Schaut her, Holländer, so geht das – Deutschland lieferte zumindest eine Stunde lang Anschauungs-Unterricht. Bert van Marwijk hingegen machte den gleichen Fehler wie gegen Dänemark und setzte auf eine extrem statische und unbewegliche Mittelfeld-Zentrale, die wurde von den Deutschen zerstört wurde. Dennoch gibt’s für Holland immer noch die Chance auf das Viertelfinale, weil Portugal die Dänen mit 3:2 besiegt. Trotz eines Riesen-Lochs hinter Cristiano Ronaldo.
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Deutschland rettet sich, Holland nicht
Euro 2012 / Tag 2 | Eine schwere Geburt war es, das erste Turnier-Spiel für den Mit-Favoriten aus Deutschland. Selbst hatte man großen Respekt vor den portugiesischen Flügeln, der Gegner machte das Zentrum zu – so gab’s eine recht statische Partie. Die Deutschen retteten den 1:0-Sieg, für Holland ging es nicht so gut aus: Nach dem nicht unverdienten 0:1 gegen Dänemark steht der Vize-Weltmeister schon jetzt mit dem Rücken zur Wand.
Die spanische Nacht von Wien
Iker Casillas stemmte den Cup in den Wiener Nachthimmel. Der Bann war gebrochen: Spanien, der ewige Under-Achiever, hatte endlich das Potenzial ausgeschöpft. Das Finale der Euro 2008 im Happel-Stadion brach den Bann, fortan etablierten sich die Spanier als bestes Team der Welt. Doch die Spielweise beim 1:0-Sieg über Deutschland war schon untypisch.
Euro-Classics 2008 – Den Sieg erzwungen / Zum Glück gezwungen
In den Halbfinals der Euro 2008 sahen jeweils klare Favoriten (Deutschland und Spanien) gegen zwei Außenseiter mit dem Turnierverlauf auf ihrere Seite (Türkei und Russland). Letztlich setzten sich die Favoriten durch, aber nicht ohne besondere Umstände. Die einen mussten den Sieg erzwingen, die anderen wurden von der Verletzung des Torschützenkönigs zum Glück gezwungen…
Euro-Classics 2008 – „Komm, Ümit, nimm deine Leiter mit auf’s Feld!“
Was bleibt für Österreich von der Heim-EM? Ein paar gute Sprüche von Josef Hickersberger („Haben nur unsere Stärken trainiert, darum war die Einheit nach 15 Minuten vorbei“). Zu spätes Aufwachen gegen Kroatien. Eine Lastwagenladung vergebener Großchancen gegen Polen. Und ein Endspiel gegen Deutschland, in dem Michael Ballacks Gewaltschuss das Ende besiegelte. Aber auch Formationen, in denen seither kein ÖFB-Team mehr gespielt hat – vor allem das 3-4-2-1 gegen Kroatien und das für dieses Spiel perfekt passende 3-4-3 gegen die Deutschen. In in dieser Gruppe auch so ihre Mühe hatten.
Österreich-Kroatien 0:1 (0:1)
Ein Rempler von Aufhauser, ein Pfiff von Referee Vink – das Spiel war 2 Minuten und 42 Sekunden alt, als es die richtige Entscheidung auf Elfmeter gab. Luka Modrić verwandelte sicher.
Die Österreicher? In einer Schockstarre, und die ultra-defensive Aufstellung half dabei nicht weiter. Nominell schickte Hickersberger ein 3-4-2-1 auf’s Feld, mit nur drei offensiv denkenden Spielern, und die waren zunächst weitgehend vom Spiel abgeschnitten. Das lag auch an den Wings-Backs – was Standfest und vor allem Gercaiu an Pässen ins Nirwana schlugen oder gleich direkt zum Gegner, war ein Wahnsinn.
Hinzu kam, dass die Kroaten mit der Art und Weise, wie sie ihr 4-4-2 interpretierten, die Schwächen der Österreicher gut nützten. Continue reading
2:6 in Deutschland – weil ohne Druck im Mittelfeld jede Abwehr schlecht aussieht
Es wäre zu billig, die Schuld für die vielen Gegentore beim 2:6 des ÖFB-Teams in Deutschland nur in der österreichischen Hintermannschaft zu suchen. Ja, sie haben nicht gut ausgesehen – aber das eigentliche Problem war das komplett fehlende Pressing im Mittelfeld. Das hat es den Deutschen leicht gemacht.
Möglich wäre so einiges…
Durch ein spätes Tor von Mario Gomez verliert eine beherzt kämpfende österreichische Mannschaft gegen Deutschland mit 1:2. Die letzte Chance auf den EM-Ticket ist damit dahin, aber diesmal wusste die Mannschaft aus eigener Bundesliga-Erfahrung, wie man den DFB-Spielern beikommen kann. Was nur offenlegt, was mit diesem Team so alles möglich wäre.
Italiens lauwarmer Neuanfang
Italien rettet durch ein spätes Tor ein 1:1 beim Freundschaftsspiel in Dortmund – der Neustart nach der Katastrophen-WM stottert aber noch etwas. Ja, defensiv standen die Azzurri nach einigen Wacklern vor allem nach der Pause gut. Aber ob das noch eine große Mannschaft wird?
Die ’10-Besten (oder: Ein halber Jahresrückblick)
Seit der WM in Südafrika im Sommer analysiert Ballverliebt Spiele regelmäßig – und zum Jahreswechsel gibt’s noch mal die zehn besten, interessantesten, richtungsweisendsten Spiele. Die Reihenfolge ist willkürlich und nicht allzu eng zu sehen!
How to play for 0:0
Bedrückend defensiv war der Zugang jener Schweden, die nach der verpassten WM einen radikalen personellen Schnitt durchgeführt hatten. Der WM-Dritte und Favorit der österreichischen Quali-Gruppe, bei dem viele junge Spieler ausprobiert wurden, fand keine passende Antwort.