Der Weltmeister-Titel von 1954 war der Triumph des sich im Aufbau befindlichen Nachkriegs-Deutschland. Jener von 1974 war der der Bonner Republik, der von 2014 war der Sieg des modernen, multikulturellen Deuschlands. Und der von 1990 war der WM-Titel der Wende. Die Siegsnacht von Rom jährt sich nun zum 25. Mal. Hier nachgezeichnet: Der Turnierverlauf aus Sicht des DFB-Teams.
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Ballverliebt Classics: Als Rangnick der Bundesliga den Zufall nahm
„Wenn Sie flotte Sprüche hören wollen, gehen Sie nach München. Wenn Sie flotten Fußball sehen wollen, kommen Sie zu uns!“
– Ralf Rangnick, 3. Dezember 2008
Es war eines der am meisten gehypten Bundesliga-Spitzenspiele überhaupt. In einer Zeit, bevor Dortmund zum großen Dauerrivalen von Bayern München wurde und sich Bremen als solcher langsam, aber sicher verabschiedete, schickte sich ein Klub an, dem Platzhirschen Paroli zu bieten. Ein Aufsteiger – die TSG 1899 Hoffenheim.
Diese spielte eine überragende Hinrunde und kam am 16. Spieltag als Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung auf die Bayern in die Allianz Arena. Der Höhenflug war kein Zufall, sondern die Folge davon, dass Trainer Ralf Rangnick alles tat, um dem Spiel seiner Mannschaft den solchen zu nehmen. Er gewann letztendlich nichts, war damit aber der endgültige Wegbereiter für den deutschen Schritt in die Fußball-Moderne.
Die Großen stagnieren, der Kleine überraschte – dank taktischem Geschick
Vier Teilnehmer, davon drei im Achtelfinale und einer im Viertelfinale – so gut haben die CONCACAF-Teilnehmer bei einer WM noch nie abgeschnitten. Vor allem aber, dass es nicht einer der beiden „Großen“ Mexiko und USA war, der in die Runde der letzten 8 eingezogen ist, sondern das kleine Costa Rica (von der Einwohnerzahl der zweitkleinste Teilnehmer), ist schlichtweg eine Sensation. Die Tatsache aber, dass dieser Erfolg keinesfalls zufällig zustande kam, sondern durchaus verdient war, zeigt: Die Spitze in Nord- und Mittelamerika wird breiter. Was aber nicht heißt, dass auch die Dichte steigt.
1:2-Blamage in Jamaika deckt Schwächen von Klinsmanns US-Team auf
Schnell laufen können sie, die Jamaikaner – zumindest auf der Tartanbahn, das ist nicht erst sein Olympia in London bekannt. Ihre Fußball spielenden Landsmänner können zwar weder ein international konkurrenzfähiges Tempo gehen, noch zeigen sie sonst etwas besonders Aufregendes. Es reichte aber dennoch, um eine erschreckend biedere US-Mannschaft in der WM-Quali mit 2:1 zu besiegen. Kein Ruhmesblatt für Jürgen Klinsmann.
Warum Klinsmann bei den Bayern scheitern wird
„Ich möchte jeden einzelnen Spieler individuell besser machen“
Mit diesem Credo ging Jürgen Klinsmann in seinen ersten echte Trainer-Job. Schließlich hat der Posten des Teamchefs einer Nationalmannschaft, vor allem in der Art und Weise, wie Klinsmann ihn verstand, nichts mit der eigentlichen Tätigkeit einers Trainers zu tun. Klinsmann ist ein herausragender Motivator, das hat er bei der Weltmeisterschaft 2006 auf eindrucksvolle Art und Weise unter Beweis gestellt – und dank Sönke Wortmanns „Sommermärchen“ durften wir allen daran teilhaben. Continue reading