleine Zeitreise: Das waren Österreichs bisherigen Länderspiele in Belgrad.
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Wenn das Länderspiel-Jahr 2025 in Europa startet – mit den Viertelfinal- und den Relegationsspielen in der Nations League und den ersten Partien der WM-Qualifikation für 2026 – ist Russland weiterhin nicht dabei. Drei Jahre nach der am 28. Februar 2022 ausgesprochenen Suspendierung nach dem Einfall in der Ukraine ist nicht abzusehen, wann russische Teams wieder international mitmachen dürfen.
National wird aber weiterhin gespielt und auch das Nationalteam ist so gut aktiv, wie es halt geht – sprich, wie man Gegner findet, die gegen die Russen spielen wollen. Katar gehörte zu diesem wenig illustren Kreis dazu, Weißrussland sowieso, auch Syrien vor dem Assad-Sturz – und Serbien, der österreichische Gegner in den kommenden Tagen.
Die Stärke des Nationalteams hat unter der Isolation fraglos gelitten – aber auch die Rolle der Liga ist interessant. Denn der Anteil an Russen ist in den letzten Jahren nicht etwa gestiegen – sondern, zumindest bei den Top-Teams, geradezu eingebrochen.
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Blau-Weiß Linz oben, der LASK unten: Mit diesem Ausgang des Grunddurchgangs war vor dieser Bundesliga-Saison nicht zu rechnen. Davon abgesehen gibt es bei der Verteilung, wer in der Meister- und wer in der Qualifikationsrunde die letzten zehn Saisonspiele absolviert, keine große Überraschungen.
Nur: Wie war der Weg dorthin?
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„Wenn alle anderen an uns denken, sollen sie denken: ‚Maah, die Österreicherinnen… die jagen uns, die geben uns Stoff, die bringen uns aus der Komfortzone, gegen die müssen wir etwas leisten, dass wir da was holen.‘ Das soll in Zukunft passieren. Und Stars haben sie überall. Aber wenn die alleine sind und auf euch prallen, auf euch alle: Keine Chance! Da werdet ihr so viel Spaß haben. So viel!“
Mit diesen Worten hatte sich der neue ÖFB-Frauen-Teamchef Alexander Schriebl am Beginn des ersten Lehrgangs an die versammelte Mannschaft gewandt. Zwei Spiele später – ein 1:0-Sieg gegen Schottland und eine 1:4-Niederlage in Deutschland – ist schon einiges zu erkennen, was sich Handschrift des neuen Trainers interpretieren lässt.
Von den Vibes her, betreffend die Taktik und auch im Hinblick auf das Personal.
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Die erste Antwort war immer die selbe. „Ein wirklich supernetter Typ, ein Menschenfänger“ sei Alexander Schriebl, und „zwischenmenschlich wird das ganz sicher passen!“ Wenn man Menschen fragt, die den neuen Teamchef der ÖFB-Frauen näher kennen, wird stets seine außerordentliche soziale Kompetenz betont. Sportlich setzte er beim Red-Bull-Klub in Bergheim auf hartes Pressing, eine gewisse Kompatibilität mit den Stärken des Nationalteams ist also sicher gegeben.
Aber kann er die Defizite im Aufbauspiel mit Ballbesitz beheben? Ist der Sprung vom Frauen-Team aus dem beschaulichen Salzburger Vorort direkt in die höchste Klasse der Nations League nicht doch sehr groß? Vor allem jedoch: Was sagt seine Verpflichtung und der Weg dorthin über den ÖFB aus – und dessen längerfristigen Plan für die Frauensektion, und gibt es eine solchen überhaupt?
Die ersten Bewährungsproben des 46-jährigen Salzburgers kommen jedenfalls rasch, am 21. Februar steht in Ried das erste Nations-League-Spiel gegen Schottland an, vier Tage später geht es in Nürnberg gegen Deutschland.
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Dieser Job hat ihr die Welt bedeutet. Und doch haben am Ende die Mechanismen des Geschäfts gegriffen: Vier Jahren und vier Monaten nach dem ersten Spiel ihrer Amtszeit ist Irene Fuhrmann nicht mehr Teamchefin des österreichischen Frauenfußball-Nationalteams.
Die erste Amtszeit einer Frau in diesem Posten hat viel Schönes gebracht – wie das EM-Viertelfinale 2022 und Platz zwei in der Nations-League-Gruppe 2023. Dazu einiges, was notwendig war – 14 Spielerinnen haben unter Fuhrmann debütiert, darunter zukünftige Stützen wie Annabel Schasching, Lilli Purtscheller und Eileen Campbell.
Aber es war eben auch das verhackte WM-Playoff in Schottland dabei und vor allem dieses verflixte Jahr 2024. Die Entwicklung stagnierte, der Generationswechsel stagnierte, spielerisch ging nichts mehr weiter und einige der verlorenen Matches gingen auch auf sie. Die mit den beiden Playoff-Niederlagen gegen Polen verpasste EM-Teilnahme war die Kulmination einer schon länger sichtbaren Fehlentwicklung.
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Ex-ÖFB-Teamchef Didi Constantini ist nach langer Demenz-Erkrankung im Alter von 69 gestorben. Die Ballverliebt-Crew blickt auf die Zeit und Lage des österreichischen Fußballs in seiner Ära zurück.
Von den 22 Spielerinnen, die bei den beiden Playoff-Spielen zur Frauen-EM zwischen Polen und Österreich in den Startformationen gestanden sind, spielte keine einzige ihren Liga-Fußball in Polen und nur eine in Österreich. Dafür zwei in Italien, je drei in Spanien, Frankreich und England – und acht in Deutschland.
Und zwei sind sogar in Deutschland aufgewachsen: Polens Sechser Tanja Pawollek, die aus dem Frankfurter Umland kommt – und die polnische Innenverteidigerin Oliwia Woś. Sie ist in Olesno in Oberschlesien geboren, aber in Witten aufgewachsen, dort wo auch Alexandra Popp herkommt, zwischen Essen und Dortmund. Ein Ruhrpott-Kind.
Dank ihr ist Witten auch nach dem Ende der Nationalteam-Karriere von Popp bei der kommenden EM vertreten. Ballverliebt hat sich nach der überraschend geschafften Qualifikation gegen Österreich mit der 1,82 Meter großen und 25 Jahre alten Woś – die nach ihrem Studium der Liberal Arts & Sciences an der University of Indiana 2022 zum FC Zürich gegangen ist, nun beim FC Basel unter Trainerin Kim Kulig spielt – unterhalten.
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Glasige Augen, wohin Oliwia Woś am Eingang des Spielertunnels auch blickte. Die über 1,80m große polnische Innenverteidigerin verteile Umarmungen – an Marie Höbinger und Viktoria Pinther, mit denen sie beim FC Zürich gemeinsam Schweizermeister geworden war. Und an Tanja Pawollek, ihre eigene Teamkollegin, die Rotz und Wasser heulte – völlig überwältigt davon, dass sich Polen erstmals für eine Frauen-EM qualifiziert hatte.
Und Österreich? Vor fast auf den Tag genau einem Jahr gab Manuela Zinsberger feixend den Satz „Mir san verdammte Scheiße zweiter Platz“ zu Protokoll, nachdem Österreich eben diesen mit einem 2:1 gegen Norwegen in der Nations-League-Gruppe fixiert hatte. The future was looking bright, doch mit Blick auf die EM gilt nach den beiden 0:1-Niederlagen im entscheidenden Playoff-Duell gegen Polen: Mia san verdammte Scheiße net dabei.
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Nein, nötig wäre das nicht gewesen. Ist es wirklich ein sportliches Drama? Naja. Österreich hat in den Schlussminuten des Heimspiels gegen Slowenien noch den Sieg hergeschenkt und mit dem 1:1 den Direktaufstieg in die A-Gruppe der Nations League verpasst. Verschmerzbar, es gibt ja eh noch das Aufstiegsplayoff, und selbst wenn man in der B-Gruppe bleiben sollte – eigentlich wurscht. Der erste Topf für die WM-Quali ist sich gerade noch ausgegangen, das ist sicher wichtiger.
Aber die beiden abschließenden Spiele der vierten Nations League sind aus österreichischer Sicht ein Spiegelbild des Krawalls im ÖFB, der eben nicht hinter den Kulissen stattfindet, sondern auf dem Altar der Öffentlichkeit.
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