Es ist soweit, seit heute wissen wir, wer sich in der Gruppenphase der heurigen WM mit wem messen kann. Und herausgekommen sind ganz interessante Konstellationen. In unregelmässigen Abständen gibt es nun einen Kommentar zu den WM-Gruppen und den bisherigen Weg der Teilnehmer nebst einer am Status Quo basierenden Prognose.
Gruppe A: Südafrika, Mexiko, Uruguay, Frankreich
Der erste Weltmeister der WM-Geschichte, ein Finalist des letzten Turniers und zwei Mannschaften mit Potential treffen aufeinander. Trotz Schwächen in der Quali und maradonesker Nachhilfe von Thierry Henry im Play-Off gegen unglückliche Iren ist Frankreich zumindest am Papier immer noch Favorit auf den Gruppensieg. von Uruguay ist, gemessen an der Quali, auch keine Top Performance zu erwarten. In der Südamerika (CONMEBOL) Gruppe reichte es mit nur einem Punkt Abstand auf zwei Verfolger, aber vier Punkte hinter den viertplatzierten Argentiniern nur für die Relegation, in der man Costa Rica mit 1:0 und 1:1 knapp bezwingen konnte. Knapp war es auch für die Mexikaner, die am Ende punktgleich mit den Jamaikanern waren, jedoch das direkte Duell für sich entschieden – dafür aber immerhin die finale Gruppe gewinnen konnten. Auch für Südafrika sind die Vorzeichen nicht besonders gut. Von Siegen gegen Polen und Norwegen (wobei letztere die Revanche für sich entschieden) gelang kein einziger Sieg gegen stärkere Gegner in den Vorbereitungsspielen. Zultzt setzte es im Oktober sogar eine Niederlage gegen Island.
Fazit: Eine Gruppe der Qualifikations-Problemkinder mit einem Gastgeber, der bisher nicht in Fahrt gekommen ist. Prognose nach aktuellem Stand der Dinge: Frankreich sollte sich durchsetzen, Uruguay und Mexiko duellieren sich um Platz 2. Südafrika nur mit Aussenseiterchancen.
Gruppe B: Argentinien, Nigeria, Südkorea, Griechenland
Blasse Gauchos, stets für Überraschungen geeignete Teams aus Afrika und Asien, garniert mit den defensiven Mannen von Otto „Rehakles“ Rehhagel. Nach der Abwesenheit 2006 ist Nigeria wieder mit von der Partie. Die Qualifikation lief dazu souverän, zweimal gewann man die Gruppe, profitierte aber von einem Last-Minute-Blackout der Tuneser. Auch die Südkoreaner marschierten ziemlich unbedrängt durch ihre Qualifikationsphase. Anders hingegen die stetigen Titelfavoriten aus Argentinen: Lange war die Qualifikation in Frage, erst mit zwei Siegen zum Schluß stellte man die Direktteilnahme sicher – im Moment bewegen sich die Argentinier aber klar unter den Erwartungen. In einer nominell eher schwachen Gruppe konnten die Griechen schlußendlich doch noch überraschend aufspielende Letten abhängen und sich hinter der Schweiz auf Rang Zwei platzieren. Im Play-Off zitterte sich Rehhagels Team – bekannt für effizienten, aber nicht besonders schönen Fußball – gegen die Ukraine ins Endturnier.
Fazit: Spannende Gruppe, wenn auch nicht auf höchstem Niveau. Prognose nach aktuellem Stand: Den Gauchos ist ein „Aufwachen“ zuzutrauen, aber auch Nigeria und Südkorea sollte man nicht abschreiben. Die Griechen sitzen nach drei Spielen vermutlich wieder im Flieger.
Nächstes mal: Gruppen C & D