Luciano Spalletti hat aus Zenit St. Petersburg nicht nur den russischen Meister der letzten zwei Jahre gemacht, sondern dabei auch noch extrem attraktiven Fußball spielen lassen. Guus Hiddink hat den Emporkömmling Anshi Machatshkala in der letzten Saison zumindest in die Europa League geführt. Das direkte Duell zeigte aber deutlich auf, wie weit Anshi von der Spitze noch entfernt ist.
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Euro-Classics 2008 – Den Sieg erzwungen / Zum Glück gezwungen
In den Halbfinals der Euro 2008 sahen jeweils klare Favoriten (Deutschland und Spanien) gegen zwei Außenseiter mit dem Turnierverlauf auf ihrere Seite (Türkei und Russland). Letztlich setzten sich die Favoriten durch, aber nicht ohne besondere Umstände. Die einen mussten den Sieg erzwingen, die anderen wurden von der Verletzung des Torschützenkönigs zum Glück gezwungen…
Euro-Classics 2008 – Zwei Korken-Knaller
Spanien? Trotz starkem Kader noch immer irgendwie gescheitert. Griechenland? Den Spielverderber der spielerisch ansonsten grandiosen EM vier Jahre davor wollte keiner sehen. Schweden? Immer dabei, meistens ganz gut, aber selten wirklich aufregend. Die Russen? Zwanzig Jahre her, dass die eine relevante Mannschaft hatten. Kaum jemand interessierte sich vor der Euro2008 für die eher unscheinbare Gruppe D. Zu Unrecht, denn zumindest zwei Teams drückten dem ganzen Turnier ihren Stempel auf!
Spanien – Russland 4:1 (2:0)
Luxusprobleme plagten Luis Aragonés vor dem Turnier-Start seiner Spanier. Im Mittelfeld hatte er Silva, Xavi, Iniesta und Fàbregas, dazu Xabi Alonso und Senna zur Verfügung. Vorne David Villa und Fernando Torres. Wen sollte der 69-jährige Griesgram da draußen lassen? Und doch nahm vor dem Turnier niemand die Spanier für voll. Weil sie noch immer einen Weg gefunden hatten, kolossal zu scheitern.
Gegen Russland ging Aragonés von seinem aus der Quali gewohnten 4-1-4-1 ab und brachte Villa UND Torres, Senna statt Xabi Alonso und beließ Fàbregas auf der Bank. Senna war der tiefste Spieler im Mittelfeld, Silva besetzte die linke Flanke und Iniesta nominell die rechte. Letzterer orientierte sich aber eher in die Mitte Richtung Xavi. Villa agierte als hängende Spitze und bewegte sich über die komplette Breite des Feldes.
Pro: Foda als Teamchef
Foda ist seit Ende der Saison 06/07 zum zweiten Mal Trainer des SK Sturm. Unter ihm gelang den Steirern nach der Beinahe-Pleite auch die sportliche Rehabilitation. In den vergangenen vier Saisonen schaffte der Deutsch es, die Mannschaft beständig in den oberen Tabellenregionen zu platzieren. Neben einem unglücklichen Ausscheiden gegen Zürich im UI-Cup zog Sturm heuer zum zweiten Mal in die Gruppenphase der Europa League ein, nachdem der Verein in der Vorsaison den dritten Meistertitel feiern konnte. Auch der Cupsieg 2009/10 soll nicht unerwähnt bleiben.
Soweit die Zahlen und Bilanzen. Foda gilt aber auch als Trainer, der Wert auf Taktik legt. Einer von vielen und dazu einer der wichtigen Faktoren, die den ernsten Ex-Kicker vom mürrischen Tiroler Didi Constantini unterscheiden. Sturm arbeitet mit kleinem Finanzrahmen und geringer Kaderdichte. Was Foda geleistet hat ist also ungleich schwerer zu bewältigen als etwa für Budgetkrösus Red Bull Salzburg oder die Wiener Großklubs. Ich würde gerne sehen, was er aus dem durchwegs guten Spielermaterial machen kann, aus dem er als Nationaltrainer schöpfen kann. Continue reading
Mäßige Türken, biedere Österreicher, logisches 0:0
0:0 gegen die Türkei – keine komplette Enttäuschung aber auch nichts, was dem ÖFB-Team und dem Teamchef wirklich weiterhilft. Auch, weil die Leistung zwar okay war, aber von „überzeugend“ doch noch ein schönes Stück entfernt. Was im Übrigen auch für die Türken gilt, die in dieser Form sicher keine EM-Reife besitzen.
Erst zu feig, dann zu harmlos
Letzte Chance… vorbei? Das 0:2 in Istanbul offenbarte altbekannte Schwächen beim ÖFB-Team: Eine allzu vorsichtige Herangehensweise. Daraus folgend Harmlosigkeit in der Offensive. Und hinten gegen einen abgezockten Gegner nicht fehlerfrei. Hoffnungen auf die EM? Nur noch theoretisch.
Bären, Falken und Pharaonen – Gemeinsam im Urlaub
WM-SERIE: “LEIDER NEIN”, Teil 2 | Russland, der EM-Semifinalist? Nicht dabei. Schweden, Dauergast seit vielen Jahren? Auch nicht dabei. Ägypten, zuletzt dreimal in Serie Afrikacup-Sieger? Auch nicht! Nicht alle Favoriten haben’s nach Südafrika geschafft… Continue reading
Russland – Spanien
Guus Hiddink wollte sich kein zweites Mal überrumpeln lassen, das war von Anfang an zu bemerken. Der spanische Coach Aragones hingegen – wohlwissend die Sbornaja in der Vorrunde schon einmal klar in die Schranken gewiesen zu haben – ging mit breiter Brust in die Partie. Und das sah man dann auch, je länger das Spiel dauerte. Der Offensivdrang des eurasischen Überraschungsteams, mit dem sie die in der Vorrunde brillierenden Holländer bezwungen hatten, war viel weniger spürbar. Und wenn dann doch einmal der Zug zum Tor da war, fiel sofort die schwache Tagesform des Wunderkinds Arschawin ins Gewicht. Continue reading