Ein trauriges Bild gibt die Bundesliga seit Jahren ab, dass der einzige Absteiger aus der höchsten Spielklasse gerne mal schon lange vor Meisterschaftsende feststeht, erschreckt kaum noch jemanden. Dabei nimmt dieser Umstand einiges an Spannung aus dem Bewerb (Stichwort „Abstiegskampf“) und offenbart die chronische Unfähigkeit vieler Vereine den sportlichen mit dem finanziellen Erfolg unter einen Hut zu bringen. Zumal neben den Pleitiers auch gerne mal Clubs haarscharf an der Liquidierung vorbeischrammen (Sturm, Tirol).
Der nächste Rohrkrepierer steht anscheinend auch schon bereit: Die SK Austria Kärnten, der Hybrid aus Paschingresten und dem subjektiv besseren Kaderteil des FC Kärnten steckt anscheinend in Finanznöten. Ein Schelm, wer da noch an das heroische Blabla zur Klubgründung erinnerte und BZÖ-Canori was von guten Fundamenten schwadronierte. Das schöne, große Stadion wurde ob der gezeigten Leistungen und der konsequenterweise folgenden Tabellenplatzierung immer spärlicher besucht, und mittlerweile findet man sich am sportlichen und monetären Abgrund.
Wenn es in Kärnten „keine Solidarität bezüglich Spitzenfußball“ gebe, werde es „das Projekt auf Dauer nicht geben können“, so Canori. Er selbst sei nicht bereit, ein „finanzielles Risiko“ einzugehen. Eine Alternative sei der Verkauf, der derzeit rechtlich noch möglich sei. „Es gibt zwei Interessenten, ich bin gewillt, das zu tun“, erklärte der Funktionär.
„Wenn wir hier nicht gewollt sind, gibt es nur die Konsequenz, das Unternehmen weiter zu verkaufen. Wir wollen uns damit überhaupt nicht beschäftigen, ich zeige nur die Alternative auf, falls die Destruktion Überhand nimmt“. (Quelle)
Schuld sind wie üblich die anderen: Die Stadionkosten sind höher als kalkuliert, die Sozialisten hetzen gegen den Klub und überhaupt sind sowieso alle gegen die SK Austria Kärnten, so befindet auch Kärnten’s LH Haider, der sich höchst überraschend schnell auf Canori’s Seite geschlagen hat. Sportlicher Niedergang meets Funktionärsunfähigkeit meets rechten Paranoiareflex. Sollte Canori ernst machen, so bleibt für den Klub nur noch eine treffende Bezeichnung über: Totgeburt.
Anderen Bankrottvereinen wie dem GAK konnte man zumindest so etwas wie Bestandstradition nachsagen, der Klagenfurter Fusionsklub wurde erst vor einigen Monaten aus der Taufe gehoben und der Grabstein scheint schon in Arbeit zu sein. Schade wäre es jedoch um vielversprechende Jungspieler wie Junuzovic und Co., wobei im Falle des Falles gute Aussichten da sind, dass diese einen beständigeren Klub finden.