Während Stuttgart gegen Bayern spielt: Ist der deutsche Fußball in der Krise?

Für Meister Stuttgart ist es bereits vorbei, Schalke muss sich steigern, Werder hat es ganz schwer. In der Champions League sieht die Leistung deutscher Klubs in diesem Jahr etwas düster, wenn auch nicht hoffnungslos aus. Im UEFA Cup schaut die Situation recht ok aus. Die Bayern werden aufsteigen, der Hamburger SV auch, Leverkusen hat es nicht so leicht und Nürnberg kanns auch noch schaffen, wenn sie aus ihrer aktuellen Krise kommen.Trotzdem fürchtet Fußball-Deutschland im Moment, im Klub-Fußball international zurück zu fallen.

Muss man nicht, meine ich. Die deutsche Liga ist lebendig, wie sie immer war. Nicht ganz topp wie in Spanien und vor allem England, aber doch sehr gut. Die Klubs sind im international konkurrenzfähigen, gehobenen Durchschnitt. Das Problem, das im Moment die Sicht auf die Realität verstellt ist, dass die Bayern es für diese Saison nicht in die Champions League geschafft haben. Aber sie haben den Warnschuss gehört, dass man sich nicht auf der eigenen Ligadominanz ausruhen darf und haben investiert. Deshalb wird sich das in diesem Jahr wieder ändern. Obwohl der Meistertitel nicht so eine g’mahte Wiesn ist, wie es am Anfang ausgesehen hat (zu meiner Freude werden Werder und Hamburg da noch ein Wörtchen mitreden) – aber es kommt ja eh nicht nur der Meister in die Meisterliga.

Auch wenn es immer wieder einige andere Lichtblicke gegeben hat, es waren in den letzten Jahren immer die Bayern, die Deutschland international stark erscheinen lassen haben. Die anderen waren nie mehr als gutes Mittelmaß. Werder und Schalke, obwohl das im Moment (auch mit etwas Pech) nicht so gut aussieht, sind meiner Einschätzung nach sogar eher am Aufholen. Der deutsche Klubfußball ist also nicht am Abkacken, er ist nur in einer ungewohnten Situation: Er hat gerade ein wenig Pech, weil die bayrischen Glücksritter kurz eingenickt sind.