Das Rennen um die 14 freien Plätze für die EM 2012 geht los – und Ballverliebt wirft einen Blick auf die Gruppen. Wer wird dabei sein, wer muss zittern? In 15 Monaten wissen wir’s. Aber eine kleine Prognose kann trotzdem nicht schaden.
Gruppe A: Der WM-Dritte Deutschland ist natürlich der klare Favorit, die Türkei mit dem neuen Teamchef Hiddink fraglos der erste Anwärter auf den Playoff-Platz. Belgien und Österreich, die beide die Früchte guter Jugendarbeit ernten wollen, dürften sich kaum um mehr als den dritten Platz streiten. Aserbaidschan und Kasachsten können beide nur das Ziel haben, nicht Gruppenletzter zu werden.
Gruppe B: Die Russen haben nach der verpassten WM eine recht leichte Gruppe erwischt: Die Slowaken gehen mit Selbstvertrauen rein, nachdem in Südafrika ein einziges gutes Spiel für das Achtelfinale gereicht hat. Die biederen Iren brauchen schon Glück, um wirklich mitreden zu können. Armenien möchte Vierter werden, was ein schöner Erfolg wäre; und Mazedonien das Andorra-Trauma überwinden – beim letzten Mal gab’s in den beiden Spielen nur einen Punkt…
Gruppe C: Eine Gruppe der Versehrten – die Italiener sind nach dem WM-Desaster im kompletten Umbau, müssen aufgrund ihres Potentials aber dennoch als Favorit gelten. Auch die Serben haben enttäuscht, sind aber wegen der individuellen Klasse über Slowenien zu stellen. Die Nordiren würden schon einen ungewöhnlichen Verlauf benötigen, und die Färöer könnten versuchen, Estland zu ärgern.
Gruppe D: Auch in Frankreich blieb kein Stein auf dem anderen – die Chance für die Bosnier, sich erstmals für ein großes Turnier zu qualifizieren! Die Rumänen werden besser sein als in der kläglichen WM-Quali, sind aber bestenfalls Außenseiter; auch bei den Weißrussen wird es an der Konstanz fehlen. Albanien und Luxemburg? Ja, auch dabei.
Gruppe E: Der Vizeweltmeister sollte keine Probleme haben, sich hier durchzusetzen; die neuformierten Schweden sind erster Kandidat auf Platz zwei. Den Finnen fehlt es an Kadertiefe, so haben die Ungarn mit einigen guten Jungen eine realistische Chance auf den dritten Platz. Moldawien und vor allem San Marino werden letzlich keine entscheidende Rolle spielen.
Gruppe F: Wohl die leichteste Gruppe – Kroatien ist hier der Favorit auf den Fixplatz. Die Griechen, nach langer Zeit mal wieder ohne Otto Rehhagel, und die Israelis, die immer irgendwie dran aber nie voll dabei waren, streiten sich um den zweiten Platz. Die Letten und die Georgier sind auf Sicht keine Gegner, und Malta schon gar nicht.
Gruppe G: Logisch, alles andere als ein englischer Durchmarsch wäre eine Überraschung. Ebenso wie die Schweizer eine Bank auf Platz zwei sind. Perspektivlos hingegen die Bulgaren, die einen belanglosen Kader haben – es ist durchaus denkbar, dass Bulgarien hinter den kampfstarken Walisern und dem starken Underdog Montenegro sogar nur Gruppenletzter wird.
Gruppe H: Portugal hat fraglos die besten Spieler, sollte nach Papierform Gruppensieger werden. Um den zweiten Platz streiten sich die Dänen und die Norweger, wobei erstere in diesem skandinavischen Zweikampf Vorteile haben sollten. Island und Zypern können ungute Gegner sein, haben aber keine Chance auf den zweiten Platz.
Gruppe I: Spanien, wer sonst? Es geht zwischen den Tschechen (nach personellem Umbau) und den Schotten um die Chance aufs Playoff. Litauen ist über den Zenit hinaus und für Liechtenstein geht’s nur darum, den einen oder anderen Punkte mitzunehmen.
(phe)