Ungeschlagen, als Gruppensieger und mit dem vierten Platz im Gepäck reisen die ÖFB-Frauen vom Cyprus Cup nach Hause. Mindestens ebenso wichtig wie die beiden Siege (4:1 gegen Nigeria und 1:0 über die Slowakei) sowie die beiden 0:0-Remis gegen Belgien sind aber die inhaltlichen Fortschritte. Vor allem beim radikalen neuen Ansatz in der Spieleröffnung ist einiges weitergegangen.
Dynamische Raumbesetzung
Dieser Cyprus Cup – ein Trainingslager mit vier offiziellen Länderspielen – hatte einen klaren Schwerpunkt für die ÖFB-Frauen: Die dynamische Raumbesetzung der Abwehr bei der Spieleröffnung. Zur Illustration, das ist gemeint:
Video mit freundlicher Genehmigung von Dominik Thalhammer
Das bricht mit allem, was man konventionell an Vorstellungen von Positionierung in der Abwehrkette hat. Es sieht nach hohem Risiko aus, der Instinkt sagt: Ballverlust bedeutet sofort Unordnung. Teamchef Dominik Thalhammer widerspricht: „Das ist nur bedingt riskant. Es gibt auch in der Defensive Struktur, weil die Restverteidigung ja geschlossen bleibt. Vor allem in der zentralen Spur gibt es immer Überzahl und man ist numerisch stark im Gegenpressing.“
Mentale Hürde überwinden
Die dynamische Raumbesetzung ist mit hohem Aufwand verbunden. Körperlich, vor allem aber mental. Es ist nicht nur für den Beobachter ungewohnt, sondern umso mehr für die Akteure am Feld. „Es braucht viel Überzeugungsarbeit und alle Spielerinnen müssen sich wirklich voll darauf einlassen“, bestätigt der Trainer: „Aber wenn es funktioniert, ist es ein echter Mehrwert. Man spürt auch, dass die Mannschaft großen Tatendrang zeigt.“
Für den Gegner ist dieses Rochaden-Spiel schwierig bis unmöglich zu lesen: „Damit zwingen wir den Gegner, Entscheidungen zu treffen, die er nicht will. Es öffnen sich somit Räume für uns.“ Extrem wichtig sind dabei natürlich Erfolgserlebnisse. Bei der Premiere, dem 4:1 daheim gegen Finnland im Spätsommer 2018, war der Gegner einfach zu porös, um als Härtetest gelten zu können. Bei den deutlichen Niederlagen gegen Deutschland und England stand die Idee auf zu wackeligen Füßen.
In dieser intensiven Woche auf Zypern konnte man sich eingehend mit diesem Thema beschäftigen. „Es ist viel weitergegangen, wir haben auch auch gesehen, an welchen Dtails wir noch feilen müssen“, bilanzierte der Teamchef nach der Woche in Zypern.
Die personellen Fragen
Die österreichisch-deutsche Doppelstaatsbürgerin Elisabeth Mayr kam in allen vier Spielen zum Einsatz. Die Stürmerin sollte ihre Stärken im Halten der Bälle und in puncto physischer Präsenz ganz vorne einbringen. Das hat sie getan. „Ich sehe etwas in ihr, ja“, bestätigt Thalhammer. Ihre Herausforderung: Die Gruppe kennt fordernden Vorgaben des Trainers seit Jahren. Selbst die nachrückenden Talente sind im Nationalen Zentrum innerhalb der Spielphilosophie herangeführt wurden. Mayr kommt völlig neu in dieses Umfeld.
Die erste Bilanz der 23-Jährigen kann sich dennoch sehen lassen: Gleich beim Debüt gegen Nigeria hat sie in den 20 Minuten nach ihrer Einwechslung zwei Tore aufgelegt. Man merkt ihr aber an, dass sie bei Bayer Leverkusen eine völlig andere Spielidee ausführen muss. Sprich: Im Pressing fehlt es noch ein wenig. Ist aber logisch. Bei Bayer, Aufsteiger in der deutschen Bundesliga, ist kompaktes Stehen gefragt.
Auch von Laura Wienroither (drei Einsätze, davon zwei von Beginn an) war der Trainer durchaus angetan. Sollte sie tatsächlich in Hoffenheim nun regelmäßig in der Kampfmannschaft zum Einsatz kommen, wird ihr das auch im Nationalteam zu Gute kommen. Julia Hickelsberger-Füller (drei Einsätze, davon einer von Beginn an) deutete ebenso ihr Potenzial an.
Sabrina Horvat und Yvonne Weilharter mussten bei ihrem jeweils einzigen Einsatz relativ früh verletzt ausgewechselt werden. Horvat ist nun aber immerhin die erste Vorarlbergerin mit einem Teameinsatz seit Jasmine Kirchmann (2011) bzw. die erste in der Startformation seit Sonja Spieler (2010).
Bis auf Celina Degen, die beiden Back-up-Torhüterinnen Abiral und Gurtner sowie die für Weilharter nachnominierte Georgieva kamen alle Spielerinnen zum Einsatz. Die meisten Minuten absolvierte Manuela Zinsberger (alle 360), es folgen Puntigam (315), Schiechtl (311), Zadrazil (300), Dunst (285), Feiersinger (282), Aschauer (260), Billa (251), Kirchberger (245), Wenninger (225) und Prohaska (210). Weiters Klein (189), Wienroither (156), Eder und Mayr (je 111), Burger (108), Pinther (79), Hickelsberger (78), Weilharter (45) und Horvat (29).
4:1 gegen Nigeria
Das werde jetzt langsam auffällig, brummte der Teamchef nach dem Match gegen Afrikameister Nigeria. Man beobachtet Gegner, weiß wie sie spielen. Und dann, gegen Österreich, spielen sie auf einmal ganz anders. Geht’s den ÖFB-Frauen nun also so, wie es ihren Gegnern über Jahre gegangen ist? Teamchef Dominik Thalhammer überlegt kurz. „Ja“, meint er dann, „das könnte man so sagen.“
Statt dem gewohnten 4-3-3 stellte sich Nigeria plötzlich in einer Dreierkette mit vorgeschobenen Außenverteidigern auf. Die Raumaufteilung im 3-1-4-2 der ÖFB-Frauen passte nicht mehr. Daher wurde schnell auf 4-3-3 umgestellt. Da Nigerias Torhüterin Oluehi schon nach fünf Minuten vom Platz flog (sie hatte außerhalb des Strafraums vor der heranstürmenden Dunst mit der Hand geklärt), agierte Nigeria in der Folge noch defensiver als erwartet: Selbst in Bestbesetzung ist das Team spielerisch schwach, ohne die individuell guten Flügel-Stürmerinnen Ordega und Oparanozie ist noch weniger los.
„Mir wäre lieber gewesen, der frühe Ausschluss wäre nicht passiert“, sagte Thalhammer nach dem Spiel. Die Kombination aus unerwartetem System beim Gegner und früher Unruhe im Spiel sorgte für Ungenauigkeit und Ungeduld bei den ÖFB-Frauen. Zudem suchte Nigeria nach Ballgewinnen direkt die pfeilschnelle Stürmerin Oshoala.
Das wurde nach der Pause besser. Mit mehr Ruhe am Ball und besseren Positionierungen der Außenspielerinnen gelang es, sich im Angriffsdrittel festzusetzen. Nach kurzer Video-Analyse in der Halbzeitpause wurde durch adaptierte Positionierung der Abwehr stets schnell Überzahl gegen Oshoala hergestellt. Als die Sprinterin vom FC Barcelona doch einmal durchkam und ein Tor erzielte, lagen die ÖFB-Frauen längst 2:0 voran.
Burger und Billa hatten nach dem Seitenwechsel schnell getroffen, der Anschlusstreffer wurde prompt mit dem 3:1 durch Feiersinger beantwortet. In der Schlussphase traft Jenny Klein mit ihrem ersten Nationalteam-Tor zum 4:1-Endstand. Ein hoher Sieg gegen einen Gegner von relativ hohem Profil: Das ist Balsam auf die im letzten Herbst geschundenen Seelen. „Erfolg ist wie ein Eisberg: Man sieht nur, das oben rausschaut – nicht, was unter der sichtbaren Oberfläche verborgen ist“, so Thalhammer Sprich: Die harte Arbeit wurde belohnt. Der Eisberg feierte ein Comeback, wenn man so will.
Das Tor von Jenny #Klein gegen Nigeria war nicht nur ihr 1. Länderspieltor, sondern gleichzeitig auch der insgesamt 3⃣0⃣0⃣. Treffer des 🇦🇹 Frauen-Nationalteams 🇦🇹.
😍🙌🏻🇦🇹🎉#DasFrauenNationalteam #CyprusWomensCup #OneHeartOneGoal #GemeinsamFürÖsterreich #oefb pic.twitter.com/DbaaTSA7vs
— ÖFB – oefb.at (@oefb1904) 1. März 2019
0:0 gegen Belgien
Das zweiten Gruppenspiel gegen Belgien fand vom Spielverlauf her in geordneteren Bahnen statt, dafür kam die dynamische Raumbesetzung in der Defensive intensiv zum Einsatz. Mit Erfolg.
Die Belgierinnen hatten keinen Zugriff. So wurde viel probiert, um der österreichischen Spieleröffnung habhaft zu werden. Die Positionen wurden immer wieder getauscht, Wullaert von Man City ließ sich mal auf die Sechs fallen, ging dann wieder ganz nach vorne. Mal wurde versucht, das ÖFB-Team höher zu attackieren und vorne zuzustellen, dann ließ man wieder ein wenig ab.
Aber all das fruchtete kaum. Aus dem Spiel heraus kam Belgien kaum zum Zug. Die einzige echte Torgelegenheit resultierte aus einem schnellen Umschalten nach einem österreichischen Ballverlust. Das war nach etwa einer Stunde.
Andererseits gelang es auch dem österreichischen Team nicht, sich gegen die gewohnt sichere Defensive Belgiens viele Torchancen zu erarbeiten. Kurz vor der Pause kam Schiechtl einem Tor am nächsten, nach einer Stunde parierte Evrard stark gegen die eingewechselte Nina Burger, Gini Kirchberger kam kurz vor Schluss nach einer Ecke zum Abschluss, Pinther versuchte mit einem Distanzschuss – bei aller inhaltlicher Überlegenheit klappte es im Angriffsdrittel nicht ganz nach Wunsch.
Trainer Thalhammer: „Von der Leistung und der Umsetzung unseres primären Plans war es sehr gut, aber wir hätten uns natürlich schon gewünscht, das Spiel auch zu gewinnen.“
1:0 gegen die Slowakei
Mit der Slowakei wartete im dritten Spiel der erste Gegner, der tatsächlich deutlich unter die ÖFB-Frauen zu stellen ist – und mit den Deutschland-Legionärinnen Škorvanková und Vojteková waren die beiden besten Spielerinnen nicht einmal in der Startformation.
Das slowakische Team hat zuweilen versucht, schon im Mittelfeld zu stören, wo man ob der Raute eine personelle Überzahl hatte – im Grunde kontrollierte Österreich das Spiel aber zu jedem Zeitpunkt. Nur die Suche nach einer Lücke im slowakischen Defensiv-Verbund gestaltete sich mühsam. Nach dem Seitenwechsel und dem schnellen Tor zum 1:0 durch Nici Billa kam mehr Schwung in den österreichischen Angriff.
Dieser wurde aber durch den einsetztenden Starkregen neutralisiert. In der 60. Minute schickte Referee Lehtovaara die Teams in die Kabinen. Zehn Minuten später ging es zwar weiter, aber der völlig durchnässte Boden ließ kein seriöses Spiel mehr zu. „Das war ziemich grenzwertig, man konnte überhaupt keine Pässe mehr spielen“, so der Trainer.
Beim 1:0-Sieg blieb es, und weil Belgien im Anschluss auch nur 1:0 gegen Nigeria gewann, schlossen die ÖFB-Frauen die Gruppe als Sieger ab – punktgleich mit Belgien, dank der mehr erzielten Tore.
0:0 gegen Belgien im Spiel um Platz drei
Weil die anderen beiden Gruppensieger jeweils neun Punkte sammelten (Italien und Nordkorea), trafen die ÖFB-Frauen im Spiel um Platz drei auf den besten Zweiten. Das war wieder Belgien. Das vierte Duell in den letzten zwei Jahren. Ein bissi fad, oder? „Nein, gar nicht: Das ist ein interessanter Gegner auf Augenhöhe“, gab der Teamchef zu Protokoll. Das wären die anderen Gruppenzweiten, Mexiko und Tschechien, eher nicht gewesen.
Belgiens Trainer Serneels ließ eine ganze Reihe seiner Stammkräfte draußen – Wullaert, Cayman, Biesmans, Coutereels, Deloose, De Neve, Missipo. Außerdem ließ er seinen Sechser, die Debütantin Charlotte Tison, im Spiel gegen den Ball nach hinten fallen. Österreich sah sich also einem engmaschigen 5-3-1-1 gegenüber.
Das sorgte für eine zähe Partie. Zusätzlich war der Kräfteverschleiß im vierten Spiel innerhalb von acht Tagen deutlich zu sehen. Vor allem vor der Halbzeitpause war das Tempo überschaubau und Ideen Mangelware. Nach dem Seitenwechsel konnte Belgien einen Zacken zulegen, hatte durch Van Kerkoven auch eine riesige Torchance, welche Manuela Zinsberger mit einem starken Reflex parierte. Am Ende war Belgien etwas besser, aber nicht besser genug, um auch zu gewinnen. „Wir haben uns schwer getan“, bestätigte dann auch Thalhammer, „und waren im vierten Spiel in so kurzer Zeit doch am Limit.“
So endete das dritte der letzten vier Duelle zwischen den ÖFB-Frauen und den Belgian Red Flames ohne Sieger (1:1, 0:2, 0:0, 0:0). Im Elfmeterschießen, das nach 90 Minuten einen Dritten und einen Vierten ermittelte, setzte sich Belgien 3:2 durch.
Die anderen Turniere
Traditionell findet in der ersten März-Woche ein ganzer Schwung von Einladungsturnieren statt und für die meisten Teams bedeuten diese den Startschuss ins Länderspiel-Jahr. Hier geht es auch für praktisch alle Teilnehmer deutlich mehr um das „Wie“, weniger um das „Was“. Es wird viel probiert, auch personell, sodass man die Resultate nicht ganz ernsthaft bewerten kann.
Das wurde auch beim SheBelieves Cup in den USA deutlich. Der Turniersieg von England ist insofern erstaunlich, da die USA und Japan komplettere Leistungen gebracht haben. Vor allem Japan setzte ein Ausrufezeichen: Nach recht radikalem Generationswechsel und drei Jahren Suche nach dem eigenen Spiel agierte man wieder so wie beim WM-Titel 2011. Giftig, aggressiv, unermüdlich den Gegner nerven, ihm keine Zeit am Ball lassen, schnelle Kurzpässe, zwischendurch wieder ein langer Pass und das Pressen auf den zweiten Ball. Das US-Team hatte beim 2:2 sichtbar keinen Spaß an der japanischen Spielweise.
England zeigte solides Spiel gegen den Ball, aber keine zündende Idee in der Spielgestaltung. Man wirkte vor allem beim Sieg gegen Brasilien seltsam planlos. England rang dann aber den USA einen Punkt ab und versuchte im letzten Spiel, Japan mit Robustheit anzugehen. Es gab ein 3:0, das dem Spielverlauf zwar ganz und gar nicht entsprach, aber doch den Gestamtsieg brachte.
Weltmeister USA hat im Gegensatz zu Japan mit dem Einser-Personal durchgespielt, ohne viel zu rotieren. Deutlich abgefallen ist nur Brasilien. Es bleibt dabei: Das Potenzial wäre höher als das Gezeigte. Gegen ernsthafte Kontrahenten bleibt unter Teamchef Vadão alles behäbig, vorhersehbar und zuweilen einfältig.
Einige seltsame Resultate gab es beim Algarve Cup. Vor allem Polen überraschte: Nachdem die WM-Mitfavoriten Spanien und Holland (2:0) in einem zerfahrenen Kick beide versuchten, ihr Spiel durchzubringen (Ballbesitz und hohes Pressing bei Spanien, Tempo-Umschaltsspiel bei Holland), sind beide gegen Polen gestolpert. Polen – ein unauffälliges Topf-3-Team – konterte sich, angeführt von Wolfsburg-Legionärin Ewa Pajor, ins Finale. Dort unterlag man dem spielerisch eher ärmlichen Norwegen deutlich.
Dass Australien den neuen Cup of Nations daheim in Down Under gewinnt, ist nicht überraschend. Das war viel mehr der Rauswurf des langjährigen Erfolgstrainers Alen Stajcic vor ein paar Wochen: Es soll um Zwist im Staff gegangen sein, ist aber alles recht dubios. So stand der neue Teamchef Ante Milicic vor einer undankbaren Aufgabe: Die Spielerinnen, die fast geschlossen den Stajcic-Rauswurf scharf verurteilt hatten, für sich zu gewinnen. Es gab bei seiner Premiere drei klare Siege, wenn auch gegen bestenfalls mittelgute Konkurrenz (Südkorea, Neuseeland, Argentinien).
Laut FIFA- und UEFA-Ranking ist Serbien das beste Team vom Balkan. Bei der Premiere des Croatia Cup in Zagreb mit fast allen Teams aus dem ehemaligen Jugoslawien gab es auch deutliche Siege in der Gruppe. Im Finale aber düpierte Slowenien jenes serbische Team mit 2:0, das ab Herbst wieder in Österreichs EM-Quali-Gruppe ist. Für St.-Pölten-Stürmerin Mateja Zver und ihr slowenisches Team ist dies ein schöner Erfolg.
Völlig wertlos dürfte schießlich der im Gold City Resort außerhalb von Alanya ausgespielte Turkish Women’s Cup gewesen sein. Frankreichs B-Team verteidigte mühelos den Titel, während sich neu gebildete Team aus Turkmenistan bei den allerersten Spielen überhaupt nicht gerade teuer verkaufte. Sogar gegen Indien – ein Team, das in Österreich wohl selbst in der 2. Frauen-Liga kaum konkurrenzfähig wäre – ließ man sich zweistellig abschießen. Rumänien macht sich Hoffnungen, 2021 bei der EM dabei zu sein, ging aber im Finale 0:7 gegen die französische B-Auswahl ein. Nun ja.
Und eines wäre da noch…
Das A-Nationalteam von WM-Gastgeber Frankreich testete derweil gegen Deutschland. Beim DFB-Team war es das Debüt der neuen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Es gab einen etwas schmeichelhaften 1:0-Erfolg für das deutsche Team. Man konnte schon erkennen, wohin die Reise gehen dürfte: Weg vom spielerischen Fokus unter Horst Hrubesch, wieder hin zu einem Hier-wird-hart-gearbeitet-Fußball.
Die auf der Sechs aufgestellte Melanie Leupolz kippte teilweise deutlich hinter die Innenverteidigung ab (auch irgendwie gestrig, mittlerweile). Der Aufbau erfolgte folgerichtig vornehmlich über die Flügel. Die umsichtige, aber nicht übertrieben schnelle Marozsan hat als hängende Spitze massiv Laufarbeit zu verrichten.
Das sah alles sehr klassisch deutsch aus: Zweikämpfe sind wichtig, Einsatz und Athletik sind wichtig. Große Ideen oder taktische Kniffe sind hingegen nicht zu erwarten.
Deutsch-österreichische Gemeinsamkeit
Das unterscheidet das DFB-Team, welches sich im nächsten Länderspiel in der großen Stockholmer Friends-Arena mit Schweden messen wird, deutlich vom ÖFB-Team.
Die Gemeinsamkeit ist, dass auch Österreich das nächste Match gegen Schweden austragen wird. Und zwar am 9. April in der Südstadt, drei Tage nach der Partie in Stockholm. Das heißt: Nach dem Highlight in der Friends Arena vor vermutlich um die 30.000 Zusehern dürfte Schwedens Trainer Peter Gerhardsson im beschaulichen Admira-Stadion wohl etwas rotieren.
Wird trotzdem ein feiner Test gegen einen gutklassigen Gegner.