Da hat sich die Sbornaja gestern gefreut, als ihnen der weithin als Fliegenfänger verschrieene Griechengoalie das Tor für die Führung freigestellt hat. Den Rest des Spieles taten sich die Roten nämlich reichlich schwer mit dem Tore schießen, wirkliche Großtaten brachte der Sturm nicht zusammen. Die Griechen ihrerseits steigerten sich zwar deutlich gegenüber dem ersten Spiel (ein weiterer Abfall wäre auch schwer möglich gewesen), boten aber keine Leistung die auch nur annähernd eine Titelverteidigung rechtfertigen würde.
So kam es wie es kommen musste: Die Hellenen unterlagen durchaus verdient mit 0:1 und werden daher schon vor dem unwichtig gewordenen Spanienmatch auf gepackten Koffern sitzen. Der Aufstieg ist selbst theoretisch nicht mehr möglich. Der Sündenbock des Spieles, Nikopolidis, hat bereits verlautbart, seine Nationalteamkarriere nach dem dritten Vorrundenspiel zu beenden. Das macht altersmäßig durchaus Sinn, zudem wurde er von Sportmedien in ganz Europa für seinen Patzer gescholten. Wohl nicht ganz zu Unrecht.
Eine besondere Abreibung bekam er schon vor der Halbzeitpause vom ORF-Kommentator. Thomas König versus Antonios Nikopolidis – ja das ist wahre Härte:
„Schimpf und Schande über jeden Schülerligatorwart.“ (Thomas König kennt sich aus im Jugendfußball)
„George Clooney… man kann da nur sagen: ‚Eiergoal, what else?‘ „ (Thomas König ist Hollywoodexperte)
„Von der Haarfarbe könnte man schließen ‚Alt und erfahren‘. Heute aber nur ‚Alt und schlecht‘.“ (Thomas König, Meister der Analogien)
„Ein Ausflug fast in die Salzburger Altstadt war das, unnötig wie nur irgendetwas.“ (Thomas König, der erfahrene Reiseführer)
Ballverliebt meint: Mehr davon! Endlich sagt da ein Kommentator was er wirklich denkt. Wenn er das konsequent durchhält gibts die Bundesligaübertragungen künftig im Hauptabendprogramm. Soviel Schimpftiraden im Nachmittagprogramm, das ginge ja gar nicht. Thomas König, unser Held des Fußball-Stammtischs!