Mit dem 2:0-Heimsieg von Peru im Playoff gegen Neuseeland ist nun auch das letzte der 872 Spiele in der WM-Qualifikation absolviert. 31 Teams sind übrig geblieben, die im kommenden Sommer gemeinsam mit Gastgeber Russland den 21. Fußball-Weltmeister ausspielen werden. Am 1. Dezember werden im Kreml die acht Gruppen ausgelost.
Neu ist, dass die Topf-Einteilung diesmal nicht mehr nach geographischen Gesichtspunkten erfolgt ist, sondern rein nach FIFA-Ranking – das wurde erst vor zwei Monaten fixiert. Was sich aber nicht verändert hat: Es dürfen maximal zwei europäische Teams in einer Gruppe sein und aus von keinem anderen Kontinent mehr als ein Team.
Das heißt: Von der kontinentalen Zusammensetzung her werden die Gruppen genauso durchmischt sein wie immer, aber sie werden auch praktisch alle eine klare Hierarchie haben. Es ist damit zu rechnen, dass fast alle Gruppen zwei recht klare Favoriten auf den Einzug ins Achtelfinale haben. Eine „Todesgruppe“ im klasssichen Sinn, in der drei oder gar vier realistische Viertelfinal-Kandidaten landen, ist praktisch unmöglich.
Gedankenspiel
Nur zum Vergleich: Würde man die kontinentale Topf-Einteilung der letzten WM 2014 in Brasilien wieder verwenden, sähen die Töpfe zwei bis vier so aus:
Pot 2: Kolumbien, Uruguay, Peru, Tunesien, Ägypten, Senegal, Nigeria, Marokko
Pot 3: Iran, Australien, Japan, Südkorea, S.-Arabien, Mexiko, Costa Rica, Panama
Pot 4: Spanien, Schweiz, England, Kroatien, Dänemark, Island, Schweden, Serbien
Das würde beispielsweise eine Gruppe mit Deutschland, Kolumbien, Mexiko und Spanien möglich machen. Das geht jetzt nicht mehr. Der Hintergrund ist klar: Die FIFA will möglichst wenig Underdogs in der K.o.-Runde haben, weil Spiele mit den Größten der Großen mehr TV-Zuseher und damit mehr Einnahmen bedeuten.
Eine Underdog-Story á la Senegal 2002 ist verkaufsfördernd. Allzu viele Außenseiter in Achtel- und Viertelfinale sind eher geschäftsschädigend – man erinnere sich nur an das Geschrei beim Champions-League-Achtelfinale zwischen Wolfsburg und Gent vor anderthalb Jahren, während sich zeitgleich Arsenal und Barcelona bzw. Juventus und die Bayern sowie PSG und Chelsea gegenseitig eliminierten.
Die WM selbst
Das Spielplan-Skelett steht schon länger fest – in der Gruppenphase sind die Beginnzeiten in der Regel 14 Uhr, 17 Uhr und 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit während der ersten beiden Durchgängen, bzw. 16 Uhr und 20 Uhr am letzten Gruppen-Spieltag und in den K.o.-Runden.
Gespielt wird in 12 Stadien in 11 Städten (in Moskau kommt sowohl das große Luschniki-Nationalstadion, als auch die neue Arena von Spartak zum Einsatz), verteilt auf vier Zeitzonen. Das klingt aber wilder als es ist: Der östlichste Spielort Jekaterinburg liegt näher zu Moskau als beispielsweise Budapest. Die Entfernungen bei der letzten WM in Brasilien waren zum Teil doppelt so groß.